Zwei sehr effektive Varianten möchte ich ergänzen:
1) Spezielle Mattscheibe - Type SDie hat gar kein (optisch störendes) Schnittbild in der Bildmitte, sondern ist insgesamt so gut mattiert, dass sie an jeder Stelle einen WYSIWYG Eindruck ermöglicht, d.h. auch die Unschärfen von Objektiven lichtstärker als F2.8 sieht man so wie auf dem Foto - was keine andere Mattscheibe macht.
Zusammen mit der Sucherlupe m.E. die beste Option, weil man den Fokuspunkt ganz entspannt und ohne Verschwenken in die äußerste Ecke legen kann.

Seitdem ich derlei einmal in der Kamera hatte, will ich nie wieder ohne.
Ja, diese Mattscheibe wird erkennbar dunkler, wenn man lichtschwache Objektive dranhängt.
1b) Pendeln:Ich habe sehr guten Erfolg damit, dass ich mich auf den visuellen Gesamteindruck mehr verlasse als auf ein Detail. Dazu pendele ich um die Schärfebene mit dem Fokusring in immer geringeren Ausschlägen, meist so 3-4x. Dann hab' ich ein gutes Gefühl, wo's richtig ist.
1c) Mehr als eins:Film kostet ja heute nix mehr. Also: Ich mache am Ende meiner Pendelei lieber 2-4 Fotos in jeweils minimal veränderten Fokuslagen im Laufe von 2 Sekunden und sortiere die schlechten nachträglich am PC fix aus, als entweder Minutenlang zu versuchen, die korrekte Lage hinzudrehen oder mich später zu ärgern.
2) Lichtschacht-FokuspeakingWomit ich in jüngster Zeit mit dem 24/1.4 mit Abstand am besten und entspanntesten treffe:
K-3 im LV mit Fokuspeaking + x10-Lupenfunktion + Flucard + Handy flach horizontal auf der Kamera (so dass man es von senkrecht oben ablesen kann, wie einen Lichtschacht). Die Kamera baumelt bequem am Gurt vor dem Bauch und ausgelöst wird mit dem rechten Daumen.
Nicht nur ist Fokuspeaking im Lupenmodus nicht zu toppen, sondern die Kamerahaltung ist auch ausgesprochen stabil und entspannt.
Und generell:
Das ganze ist tatsächlich eine sehr handwerkliche Übungsfrage. Wenn man viel zeit ins Üben investiert, wird man massiv besser und schneller und es lohnt sich.