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BeitragVerfasst: Fr 6. Jun 2014, 23:27 
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Wenn ich alles was ich empfinde hier niederschreiben würde, würde es den Threat sprengen. Deshalb nur ein kleines Wort: DANKE.

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BeitragVerfasst: So 8. Jun 2014, 10:03 
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pentaxnweby hat geschrieben:
Wenn ich alles was ich empfinde hier niederschreiben würde, würde es den Threat sprengen. Deshalb nur ein kleines Wort: DANKE.


Gerne! :)

Und wenn Dir mal danach ist, ein, zwei Deiner Gedanken in Worte zu fassen, ich freue mich immer über Rückmeldung, egal ob kurz oder lang.

Da es sich hier ja um Reisefotografie handelt => Gerade darüber gestolpert...

"Was wunderst du dich, daß deine Reisen dir nichts nützen, da du dich selbst mit herumschleppst?"

Sokrates (470 - 399 v. Chr.), griechischer Philosoph


In diesem Sinne: Allen Reisenden eine gute Reise!

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BeitragVerfasst: Fr 5. Sep 2014, 17:49 
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Liebe Freunde der georgischen Sonne. Nach zwei Jahren Abstinenz haben wir es mal wieder nach Georgien geschafft. Auch wenn es dieses Mal nahezu ein reiner Familienbesuchsurlaub für meine Frau war und wir – bis auf einen zweitägigen Ausflug zur Familie auf's Land – immer in Tiflis waren, habe ich zumindest ein paar Fotos machen können. Leider ist mir ja kurz vor der Reise mein wichtigstes (weil liebstes) Objektiv, das FA43 Limited, kaputt gegangen, was ich sehr bedauere. Manchmal habe ich es mir sehr herbeigewünscht.

Wie dem auch sei, wenn Ihr Interesse an einer kleinen Fortsetzung habt, zeige ich hier gerne noch die paar Bilder, die in den paar Tagen entstanden sind. Ich habe mir fest vorgenommen in zwei Jahren abermals nach Georgien zu fahren, dann aber wirklich zum Fotografieren. Ich hege sogar die (tollkühne) Absicht, dann auch einen Mietwagen zu nehmen, um die Schönheit der Natur dieses Landes entdecken und mit meinen Mitteln dokumentieren zu können. Dieses mal war ich doch arg auf ein paar Quadratmeter begrenzt und jede weitere Fahrt als Mitfahrer lässt einem das Herz bluten. So viele interessante Fotomotive rauschen an einem vorbei...

Seit 2012 hat sich einiges getan. Präsident Saakaschvili hat, entgegen meiner Einschätzung, 2013 tatsächlich nach demokratischen Wahlen den Stuhl geräumt. Damit ist der westlich orientierte (manche/viele sagen, der Vasall der USA) zumindest als Präsident Vergangenheit. Georgien hat, obwohl man sich Russland gegenüber wieder offener und weniger abweisend zeigen möchte, seinen Westkurs beibehalten und möchte am liebsten noch heute in die NATO bzw. in die EU. Letzteres halte ich für utopisch, nachdem ich das Land nun schon zweimal in Teilen gesehen habe, ersteres hat die neue Bedrohungslage durch Russland auf längere Zeit wohl unmöglich gemacht. Russland (oder viel mehr Putin) hat mehrmals öffentlich bekundet, dass seine zwei "roten Linien" die Ukraine sowie Georgien sind. Die Lage meiner Rückkehr war mit der sich parallel jeden Tag weiter dramatisierenden Ukrainekrise natürlich zugespitzt. So mancher Georgier fürchtet, dass Georgien das nächste Opfer der russischen Aggression werden könnte, nachdem Putin der Regierung in Tiflis im letzten Krieg 2008 nur Südossetien entrissen hat. Mehr zum politischen "Wohlbefinden" vielleicht später. Ach ja, zur weiteren "Verwestlichung" kann ich sagen, dass Tiflis weiter von westlichen Firmen "eingenommen" wird. So haben neben McDonalds nun auch Fastfoodketten wie Wendy's (wusste gar nicht, dass es die noch gibt...) und KFC Fuss gefasst. Wer schon mal in Frankreich war, wird auch mit der Kette "Carrefour" etwas anfangen können. Zwei dieser Megamärkte gibt es nun auch in Tiflis (Tbilisi). Diese stellen einen enormen Kontrast zu den sonstigen Einkaufsgewohnheiten in Tiflis, aber noch viel mehr im übrigen Land dar. Viele Georgier kaufen auf Märkten oder am Straßenrand, Armut ist nach wie vor ein großes Thema.
Der Mann von der Schwester meiner Frau, arbeitet in Tiflis in der Logistikbranche für ein deutsches Unternehmen (Socken "nur die") und verdient bei Vollzeitarbeit ca. 200 Euro pro Monat... Er hat studiert und "Aviation" gelernt. Er ist sehr froh um seinen Job, auch wenn es ihn nicht glücklich macht. Man kämpft täglich um's Überleben.
Die einzige nennenswerte Industrie in Georgien ist die Weinindustrie, die zwar nach dem Krieg gegen Russland 2008 enorme Einbrüche zu verzeichnen hatte, aber zumindest bestrebt ist im Westen weiter Fuß zu fassen. Ich selbst liebe die beiden georgischen Weine Kindzmarauli und Khvanchkara (liebliche Rotweine).

So findet man in Tiflis einige nette Läden, die Wein an den Man zu bringen versuchen. Diese sind durchaus ansprechend gemacht.


Bild
#75


Bewegt man sich durch Tiflis, sieht man mittlerweile einige (wenige?) recht schön restaurierte Straßen bzw. Plätze. Daneben aber auch sehr viel Verwahrlosung. Dabei wäre die Stadt, vor allem "Old Tiflis", also der historische Stadtkern, renoviert sicher eine Pracht. Ob es jemals dazu kommen wird, diese Stadt wieder in der alten Pracht zu erleben bleibt abzuwarten (oder eben zu bezweifeln), bis dahin dominiert das Verfallene vielerorts die Szenerie.


Bild
#76


Lichtblick und fester Anker im Leben bleibt den Georgiern nach wie vor der Glaube. Wie schon vor zwei Jahren berichtet, ist die Kirche und der christliche Glaube für die Mehrheit der Georgier wichtiger Lebensbestandteil und tief im Inneren verankert – und dies keineswegs nur bei der älteren Generation.


Bild
#77


Über Anmerkungen jeder Art freue ich mich wie immer.

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BeitragVerfasst: Fr 5. Sep 2014, 18:20 
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Burkhard


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BeitragVerfasst: Fr 5. Sep 2014, 19:50 
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Sehr schön, Stefan. Gerne mehr :ja:

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BeitragVerfasst: Fr 5. Sep 2014, 21:01 
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Danke Stefan für die neuerlichen Einblicke.

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BeitragVerfasst: Fr 5. Sep 2014, 21:03 
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moto-moto hat geschrieben:
Sehr schön, Stefan. Gerne mehr :ja:

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Hannes

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BeitragVerfasst: Sa 6. Sep 2014, 07:33 
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BeitragVerfasst: Sa 6. Sep 2014, 13:38 
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Es freut mich zu hören, dass ich noch ein paar Begleiter für meine Reise habe :cheers:

Hier einmal ein Blick auf Tiflis von oben. Ihr seht im Bildzentrum die Sameba-Kathedrale, die ich schon vor zwei Jahren (nachts) abgelichtet und hier gezeigt habe. Sie wurde zwischen 1996 und 2004 gebaut und ist in jeder Hinsicht imposant. Sie dominiert in gewisser Weise das Stadtbild, ist nachts unglaublich toll beleuchtet (wie übrigens viele der sehenswerten Momente der Stadt). Rechts unten steht ihr noch den Präsidentenpalast, vom ehemaligen Präsidenten Saakashvili errichtet. Der Hintergrund zeigt die zahlreichen Plattenhäuser, die am Stadtrand stehen. Für jemanden wie mich, der im schönen Bayern (auf dem Land) groß geworden ist und dort seither wohnt, ist es schockierend zu sehen, wie trostlos diese Wohnsiedlungen am Rande der Stadt sind. Diese Plattenbauten gleichen von außen vielfach Ruinen. Ich weiß nicht, wann sie gebaut wurden, aber ich weiß genau, dass seither nichts mehr daran gemacht wurde. Mehr dazu später.

Bild
#78

Wie schon angedeutet, befindet sich Georgien im Wandel. Die junge Generation ist sehr westlich. Dies zeigt sich an der Musik, die sie hören (amerikanische/europäische Charts), den Kleidern die sie tragen und am Lebenswandel. Große Spannungen entstehen aktuell vor allem in der Hauptstadt, wo sich auch sukzessive andere Begleiterscheinungen des Wandels breit machen, nämlich Nachtclubs und dergleichen. Dazu muss man wissen, dass die Georgier (wie schon geschrieben) ein sehr gläubiges Land sind und es in (sehr) großen Teilen der Gesellschaft beispielsweise undenkbar ist, dass ein Mädchen einen Partner hat, ohne mit ihm verheiratet zu sein. Auch sorgt man sich stark um das Thema Homosexualität. Eine "gewisse" Homophonie ist sicher vorhanden. Bei einem Besuch bei einer Freundin in Tiflis ergab es sich, dass ihre kleine dreijährige Tochter sich betont weiblich gab und die Mutter meinte: "In der heutigen Zeit müsse man sehr froh sein, wenn sich ein Mädchen früh wie ein Mädchen benimmt". Ich habe entgegnet, dass das Thema Homosexualität in Deutschland mittlerweile angenehm entschärft ist, sogar Außenminister und (noch) regierende Oberbürgermeister sich dazu bekennen können. Mein Hinweis "tja, Georgien braucht da wohl noch 10 Jahre" war gut gemeint, schockierte sie aber sichtlich... Aber auch der Westen hat viele Jahre (Jahrzehnte) gebraucht um dorthin zu gelangen, wo wir heute sind.

Bild
#79

Ach ja, des einen kurze Freud ist des/der anderen langes Leid. Mit tollem Werkzeug bestückt...

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#80


Hier noch ein Bild von einer sehr schönen Kirche im Stadtteil "Old Tiflis".

Bild
#81

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BeitragVerfasst: Sa 6. Sep 2014, 15:10 
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Einfahrt nach Tilfis über den "Hintereingang", d.h. nicht die Haupteinfahrtsstraßen. Home sweet home.

Bild
#82

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