Ich möchte Dir zunächst von einem Buch abraten. Es bringt einfach nicht so viel, wie sich ein lernender wünscht.
Zu den Gründen: Der Autor/die Autorin profitieren zunächst (in den meisten Fällen) von einem profunden Schatz an eigenen Fotografien, der über die Jahre gereift ist und können sich hemmungslos die besten Fotos heraussuchen und mit etwas schönen Text und den meistens sehr allgemeinen Hinweisen (früh aufstehen, mittags uninteressant und dann wieder spät ins Bett gehen) und technischen Tipps (Landschaft nur mit Stativ, Stativ,Stativ...ach nee, geht auch ohne) versehen. Das ist sicherlich korrekt, aber nur nicht wirklich zielführend.
Aus meiner ganz persönlichen Sicht ist folgender Weg vielleicht hilfreicher: Zunächst die Kamera nehmen und genau ermitteln, was denn wirklich das ist, was Dich an Landschaften fasziniert. Aber sei kritisch mit Dir selbst. Sind es die oftmals verschrieenen Postkartenmotive oder die wirkliche Beschäftigung mit einer Landschaft (vielleicht eine Bildgeschichte: vom Detail zur Übersicht oder umgekehrt). Was ist für Dich Landschaft (besteht sie nur aus Natur oder hast Du vielleicht ein größeres Faible für Stadtlandschaften). Und da Du, wie Du selbst schreibst, die technischen Grundlagen drauf hast, kannst Du sie ja einsetzen (eine Serie des gleichen Motivs von offener Blende bis hin zur kleinsten Blende - Du wirst sehen, wie unterschiedlich die Bilder sein können).
Als nächstes durchstöber die frei zugänglichen Bilddatenbanken. Such z.B. auf Flickr unter dem Stichwort "Landschaft (besser "Landscape)" und die findest unmengen an Beispielen. Das gute daran ist: es sind sowohl herausragende Beispiele dabei als auch grottenschlechte. Und vor allem findest Du auch Landschaftsfotos, die dem Typ "Landschaft" nahe kommen, die Du bei Dir selbst vorfindest und kannst Dich dann an den gesehenen Bildern orientieren, sofern sie Dir gefallen oder Du wirst die grottenschlechten Bilder als Leitlinie im Kopf haben, wie Du es besser nicht machen möchtest.
Vergiss übrigens die Suche nach Kameratypen oder sonstigen technischen Merkmalen. Die sind nicht von Belang.
Und wenn Du dann im Laufe der Zeit einen eigenen Fundus an Bildern hast, kannst Du Deine eigene Entwicklung verfolgen. Dazu bedarf es zunächst keiner anderen Meinung, denn es sind Deine Bilder und Dir müssen sie gefallen. Nur so findest Du Deinen Weg in die Fotografie.
Als Krönchen obendrauf kommen dann vielleicht zwei Bücher in Betracht. Eines zum Thema Bildgestaltung. Es wird Dir dann zeigen, ob Du mit deinem Fundus an Fotos immer gegen alle Regeln der Gestaltung verstösst (nicht schlimm, wenn es Dir gefällt) oder ob Du vielleicht schon instinktiv einige Regeln unbewusst oder bewusst so beachtest, dass Du sie gar nicht mehr beim fotografieren mit Gewalt in deinem Gehirnkasterl hervorkramen musst. Ein Beispiel für die Gattung von Büchern ist:
https://www.amazon.de/Komposition-Kunst ... 3864901413Das zweite Buch, das in naher oder ferner Zukunft eine Rolle spielen kann, beschäftigt sich mit der Farblehre (ich gehe mal davon aus, dass Du zunächst auf farbige Fotos aus bist). Farben sind für viele Menschen in ihren Wirkungen sehr differenziert. Ein einzelner Farbbereich in einem Foto kann das ganze Foto ungemein interessant machen, es kann es aber auch komplett ruinieren. Und für sehr viele Menschen sind Farben um vielfaches schwerer zu handhaben, als geometrische Gestaltungselemente. Zur einfachen Übung brauchst Du Dich nur in einer Stadt im Sommer auf eine Bank setzen (ist gerade schwierig durch Corona) und Dir anschauen, welche Farbkombinationen an Dir vorbeigehen. Zum Einstieg eignet sich - vor allem, da es im Internet zugänglich ist -:
https://blog.kodakmoments.de/farbenlehr ... zeitalter/http://www.digitaler-fotokurs.de/Farbe.htmlDas sind meine persönlichen Gedanken zu Deiner Ausgangsfrage. Ob es Dir entgegenkommt, weiß ich nicht. Aber eines ist sicher: Wenn Du jetzt die technischen Aspekte intus hast, kommt auf jeden Fall die Phase, in der Du selbst auf Entdeckungstour gehen musst. Da hilft kein Buch. Ein Buch kann dir im zweiten Schritt helfen, wenn Du feststellst, dass Dir bei einem Themengebiet einfach nichts gelingen will. Aber das musst Du zunächst mal feststellen. Und Du musst auch bereit sein, dieses Thema zunächst einmal in der Liste der bevorzugten Motive zu streichen - weil es vielleicht doch nicht Deine bevorzugten Motive sind.