KatzEye hat zugemacht!

Das was bei KatzEye passiert ist, nennt man auf Englisch gemeinhin Pricing oneself out of the market.

Die Sucherscheiben aus China sind völlig in Ordnung. Einzig bei der Belichtungsmessung passieren seltsame Dinge. Ich habe eine Schnittbildscheibe von denen, die bei meinen Pentaxen die Messung mächtig aus der Bahn wirft. Das stört mich eher wenig, weil ich seit jeher gewohnt war, Belichtung zu schätzen, aber für jemand, der darauf angewiesen ist oder mit der Belichtungsautomatik fotografieren will, kann das schwierig werden.

Außerdem sollte man solche Dinge aus dem Nicht-EU-Ausland unbedingt mit UPS liefern lassen. Die verzollen beim Import nach Deutschland selbst. Das ist zwar etwas teurer, erspart einem aber den Zirkus mit der Selbstverzollung. Zollämter sind heutzutage am Gesäß des Planeten, gern auch weitab von jeglichem ÖPNV und die Abläufe in diesen Amtsstuben hätte sich Kafka kaum besser ausdenken können. Ich kann ein Lied davon singen.

Jörn hat geschrieben:Wie schauts aus, Carsten? Ist Dein Päckchen inzwischen angekommen? Dann lass doch mal was hören.

Hi Jörn! Gestern habe ich mein Päckchen dann endlich bekommen und heute die Mattscheibe gewechselt. Pffuuhh, ich weiß schon, warum ich nicht Uhrmacher geworden bin...Ist eigentlich ganz simpel, aber ich bin nicht so der Feinstmotoriker.

Erstmal, Kontakt und Abwicklung mit focusing screen ist gut und prompt. Nach der Bestellung auf der Webseite bekommt man sofort 'ne entspr. Bestätigung mit Details. Ich habe zuerst 'ne K-3 Schnibi (nicht die Kamera sondern seine Mattscheibentypbezeichnung) geordert, habe danach noch weiter im Netz recherchiert und mich einige Tage danach noch für die S-Type Scheibe entschieden. Habe in der nachträglichen Bestellung auf die erste verwiesen und es war kein Thema beide Bestellungen zusammenzufassen und die zweiten Versandkosten sofort wieder zu erstatten. Die Bearbeitung dauert etwas, weil auf Bestellung hergestellt wird, der Versand ging dann schnell und ist nachverfolgbar. So sieht der Inhalt der S-Type Scheibe aus, die ich heute als erstes verbaut habe:



Zur Scheibe: Die S Type ist in der Tat erheblich heller und klarer, als die Standard Pentax MF 60 meiner K-3 und meine ersten Tests heute haben mich zufriedengestellt. Ich wollte eine Scheibe mit der ich beim manuellen Fokussieren im optischen Sucher exakter den Schärfebereich erkennen kann, als mit der Werksscheibe. Fokussieren mit LiveView ist gut und ich habe damit klasse Ergebnisse, aber ich muß meine Brille dabei absetzen und das ist mir oft zu umständlich.
Ich habe die S-Type mit AF Rahmen gewählt. Der Rahmen ist kräftiger zu sehen, als bei der MF-60 und scheint auch anders aufgebracht zu sein. Ich kenne die Verfahren nicht, aber sage mal bei der MF-60 ist er aufgedruckt (?), bei dieser focusing screen Scheibe sieht's nach Einfräsen per Laser aus. Die Abstandshalter zum Feinjustieren brauche ich nicht, was ich im Sucher und im Bild sehe passt exakt.

Soweit ein erstes, positives Fazit. Ich werde nun natürlich weiter mit dieser Scheibe arbeiten und im wahrsten Sinne des Worte sehen, ob und wie sich die Ergebnisse unter verschiedenen Lichtverhältnissen bestätigen. Dann zeigt sich, ob ich die andere Scheibe noch teste oder hier in Kürze eine zum Verkauf steht .

Dunkelmann hat geschrieben:Das stimmt allerdings. Immer wenn ich mit LiveView arbeite, um z.B per Focus-Peaking manuell scharf zu stellen, ärgert es mich, dass nach 30 Sekunden (?) der Spiegel wieder vorklappt und LiveView aus ist. Vielleicht ist das ja aber bei EVF anders gelöst. Andererseits verstehe ich eine Sache nicht: es heißt doch immer, dass es dem Sensor nicht gut täte, wenn er dauerhaft aktiv ist. Deshalb ja wohl dieses Abschalten nach 30 Sekunden. Aber beim Videos drehen ist er doch auch ziemlich lange dauerhaft aktiv. Und wieso soll das dann den Sensoren von Mirrorless-Kameras nicht schaden? Oder denen von speziellen Videokameras? Sind das Sensoren, die mit einer grundsätzlich anderen Technologie aufgebaut sind?

"Schaden" wird es vermutlich nicht, aber zwei Infos dazu kann ich beisteuern:
1. Die Sensoren heizen sich immer kräftig auf. Ich dachte zuerst, hier reden wir von 2-3 Grad. Dann habe ich mit einer Wärmebildkamera die Sensoroberfläche des Sensors meiner Canon 5D3 gemessen (die ja durchaus auch zum Filmen genutzt wird). Starttemperatur: 20 ° C. Nach 30 Minuten Videoaufzeichnung: 50 ° C, d.h. jede Minute +1 °C. Dass derlei erhebliche Auswirkungen auf das Rauschverhalten hat, dürfte klar sein. Schomal eine Metallplatte von 50 °C angefasst? Das ist nicht lauwarm. Ein Foto im Dunkeln danach sieht auch absolut gruselig aus.

2. Sony hat wohl das Sensordesign ihrer neuen A7RII ebenfalls diesbezüglich gründlich verbockt. Da entsteht schon bei einfachen Langzeitbelichtungen soviel schlecht abgeführte Wärme, dass die Kamera für solche Zwecke (langzeitbelichtungen, Astro) weitgehend unbrauchbar ist. Siehe: http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1605675

Daher ist m.E. auch jegliche Aussage zum Rauschverhalten von spiegellosen Kameras aus Labors zu hinterfragen, denn im kalten Raum frisch für 5 Testbilder angeschaltet dürfte das Ergebnis ein erheblich anderes sein, als wenn die Kamera (und damit der Sensor) vorher ein paar Stunden lief (selbst im normalen Fotomodus), solange der Sucher benutzt wurde.
Und bei mir kommt es im Sommerurlaub schon mal vor, dass die Kamera sehr viel am Stück genutzt wird im Sinne des "durch den Sucher guckens".