Mo 21. Dez 2020, 06:51
Eigentlich habe ich genügend dazu geschrieben, wieso von der Feilmethode abzuraten ist.
Es gibt in den USA eine Werkstatt in Californien, die exakt so feilt, wie Du das angibst.
Es gab viel dokumentierte Vorfälle, allerdings gibt diese Werkstatt offiziell zwar auch nur das eine Jahr Garantie, aber inoffiziell handhaben sie es etwas länger. Sie verlangen umgerechnet ca. € 100 für die Reparatur + Versand. Das ist natürlich günstiger als der ebenso kritische Austausch gegen das original China-Solenoid, aber mir gefällt die Methode von Kamerazeit, die den Anker ätzen/einritzen deutlich besser.
Ich selbst habe einen Duss Präzisionsbohrständer mit einer Präzisionsbohrmaschine von Metabo (K600), damit bekomme ich, wenn der Maschinenschraubstock exakt ausgerichtet ist, kleinste Löcher in den Anker, die man auch versiegeln kann, damit ist das Risiko von Korrision minimiert. Aber ich nahm Abstand davon, da es auch da nach einiger Zeit Ausfälle gab.
Das Solenoid hat im Ruhezustand den Anker angezogen, deshalb magnetisiert er auch, wäre der Anker im Ruhezustand vom Permanentmagneten entfernt würde die Magnetisierung sehr schnell abfallen. Wir hatten diese Diskussion schonmal hier im Forum, jemand hat versucht die Magnetisierung als lächerlich darzustellen, dabei vergessend, dass der Dauerkontakt zum Magneten eben das Hauptproblem ist. Wie dem auch sei, im Augenblick des Auslösens entfernt sich der Anker: Bei langen Auslösezeiten exakt so lange wie die Auslösezeit, z.B. 1/30 oder 1/15, bei schnelleren Auslösezeiten kann er diesen Geschwindigkeiten nicht mehr folgen, er schaltet mit ca. 1/60 Sek.
Doch das zurückschnellen geschieht mit einer starken Wucht.
Untersucht man nun die Innenseite des Führung, in der der Anker sich bewegt, stellt man fest, dass beim Chinasolenoid diese oft Krater oder andere Formen der Abnutzung zeigt,
beim Japansolenoid sieht das sogar nach sehr hohen Auslösezahlen sehr günstig aus.
Nicht umsonst war die angegebene Schaltzahl auf dem Datenblatt beim Japansolenoid viel höher als bei Chinasolenoid!
Und hier zeigt sich dann auch (neben Korrosion, da die Oberflächenstruktur, die auch schützt, beschädigt wird) dass diese so wie bei Dir angefeilten Anker (die einzige Möglichkeit) noch mehr Spuren auf der Gegenseite hinterlassen (dieselbe Legierung wie der Anker).
Hinzu kommt eine deutlich ungenauere Führung in der grünen weicheren PET-Lagerbuchse, die weisse aus Teflon ist viel stabiler, auch gegenüber Erwärmung, da bei Serienaufnahmen
einiges an Reibungswärme entsteht.
Ich kenne einige Fälle von Verkanten, die dann zur Dejustage des komplexen Mechanismus geführt haben, das Justieren will gekonnt sein.
Aber all das habe ich entweder im Tutorial oder
detailiert beschrieben.
Insoweit frage ich mich:
Du hast den Ausfall der Blendensteuerung
festgestellt, Fragen gestellt, genügend Zeit dafür gehabt, das Solenoid zu finden.
Insoweit ist das Argument einer "sofortigen Lösung" nicht schlüssig.
Das hier ist ein Tutorial für die korrekte Reparatur, nicht aber von Billiglösungen.
Diese Billiglösungen werden zuhauf angewendet, vorallem von denjenigen, die dann ihre Kameras verkaufen und nichts davon erwähnen. Und so landen dann auch immer wieder mal so ich nenne sie "verpfuschte" Pentaxe auf meiner Werkbank und manchmal ist Hopfen und Malz endgültig verloren.