...Fortsetzung...
Teil 4Im ersten Beispiel habe ich das Erstellen eines Pseudo-HDR gezeigt.
Wenn sich die Möglichkeit bietet (Zeit, Stativ, etc.) ist es natürlich besser gleich eine Belichtungsreihe zu fotografieren.
Zur Belichtungsreihe habe ich Eingangs etwas geschrieben. Vielleicht kann das aber Uwe noch um seine Erfahrungen ergänzen.
Besonders beliebt ist die HDR-Erstellung bei der Fotografie von Lost-Places (verlassene Orte). Hier habe ich als Beispiel drei Aufnahmen genommen, die ich in einer alten Ziegelei gemacht habe.
Oft stelle ich die Belichtungsreihe so ein, dass ich drei Aufnahmen mit der Korrektur um +/-1 Lichtwert mache. Für die K-7 und K-5 ist das im Handbuch ganz gut beschrieben.
ISO 200 / f8 / 0,8 sec.
ISO 200 / f8 / 0,5 sec.
ISO 200 / f8 / 2 sec.
In Lightroom mache ich zuerst die Entwicklung der mittleren Aufnahme. D.h. ich korrigiere ggf. den Weißabgleich, wende eine Objektivkorretur an, ggf. Klarheit leicht verstärken usw. Den Schärferegler stelle ich auf 0 (s. oben).
Dann gehe ich in die Bibliothek, wähle die Übersicht und kopiere die Entwicklungseinstellungen der einen Aufnahme (Rechte Maustaste > Entwicklungseinstellungen kopieren).
Unmittelbar danach markiere ich das über- und unterbelichtete (Strg-Taste) klicke mit der rechten Maustaste auf eines der Bilder und wähle "Entwicklungseinstellungen einfügen.
Beim Kopieren der Einstellungen darauf achten, dass alles markiert ist, was man angepasst hat. Um sicher zu gehen, nichts zu vergessen, kann man auch einfach alles ankreuzen.
Für Photomatix gibt es auch ein Plugin für Lightroom. Bei der Installation von Photomatix muss man darauf achten "Lightroom Plugin installieren" anzukreuzen.
Falls man (wie ich) Lightroom nach Photomatix installiert hat, muss man Photomatix leider noch mal installieren. Die Lizenznummer muss nicht neu eingegeben werden.
Wenn man das Plugin installiert hat kann man in Lightroom nun einfach die drei Aufnahmen markieren und aus dem Menü Datei > Zusatzmoduloptionen > Export to Photomatix Pro wählen.
Darauf öffnet sich jetzt Photomatix erst wieder mit dem oben gezeigten Zwischenfenster. Jetzt kann man ggf. "Ausgangsbilder ausrichten" wählen z.B. wenn man die Belichtungsreihe aus der Hand (ohne Stativ) gemacht hat.
Jetzt zeigt sich wieder Photomatix wie beim ersten Beispiel.
Es gibt zwei unterschiedliche Verfahren in Photomatix:
- Tone Mapping
- Fussion
Die Unterschiede und Vor- und Nachteile sind
.
Am besten mal beide Verfahren ausprobieren. Was ich nicht empfehlen kann, sind die Vorgabe wie "Malerisch", "Kreativ", etc.
Das ist natürlich Geschmacksache. Im blauen Forum gibt es auch einen Thread "Richtig gute HDRs". Dabei ist die Frage, was ein gutes HDR ist.
Ich mag es, wenn es natürlich ist und man dem Bild nicht auf den ersten Blick ansieht, dass es ein HDR ist.
Ich wähle hier mal die Methode "Detail Enhancer" die unter "Tone Mapping" liegt.
Da ich die Vorgaben nicht für brauchbar halte wähle ich also "Standard" und gehe die Regler von oben nach unten durch.
Stärke
Die Stärke steuert den Kontrast zwischen den benachbarten Pixeln. Hier einfach mal probieren in dem man den Regler mal auf 0 mal auf 100 setzt. Meistens lande ich so bei 75.
Farbsättigung
Das Verstellen der Farbsättigung wirkt sehr kräftig. Der Vorteil ist, dass es keine Tonwertabrisse gibt, da es jetzt eine Farbtiefe von 32 bit hat. Ich bin da eher auf dem "Weniger ist mehr" und drehe den Regler etwas nach links
Helligkeitsregler
Der Helligkeitsregler reagiert auch etwas anders, als man es aus Bildbearbeitungsprogrammen kennt. Es wird nicht einfach die Helligkeit gesamt reduziert oder erhöht. Es ist vielmehr eine selektive Änderung, die Photomatix da vornimmt. Dazu empfiehlt es sich auf jeden Fall das Histogramm anzuzeigen.
Detailkontrast
Die Mikrokontraste lassen sich mit diesem Regler sehr schön einstellen. Hier setze ich den Regler etwas hoch und bringe damit den Sand auf dem Boden im Vordergrund besser heraus.
Glätten
Das Glätten dient dazu, die Mikrokontraste wieder etwas auszugleichen. Wenn man den Regler ganz nach links dreht, sieht man bei Landschaftsaufnahmen gerne so Halos um Konturen. Diese können damit wieder entfernt werden.
Weißpunkt
Ein HDR hat normal keine Spitzlichter und keine ganz dunklen Stellen. D.h. das Histrogramm eckt weder links noch rechts richtig stark an.
Mit dem Weißpunkt kann man nun die Spitzlichter zulassen. Mal den Regler etwas nach rechts schieben und schauen, was auf der linken Seite des Histogramms passiert.
Schwarzpunkt
Wie der Weißpunkt nur auf die Tiefen bezogen.
Also einfach mal ein wenig an den Reglern versuchen zu drehen. Es gibt keine Zauberformel für ein gutes HDR.
Am Schluss mal mein Ergebnis.
Falls es jemand an Bildmaterial zum Probieren mangelt kann ich die drei Bilder hier auch als RAW zur Verfügung stellen.
Als nächstes zeige ich dann mal die Möglichkeiten mit Photoshop CS5.
Ciao Thomas