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BeitragVerfasst: Mo 8. Mär 2021, 19:00 
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*ist-D, DL, DS, K100D, K110D, K200D, K10/20
Km, Kx, Kr und in den baugleichen Samsungs.
ebay.com
ebay Kleinanzeigen

Aber bei hohen Auslösern und wenn die K30 sehr gemocht ist,
würde ich mir überlegen, ob eine defekte auf Ebay nicht die bessere Investition wäre, da meistens wenig Auslöser! Der Defekt wird oft präzise angegeben.
Und da dann das Japan-Solenoid rein.


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BeitragVerfasst: So 14. Mär 2021, 00:36 
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Registriert: Mo 8. Mär 2021, 17:35
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So, geschafft. Ich, und die K50. Das weiße Solenoid ist drin und alles funktioniert. Spender ist eine *ist DL, die dafür neue (bessere?) grüne China-Solenoide (für 13,50€ das Stück) bekommt. Die habe ich aber noch nicht.

Das grüne Solenoid aus der K50 hatte grade mal 7500 Auslösungen hinter sich (wie die ganze K50). Entsprechend sieht es eigentlich nicht schlecht aus. Meine Vermutung ist ja, dass gerade die grünen hängenbleiben, die zu selten bewegt wurden, und dadurch mit ihrem Anker am Gegenstück mit dem Magneten "kleben" bleiben.

Das Prinzip des Solenoides in der Pentax ist ja gerade kein klassischer Elektromagnet, sondern die kurzzeitige Aufhebung der Haltekraft eines Permanentmagneten durch eine Spule.

Das Herausgleiten des Hufeisen-Ankers aus den Spulen wird durch eine von außen wirkende Kraft (von der Blendensteuerung) bewirkt, sobald die Spule im Solenoid Strom führt und damit im Anker einen Magnetismus erzeugt, der die Anziehung durch den Gegenanker und den Permanentmagneten des Solenoid, die den Anker in seiner Ruhestellung hält, aufhebt. Der Anker wird dann schnell herausgezogen und sofort wieder eingeschoben, und "klebt" dann erneut bis zum nächsten Mal am Gegenanker mit dem Neodym-Magneten des Solenoides, da natürlich auch der Strom sofort wieder abgeschaltet wird.

Dass dies im grünen Solenoid nach langem Ruhen der Kamera nicht mehr (sicher) funktioniert, kann ich mir nur damit erklären, dass der Gegenanker mit dem Magnet den beweglichen Anker mit der Zeit selber zum Magneten macht, was zu einer zu hohen Haftung zwischen Anker und Gegenstück mit dem Magnet führt. Die Spule kann diese magnetische Haftung dann nicht mehr sicher aufheben und der Anker bleibt am Gegenstück mit dem Magneten haften.

Dass das im weißen Solenoid nicht passiert, muss an einem besseren Zusammenspiel von Ankerlegierung und Magnet liegen. Ich habe insbesondere den Verdacht, dass die im weißen Solenoid verwendete Eisenlegierung den Magnetismus weniger dauerhaft annimmt, als die chinesische. Wenn Pentax die Eisenlegierung, und vielleicht auch die Spulenkraft und/oder die Kraft des Neodym-Magneten angepasst hat, kann das Solenoid m.E. auch mit grünem PET lang funktionieren.

Was die Bezeichnung "Solenoid" betrifft, hat sich dieses Wort eingebürgert. Nach meinen Recherchen hatte der Erfinder, der dieses Wort prägte, keine solche Kombination einer Spule mit einem Dauermagneten und einem beweglichen Anker im Sinn. Das Pentax-Solenoid ist eigentlich ein sehr schneller elektromagnetisch gesteuerter "Loslasser" oder "Auslöser", im englischen "electromagnetic release". Dabei ist der Vorteil, dass die Konstruktion idealerweise schnell ist und dabei nur Strom verbraucht, wenn die Haltekraft kurzzeitig aufgehoben wird.

Nochmals vielen Dank an Solunax, der vielen schönen Pentax-Kameras nach unverdient frühem Versagen ein zweites Leben geschenkt hat (auch wenn die guten alten *ist und Samsung GX dafür geschlachtet werden). Und ich habe wieder viel gelernt (und noch eine Kamera!).

Cacol


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BeitragVerfasst: Di 16. Mär 2021, 11:16 
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Registriert: So 25. Jan 2015, 13:25
Beiträge: 1654
Das ist ein wichtiger Fakter, doch spielen noch weitere eine entweder ebenso wichtige oder fast so wichtige Rolle.

Trotzdem:
Als ich vor dem Schreiben dieses Threads hier im Forum dieselbe Behauptung aufgestellt hatte, sprich dass der Anker magnetisiert wird und u.a. deshalb nach langer Ruhezeit festhängen bleibt, gab es von einem Mitglied massiven Protest, eine Magnetisierung sei völliger Quatsch, das sei gegen die Gesetze der Physik.

Dem wäre auch so wenn das Solenoid umgekehrt arbeiten würde, sprich der Anker im Ruhezustand entfernt und beim Schalten kurz an den Magneten herangezogen ...... wäre natürlich eine absurde Schaltung... aber egal:
Nur dann wäre eine Magnetisierung des Ankers Quatsch!

Die Magnetisierung lässt sehr schnell nach, sobald der Anker vom Magneten entfernt ist, aber:
Er ist eben zu 99,9% seiner Existenz nahe am Magneten und des diesen tragenden Korpus aus derselben Legierung!

Das ist auch der Grund, wieso nach Austauch mit demselben grünen Solenoiden häufig exakt dasselbe Problem auftaucht.

Der zweite Hauptgrund (ebenso gewichtig) ist die zu starke Haltekraft des Permanentmagneten, die Werte sind deutlich verschieden.

Solange man beide Solenoide nebeneinander hat lässt sich dieser Unterschied auch leicht aufspüren!

Der dritte Grund ist das Material, aus welchem der Korpus selbst besteht:

PET beim Chinasolenoid, das sich auch schneller erwärmt und damit leichter innen zerkratzt, da 1/3 niedriger Schmelzpunkt!
Teflon beim Japansolenoid! Telfon ist ein hervorragendes Lagermaterial mit extrem niedriger Abnutzung und viel
besseren Gleiteigenschaften als PET.

Vierter Grund: Fertigungstoleranz:
Wenn der Korpus etwas schief sitzt, schleift der Anker im Korpus.
Auch gibt es Unterschieden in der Oberflächenvergütung der Legierung selbst, die des Japansolenoids ist besser!

Mit dem Austausch gegen das Japan-Solenoid hat man alle 4 Probleme aus der Welt geschafft.

Mit der Feilmethode holt man sich neue Probleme an Bord, u.a. die Möglichkeit von Rost an den Feilstellen,
da die Oberflächenversiegelung futsch ist.

Richtig macht es da Kamerazeit, die die Kontaktfläche einritzen (ätzend).
Davon habe ich bisher zwei Solenoide gesehen, deren Anker dann doch wieder zu stark magnetisiert wurde und wieder hängen blieb, aber die Chance dürfte viel geringer sein, zudem: Kein Rost!

Die Gleitfähigkeit zu verbessern scheitert: Öl ist absurd, der Versuch, Graphit in den Anker und das PET einzureiben
scheiterte kläglich, De-magnetisieren wäre idiotisch und scheitert blitzschnell, das "Anlupfen" des Ankers (also kurzfristiges Entfernen) kindisch naiv.

Das Hauptproblem dieser Billigmethoden ist es, dass sich so mancher eben so seine Pentax wieder kurzfristig "gängig" macht, um sie dann als funktionierend zu verkaufen.

Einige dieser kamen dann zu mir auf den Werktisch, einige endgültig hinüber!

Ich habe im übrigen schon des öfteren den Versuch gemacht, den Anker des Japansolenoids in das grüne Chinasolenoid einzubauen: Nach einiger Zeit bleibt auch dieser immer wieder hängen.
Natürlich entspräche diese Lösung nur 50% Deiner Idee, da das Gegenstück noch immer aus der Chinalegierung
besteht.

Was den Namen Solenoid angeht:
Es gibt natürlich zig-verschiedene Entwicklungen, die es damals zu Zeiten Amperes noch nicht gab,
aber er gab dem Teil den Namen, Pentax hat diesen Namen im Patent übernommen, gab ihm als Ersatzteil die Bezeichnung G100.
Es mit Magnetschalter oder Magnetspule zu übersetzen ist in etwas so wie wenn man ein echtes Currygericht mit übersetzt.


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BeitragVerfasst: Mi 17. Mär 2021, 23:19 
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Registriert: Mo 8. Mär 2021, 17:35
Beiträge: 9
Hallo Solunax und alle,
heute habe ich meine 2. Kamera durch Austausch des Solenoids repariert, eine K30. Dass die wie neu aussieht, hat seinen Grund: Gemäß shutter-count hatte sie keine 100 Auslösungen, als ich sie bekam! Gebaut 17.4.2012! Firmware 0.20, also eine der frühesten K30?
Das herausgebaute grüne Solenoid schaut (natürlich) genauso neu aus. Dass sogar so neue Solenoide stecken bleiben, bedeutet für mich, dass es der zu starke Magnet sein muss, der das "Kleben" des Ankers verursacht, sodass man vielleicht mit einem etwas gekürzten Magneten eine bessere Funktion des grünen Solenoids erreicht. Hat das schon mal wer versucht?
Gruß Cacol


Zuletzt geändert von cacol am Mi 17. Mär 2021, 23:51, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mi 17. Mär 2021, 23:43 
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Registriert: Fr 4. Dez 2015, 01:36
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Wohnort: Leipzig
Vielen Dank insbesondere für die Diskussion der 'alternativen' Reparaturansätze und der genauen Spenderkameras - demnächst muss ich wohl eine K-50 reparieren.

_________________
Gruß, Jens


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BeitragVerfasst: Mi 17. Mär 2021, 23:49 
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Registriert: So 25. Jan 2015, 13:25
Beiträge: 1654
Wer den Magneten (Neodym) "kürzt", sorgt dafür, dass er innerhalb kürzester Zeit zerfällt.
Diese Magneten haben eine Nickel-Kupfer-Nickel-Beschichtung.
Die schützt vor Korrosion, da sie sehr leicht oxidieren würden.

Aber alleine durch Feilen besteht die Gefahr, dass sie dadurch entmagnetisiert werden.


Wenn man solche Magneten bearbeitet, werden sie erst entmagnetisiert, bearbeitet, dann beschichtet, dann wieder magnetisiert.


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BeitragVerfasst: Mi 17. Mär 2021, 23:58 
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Registriert: Mo 8. Mär 2021, 17:35
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Vielen Dank, so genau kenne ich das Thema Magneten nicht. Aber sehr interessant. Was kann man denn tun, um die ausgebauten grünen Solenoide wenigstens noch in der Blitzsteuerung der *ist und anderen frühen digitalen Pentax einzusetzen? Einfach schlachten tut mir weh!
NB: Kann man die K30 mit der frühen Software direkt auf die neueste K50-Software flashen?
Gruß Cacol


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BeitragVerfasst: Do 18. Mär 2021, 08:35 
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Registriert: So 25. Jan 2015, 13:25
Beiträge: 1654
Das grüne Japansolenoid läuft ohne jegliche Manipulation einwandfrei im Blitzmechanismus einer jeder Pentax, die da
Solenoidgesteuert ist. Das Solenoid hat da eine viel einfachere Funktion, muss nur kurz und immer die exakt gleiche Zeitspanne "loslassen", damit der Blitz aufklappt. Dabei gilt es zu beachten, dass da ein kleiner Kunststoffstössel eingebaut ist, der beim Schliessen des Klappblitzes den Haken zurückführt. Der geht leicht verloren, fehlt er, bleibt der Blitz offen. Das Solenoid hat hier dieselbe Funktion wie das ähnliche aber einfachere Chinasolenoid in Lenovo DVD Laufwerken u. Brennern zum Öffnen der Schublade. Wurden auch in Laufwerken anderer Hersteller verwendet, bei Lenovo waren sie aber auch grün, 30 ohm aber die Seitenpins. Da natürlich viel mehr Lenovo-Laufwerke auf den Markt kamen als Pentaxkameras, werden nun diese Surpuls Solenoide auf dem Markt (ebay) geschmissen und als original Pentax Solenoid angepriesen, das Resultat ist dann wie das Schnupfen von Schnupftabak, der ist vorprogrammiert.
Andere Hersteller haben dieselben Solenoide aber mit blauen PET und nur 15ohm verwendet. Die funktionieren nicht.

In der Blendensteuerung ist es Quatsch, da ein grünes Solenoid zu verwenden! Wenn, dann nur professionell modifiziert wie Kamerazeit das macht (das hält auf jeden Fall besser als ein neues Chinasolenoid) oder wie ich das mal versucht habe: Mit einem Präzisionbohrständer (kein Baumarktschrott!) und neuem guten 1mm Bohrer jeweils ein Loch auf jede Seite in den Anker bohren (die "Anschlagsseite" natürlich) und dann mit Epoxy versiegeln. Das hält. Nur ist der Aufwand recht gross, es rechnet nur für denjenigen, der das Equipment hat.

Wenn Du den Hauptbeitrag genau durchliest, da schreibe ich ja darüber, dass das grüne Solenoid im Klappblitz viele Jahre erfolgreich getestet wurde.

Die Firmware (ist schon eine Art Software, aber man nennt es absichtlich so) einer K30 kann man nicht auf die K50 aufspielen. Würde auch keinen Sinn machen.
Auch kann man die Firmware der K50 nicht auf die K30 aufspielen.

Aber seit Jahren gibt es die Firmware der K50 modifiziert für die K30, was sehr einfach zu realisieren war, da beide zu 99,9% identisch (sie unterscheiden sich ausser den sagen wir mal Namen in der Firmware nur durch ein etwas anderes Design, die Elektronik ist 100% identisch):
40456504nx51499/dslr-f22/neueste-k-af4-firmware-der-pentax-k50-auf-der-k30-2versuch-t26506.html

Aber dazu dann in den entsprechenden Threads.


Zuletzt geändert von Solunax am Do 18. Mär 2021, 08:52, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do 18. Mär 2021, 08:36 
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Registriert: So 25. Jan 2015, 13:25
Beiträge: 1654
Jee hat geschrieben:
Vielen Dank insbesondere für die Diskussion der 'alternativen' Reparaturansätze und der genauen Spenderkameras - demnächst muss ich wohl eine K-50 reparieren.

Viel Erfolg! Ist nicht schwer, wenn man sich sowas traut. Notfalls vorher das Löten üben.
40456504nx51499/tipps-und-tricks-f41/tutorial-solenoid-tausch-pentax-k30-k50-k500-t37432.html


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BeitragVerfasst: Do 18. Mär 2021, 22:24 
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Registriert: Mo 8. Mär 2021, 17:35
Beiträge: 9
Hallo Solunax und alle,
Meine vor kurzem ersteigerte K30, die wie neu aussieht, hatte gemäß shutter-count keine 100 Auslösungen, als ich sie bekam. Gebaut 17.4.2012! Firmware 0.20, wohl eine der frühesten K30. Kann das eine Kamera aus der Nullserie ("pre-production") sein? Kann man so eine Kamera einfach mit der aktuellen Firmware flashen? Oder sind da vielleicht noch irgendwelche technischen Inkompatibilitäten denkbar? Wer könnte da etwas drüber wissen? Sagt die Seriennummer was aus? Seltsam ist auch, dass am Boden das aufgeklebte Typenschild fehlt, offenbar nie da war, und im Batteriefach ein Zettel klebte, auf dem stand: "Don't use for quality tests". Ich würde sie gerne mit einer aktuellen Firmware nutzen, möchte sie aber nicht "bricken". Für Euren Ratschlag danke ich im Voraus.
Gruß Cacol


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