Dackelohr hat geschrieben:
Seid ihr sicher, dass es sich hier um chromatische Aberration handelt? Wenn man sich das Blatt in der Bildmitte anschaut, das hat ringsherum einen grünen Rand. Bei einer Aberration müssten an nahe beieinander liegenden Dunkel-Hell-Dunkel-Kanten unterschiedliche Farbsäume entstehen, also z.B. oben grün und unten rot oder violett, so wie in diesem extremen Beispiel:
http://www.tlc-systems.com/pp011185crp.jpg Für mich sieht das eher wie ein Artefakt einer zu starken "unscharf Maskieren"-Bearbeitung aus.
Ja, ziemlich sicher. Die violetten Kanten sind im Vordergrund deutlicham rechten Vorderbein und an der Blüte schräg rechts unter dem Kopf der Fliege zu sehen, auffällig am Blattrand, besonders stark im Kelch. Die grünen Kanten im Hintergrund sind, wie bereits bemerkt, lediglich duch die Bearbeitung hervorgehoben.
Solunax hat geschrieben:
Die einzig mir bekannten APO Macros wären
- Sigma 180mm/f2,8 APO Macro
Es soll sagenhaft gut sein, aber eben fast 1kg + Stativpflicht. Also nicht für jedermann.
(derzeit im DSLR Forum gebraucht angeboten)
Dann natürlich schwer zu finden
- Voigtländer Macro APO Lanthare
Umgebaut gäbe es dann noch das Leica R100 APO 100mm Elmarit (nur 1:2)
und ein super teures neues 60er.
Aber so richtig gut und fast keine Aberrationen: Sigma 70mm/2,8 EX Macro!
Mit 552g noch gut handzuhaben, aber das SMC D-FA100Macro ist da trotzdem ein wunderbar gefertigtes Leichtgewicht dagegen.
Ich würde das behalten, es ist ein ganz tolles Makro. Ich habe es bisher nicht für die neue HD Version eingetauscht, es ist einfach ein tolles
Objektiv. Und ja, optisch gleich gerechnet wie das schwere lange FA100/2,8 Macro aber da würde ich unbedingt das 70er von Sigma vorziehen.
Es gibt noch mindestens zwei weitere: Das Irix 150mm Makro ist hervorragend korrigiert, zum smc DFA 100mm WR ein Unterschied wie Tag und Nacht, wenn auch nicht komplett apochromatisch. Nicht gerade ein Leichtgewicht, ist es bis auf die Sonnenblende auch von der Handhabung sehr gut.
Zu Recht als Apochromat beworben ('CA-Dreamer') wird das Laowa 100mm f/2.8 2:1 Makro. Zu Unrecht wird es mit f/2.8 beschriftet :-), es sind eher f/3.5. Optisch ist es meines Erachtens das beste, was es mit Automatikblende, die für mich essentiell für das Arbeiten mit einer Spiegelreflexkamera ist, für Pentax gibt.
Solunax hat geschrieben:
Wäre ich allerdings ganz ohne Makro Objektiv, wäre das HD D-FA100 meine erste Wahl.
Das wäre trotz der optischen Vorteile und 2:1-Abbildung des Laowa auch meine erste Wahl, wobei das grundsätzlich auch auf die smc-Version zutrifft. Beim HD-DFA 100 AW ist nicht nur die PF-Festigkeit verbessert, auch die chromatischen Längsaberrationen sind gegenüber der smc-Version etwas verringert worden, aber die meisten Vorteile treffen auf beide Objektive gemeinsam zu. In der Handhabung sind sie deutlich besser als die oben (auch von Solunax) genannten: Sie sind bei weitem die leichtesten und kompaktesten 100mm-Makros, haben Autofokus (für allgemeine Anwendungen) in Kombination mit einem sehr guten manuellen Fokus. Die Skalen sind wirklich brauchbar - beim Laowa das Gegenteil. Die schlanke Streulichtblende, die auch als mechanischer Schutz für den Tubus dient, ist genial angepasst, so dass der freie Arbeitsabstand bei allen Abbildungsmaßstäben optimal ist. Auch das Aufsetzten und Umdrehen geht um Welten besser als bei den anderen (Irix, Laowa). Zusammen mit dem AF-160FC Ringblitz mit dem speziellen Adapter anstelle der Sonnenblende ist das ein sehr gut durchdachten System. Obwohl bei weitem die schlankesten Objektive, mit den besten Möglichkeiten zur Beleuchtung und dem geringsten Schattenwurf, sind die DFA 100mm echte f/2.8-Konstruktionen, die im hellen, scharfen und kontrastreichen Sucherbild eine gute Beurteilung der Schärfeebene zulassen. Ihre optische Stärke, schon in der smc-Version, ist die viel bessere Gegenlichtfestigkeit und der höhere Kontrast gegenüber den anderen genannten Objektiven. Beide Pentaxobjektive sind staub- und wassergeschützt, was zumindest gegenüber den Sigma- und Laowa-Objektiven ein großer Vorteil ist. Gerade beim letzteren ist die innere Mechanik ohne Frontfilter komplett exponiert und ich kämpfe des öfteren mit Staub auf eben jenem Frontfilter, der zudem unterhalb von 2:1 noch weit vor der Frontlinse sitzt. Ohne Modifikation sind weder das Irix noch das Laowa mechanisch mit dem Pentax-F 1.7x-Konverter kompatibel, ich musste den Blendensimulator des Konverters ausbauen.
Insgesamt sind für mich die DFA 100 WR und AW Objektive am besten zu handhaben und universell einzusetzen und kommen als Leichtgewichte z.B. auf Wanderungen auch tatsächlich im Rucksack mit. Zum Bildcharakter bei meinen Anwendungen an der Beugungsgrenze bei 1:1 hatte ich schon 'mal
zusammengestellt, beim Vordegrund hadere ich mit den DFA 100 am meisten. Dort gibt es auch kontrollierte Vergleichsbilder zu den chromatischen Aberrationen, anhand derer man sich ein Bild von den obigen Aussagen machen kann.
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Gruß, Jens
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