Umgangston in den Galerien

C.D. hat geschrieben:Die Debatte um Moral in der Fotografie habe ich nicht erfunden, ...

... und sie gehört auch ausdrücklich nicht hier her. Jeder ist für seine Bilder selbstverantwortlich.
Und ob ich es mir anschaue oder nicht, dafür bin nur ich verantwortlich.

Eine Bildbesprechung berühert die Punkte "künstlerischer Aspekt" und "Fototechnik".
Nur das ist Ziel und Zweck - alles weitere ist mangels konkreter Nachvollziehbarkeit Spekulation!

Wer war denn mit dabei, daß er sich ein Urteil erlauben dürfte? Vllt. meint der TO damit, seine Cam war liegend
im Kofferraum montiert und der Fotograf hat die Fernbedienung von seinem Sitz benutzt. Warum muß denn in Allem
etwas Anstößiges zwanghaft gesucht werden, kann man denn nicht auch einmal zugunsten eines Sachverhaltes denken?

Wer aber eben solche Gedanken darüber hinaus hat, kann und soll sich im Smaltalkbereich austauschen.
Wie auch immer, wer aber Schimpfwörter benutzt, begibt sich damit auf die Ebene von Gesetzesübertretern.
Und darüber können wir auch wieder einen weiteren fred aufmachen ...

Silaris hat geschrieben:Dennoch halte ich "Vollidiot" für ebenso wenig objektiv wie der Ausruf "no risk, no fun".

"Vollidiot" bezog sich auf den Ausdruck "no risk, no fun" im Kontext des Straßenverkehrs (das möchte ich betonen, ich hab selber schon Kamera und Gesundheit riskiert - das war aber "mein Problem"). Dazu stehe ich und das nehme ich auch nicht zurück. Sollte das zu einer Verwarnung, einem Verweis verführen, dann kann ich ganz gut damit leben.

Wer dieses Motto auf öffentlichen Straßen lebt, für den Fallen mir da eigentlich nur noch krassere Ausdrücke ein - da fand ich meine Wortwahl sehr gediegen. Wer es braucht, der kann Runden auf Rennstrecken buchen.

mika-p hat geschrieben: Vllt. meint der TO damit, seine Cam war liegend
im Kofferraum montiert und der Fotograf hat die Fernbedienung von seinem Sitz benutzt.

Eine generelle, und in dem Fall mit Verlaub auch weit hergeholte, Verharmlosung dient allerdings auch nicht dem gesitteten, gesellschaftlichen Miteinander - auch wenn der Fokus der Interaktion wie hier in unserem Forum naturgemäß ganz woanders liegen sollte.....

Silaris hat geschrieben:Finde ich sehr gut formuliert bis auf diesen Satz. Bei 60-80 km/h aus einem Kofferraum zu fallen, während dahinter ein Auto fährt, führt selbst wenn das andere Auto abbremsen könnte, definitiv zu Verletzungen.

Wenn ich für ein Bild auf ein Hausdach steige und herunterfalle, führt das zu Verletzungen.
Wenn ich auf einer Klippe herumturne und herunterfalle, führt das zu Verletzungen.
Wenn ich unterlaubt ein fremdes Grundstück betrete, stellt das einen Rechtsbruch dar.
Wenn ich ohne Einwilligung Bilder von Menschen veröffentliche, stellt das einen Rechtsbruch dar (mithin vermutlich > 90% aller hier unter der Bezeichnung "Street" veröffentlichten Bilder).
Eine Kamera/Objektiv aus dem Urlaub mitzubringen und nicht zu verzollen, stellt einen Rechtsbruch dar.
etc. pp.

Wer ist für die Abwägung verantwortlich, wieviel gesundheitliches Risiko ich evtl. für eine Aufnahme eingehe? Du oder ich?
Wer ist dafür verantwortlich, dass ich Gesetze und Verordnungen respektiere? Du oder ich?

Genau deshalb verbietet sich eine "Moraldiskussion" in einem Fotoforum, solange nicht das gezeigte Bild selbst gesetzliche oder selbst gesetzte Grenzen überschreitet. Wer was unternimmt, um ein Bild aufzunehmen, hat das mit sich und ggf. dem Staat auszumachen.

Wer das Anprangern mehrfacher Rechtsübertretungen als "Moralgetue" abstempelt, der hat ein vollkommen anderes Moralverständnis als ich das habe.

Für mich es es Moralgetue und für mich hat das hier nichts zu suchen. Dass ich damit eine vollkommen anderes Moralverständnis als du an den Tag lege, ist für mich völlig ok.

Edit: gerade ein aktuelles Beispiel

40456504nx51499/menschen-f21/nette-kellnerin-t9989.html

Diskutieren wir jetzt mit dem Einsteller darüber, ob er die Genehmigung zur Veröffentlichung eingeholt hat? Moralisieren wir darüber, welche Schweinerei es doch ist, ungefragt Bilder von wildfremden Leuten aufzunehmen und im Internet zu veröffentlichen? Und ist nicht jeder, der das mit der Bemerkung "wo kein Kläger, da kein Richter" abtut, ein Vollidiot?

BUDDI hat geschrieben:... auch wenn der Fokus der Interaktion wie hier in unserem Forum naturgemäß ganz woanders liegen sollte.....

Genau das ist das, was Sache ist. Moralische oder rechtliche Ansichtsdiskussionen gehören sachlich formuliert in den Smalltalk.
Eine Bildbesprechung im eigentlichen Sinne zum Bild, oder wie oder was ...

derfred hat geschrieben:Wer ist dafür verantwortlich, dass ich Gesetze und Verordnungen respektiere? Du oder ich?

Ohne Flax - Beide.... wäre schick mitunter....

Ansonsten... jou.... gefährde Dich und ich ärgere mich über meine möglicherweise steigenden Krankenversicherungsbeiträge (wenn dann doch was passiert....), gefährde auch mich.... hmmmm..... Es scheint da schon Grenzen zu geben wo Vergleiche das Hinken anfangen - da kann so eine Diskussion erfrischend sein.

Ganz ohne Emotionen, ohne jemanden persönlich zu nahe treten zu wollen:

Unser Forum hat eine Struktur. Stellt Euch bitte die Galerien als das vor, was Sie tatsächlich auch sind: Räume, in denen Bilder ausgestellt sind, wir uns gemeinsam an ihnen erfreuen können und auch durchaus geteilter Meinung sein können.
Es ist jedem freigestellt, zu einem Thread, zu dem er eine sehr widersprüchliche Meinung hat, einen Diskussionsthread zu eröffnen.
Was aber nicht geht, noch nie ging(!) , ist, dass jemand mitten im Thread seine Speakers Corner aufbaut und losposaunt. Das ist neu und hört hoffentlich mit all Eurem Einverständnis wieder auf.

Ich möchte auch an das durchaus kontrovers diskutierte Thema Streetfotografie erinnern. Da funktioniert es inzwischen recht gut, dass die User, die sich schon eingelesen haben wissen, dass es einen Diskussionsthread dazu gibt, "junge" Pentaxians-User werden freundlich auf diesen Thread verwiesen.

Wir als Betrachter sollten uns immer bewusst sein, dass, wenn wir vorschnell über die Rechtslage, die einem Bild zugrunde liegt öffentlich urteilen, uns auch ganz schnell der Verunglimpfung oder Verleumdung schuldig machen können. Auch nicht schön, wie ich finde.

Ich hoffe jeder einzelne von Euch versteht, dass es einfach zu unserer Forenkultur gehört, dass hier Galerien nicht zerfetzt werden. Eröffnet Diskussionsthreads wenn Ihr möchtet, aber so etwas wie im car2car-Thread wird es nicht mehr geben. Das gehört sich einfach nicht und es verunsichert potentielle Bildeinsteller.

............


Und jetzt, wenn es mal erlaubt ist, eine ganz persönliche Meinung zum Thema Car- und Actionfotografie:
Wenn ich da immer frage, ob alles erlaubt ist was ich mache, machen die anderen das Bild.
Die, die Bock auf das Bild haben, nehmen das Risiko auf sich, die anderen gehen halt nach Hause.
Ich sag jetzt nicht, dass ich mich da zu weit vor getraut habe, ich sage:

Hui, durften da aber die Zuschauer nah ran!


Habs überlebt.

pixiac hat geschrieben:Habs überlebt.

Jap, das ist das Kriterium bei einem Bier darüber zu schmunzeln.... Lass mich mal fies sein und fragen, ob es wohl noch eine funktionierende, angekokelte SD oder CF Karte von Rammstein seinerzeit gibt...

"Wäre" (man beachte den Konjunktiv) nämlich hier was passiert hätte niemand gefragt wieso sich ein - mit Verlaub - "Vollpfosten" denn ausgerechnet "da hin" stellt, nein - es wäre gefragt worden warum die "Verantwortlichen" dies denn überhaupt erlaubt haben bei so einer Veranstaltung, warum die das nicht antizipiert haben wie gefährlich das sein könnte....

Wer seine Versicherung oder das Finanzamt nicht betrügt ist

a) blöde?
b) ehrlich?

Ich denke mal, es gibt zwei richtige Antworten mit eindeutiger Tendenz eines fiktiven Umfrageergebnisses.....

@ pixiac: Das finde ich eine absolut salomonische Lösung. Insbesondere der Hinwesi auf den Umgang mit der Problematik hinsichtlich der Streetfotografie macht das auch deutlich. Das so zu handhaben empfinde ich persönlich auch als den einzig richtigen Weg.

Ungeachtet dessen kann ich verstehen, wenn manchen Leuten "die Hutschnur hochgeht", wenn sie so etwas sehen. Das ist absolut nachvollziehbar. In der Sache hatte C.D. meiner Meinung nach Recht. Es hat halt nur nicht in den Thread gehört.

derfred hat geschrieben:

Silaris hat geschrieben:Finde ich sehr gut formuliert bis auf diesen Satz. Bei 60-80 km/h aus einem Kofferraum zu fallen, während dahinter ein Auto fährt, führt selbst wenn das andere Auto abbremsen könnte, definitiv zu Verletzungen.

Wenn ich für ein Bild auf ein Hausdach steige und herunterfalle, führt das zu Verletzungen.
Wenn ich auf einer Klippe herumturne und herunterfalle, führt das zu Verletzungen.
Wenn ich unterlaubt ein fremdes Grundstück betrete, stellt das einen Rechtsbruch dar.
...

Jetzt reiß mal nicht meinen Satz aus dem Zusammenhang, der bezog ich nur auf das Zitat.