Hier auch noch ein bisschen Wiese-Senf von mir, ob sich das verallgemeinern lässt, kann ich nicht sagen:
Das Wiese geht m.E. auf ein manuelles 45mm 6x7 Kiev/Hartblei mit entsprechend hohem Auflagemaß zurück, welches eine ca. 4,5cm starke T/S-Mechanik zulässt.
Das Objektiv selber kommt aus einer Rechnung längst vergangener Tage.
Es bildet gut und scharf im Zentrum ab, verliert aber etwas an den Rändern, aber nur, wenn man nicht tiltet oder shiftet.
Wenn man mit T/S anfängt, muss man ziemliche Qualitätseinbußen hinnehmen, verglichen mit modernen Optiken.
Bei einem Shiftpanorama z.B. möchte man das Stitchergebnis links und rechts gar nicht in voller Auflösung ansehen, selbst recht stark abgeblendet.
Und je stärker man tiltet, je schräger die Lichtstrahlen also durch die Linsen müssen, auch problematisch! Je offener, umso schlimmer. Selbst im "knallscharfen" Schärfebereich landen wie kleine "Doppelbilder" auf dem Sensor, alles wirkt ein wenig verschmiert und es sieht aus als hätte man ein bisschen verwackelt.
Absolut nix für Pixelpeeper!
Ich mag das Objektiv, liebe es, damit loszuziehen, gerade der "Tunnelblick" hat es mir angetan. Also genau nicht, was Adam damit machen will, von vorne bis hinten scharf, dafür präferiere ich eindeutig das Stitchen in der Nachbearbeitung.
Ich kann mir vorstellen, dass modernste und teuerste T/S-Optiken von C und/oder N besser korrigiert sind für oben beschriebene Fehler, aber gerade in Zeiten von "offen bis in die Ecken scharf", der Diskussion um möglichst große (oder waren es kleine?

) Value Angle und deren Vorteil, um Linsenränder
nicht nutzen zu müssen, wird das Verkippen dieser Glasbausteine (T) und die gezielte Ausreizung des letzten Millimeter Bildkreises (S)
immer ein Kompromiss sein und mit mal mehr, mal weniger großen Qualitätseinbußen einhergehen.
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LG Frank
zu meinem Kalenderprojekt "Die Leucht - 2026""Aber fass nicht die Kamera an, er bezeichnet sie als Teil seines Körpers."
- Jimmy McGill in Better Call Saul "Wexler ./. Goodman"