rzeznik1984 hat geschrieben:
Ausserdem kannst du die Abberation in der Post Production gut
bearbeiten.
Das gilt für Farb
querfehler, denn da werden die verschiedenen Farbkanäle einfach minimal vergrößert oder verkleinert, um sie wieder deckungsgleich zu machen. Solche Fehler sind in der Bildmitte unauffällig und werden zu den Bildrändern hin deutlicher. Die Farbsaumkanten sind in der Regel hart begrenzt und treten blendenunabhängig auf – bei Zooms auch je nach Brennweite unterschiedlich. Dieses Problem hat das Sigma-Objektiv aber nicht.
Die Farb
längsfehler jedoch können überall am Bild auftreten, wo die Schärfe des fokussierten Bereiches in die Unschärfe übergeht – lila nach vorne, grün in Richtung Ferne. Ein typischer lila Kracher sind Wasser-Reflexionen oder metallisch glänzende Objekte vor dem Schärfepunkt. Bei Portraits trifft das schon mal den Schmuck – hinter der Schärfeebene der Augen (Ohrringe) dann dasselbe in grün. Dem ist mit Software kaum beizukommen, weil die lila oder grünen Bereiche nicht von der Bildgeometrie, sondern von der Position vor oder hinter dem Fokus abhängen. Und das weiß die Software nicht. Man kann natürlich die beiden störenden Farben gezielt entsättigen, doch das geschieht dann auch bei anderen Bildbereichen, in denen die Farben vorkommen.
Man nimmt also entweder ein (z.B. apochromatisch korrigiertes) Objektiv ohne solche Farblängsfehler oder schließt in kritischen Situationen die Blende oder überlegt sich gut die Farb- und Kontrastverhältnisse rund ums Motiv ... oder lernt diese Eigenschaft so zu akzeptieren, wie man das auch bei Blendenflecken im Gegenlicht schon mal muss.
Aber auch eine apochromatische Korrektur ist nur für die Schärfeebene gerechnet, daher können auch bei APO-Objektiven Farbsäume außerhalb der Schärfeebene auftreten.
(Abgesehen davon ist heute jedes bessere Objektiv ein APO-Objektiv, ohne dass das draufsteht. Es stehen einfach viel bessere Glas- bzw. Plastik