Hannes21 hat geschrieben:
Ich wunderte mich schon, warum keiner den moralischen Zeigefinger erhebt.

Ich wundere mich nicht. Das Bild genügt einem künstlerischen Anspruch und ist durchweg gut gemacht. Man könnte es auch als Bilddokumentation der Zeitgeschichte sehen. OK, oben könnte es etwas mehr Luft haben. Und die Dame ist natürlich von der Seite her zu erkennen, wenn man die Dame kennt. Ein Fremder würde sie wohl nicht erkennen können.
Mich persönlich wundert eher das sofort angenommen wird, daß es der Frau schlecht geht. Wieso eigentlich. Darf man nicht mal nur so da sitzen und seinen Gedanken nachhängen? Muß man überhaupt immer denken? Die "Smartphone-Generation" muß wohl erst einen "Chill-Out-Kurs" belegen. Früher hat man sich einfach mal hingesetzt. Gedankenverloren, entspannt, in Ruhe.
Ein sehr gutes Bild, gut gesehen und konsequent abgedrückt. Finde ich gut. Allerdings wäre ich persönlich nie auf den Gedanken gekommen das es in BRD gemacht wurde. Es ist einfach eine schöne, tiefgreifende Momentaufnahme die überall auf der Welt hätte sein können und von daher der Kunstgattung "Street" sehr zuträglich ist. Die Interpretation liegt im Auge des Betrachters.