Frank aus Holstein hat geschrieben:
Ich habe auch schon vor 40 Jahren Fotos gemacht. Wenn ich jetzt die technische Diskussion lese und ganz viel

verbrauche, frage ich mich, wie konnte ich früher mit all den technischen Begrenzungen überhaupt fotografieren. Es ging und sogar gut.
Und doch benutzt du heute zumindest auch moderne Kameras für deine Aufnahmen, oder? Und was wohl damals gesagt wurde, als vor 40 Jahren neue Kameras mit neuen Funktionen auf den Markt kamen?

Tatsächlich geht es nie um die Bilder, die früher gemacht wurden, sondern immer um jene, die man früher nicht reproduzierbar (das ist ein wichtiger Aspekt) machen konnte. Für den einzelnen ist das aber unerheblich. Solange es Hobby ist, geht es vor allem darum, was einem selbst Freude bereitet.
Zitat:
Wenn ich konkrete Anforderungen habe, die ich mit einem System wirklich nicht erledigen kann, dann würde ich wechseln. Erst dann und dann auch ganz konsequent.
Das ist allerdings nicht immer möglich. Es gibt nicht alles in jedem System, teilweise gehen die grundsätzlichen Philosophien schon so weit auseinander, dass bestimmte Aspekte unvereinbar sind.
Hobbybelichter hat geschrieben:
Also ich sag mal so: die deutlich bessere Performance halte ich einfach für ein unbelegtes Gerücht, oder um es anders auszudrücken: es ist vollkommen belanglos, ob du in zwei Sekunden mit der Canon aus 50 Bildern 45 Treffer hast, oder mit der Pentax aus 20 Bildern 10 Treffer. Weil du eigentlich aus so einer Serie 1 Bild behältst. Genau ein Bild. Viel entscheidender ist, wann Du abdrückst.
Auch durch sehr viel Übung kann der Mensch weder in die Zukunft schauen, noch die eigene Reaktionszeit aufheben (verringern ja, aber ein Rest wird immer bleiben). Wem es nur darum geht, willkürlich ein scharfes Bild aus einer Serie zu haben, für den spielt eine hohe Geschwindigkeit keine Rolle (ein guter AF ist aber auch dann sinnvoll, um überhaupt ein solches Bild auch unter schwierigeren Bedingungen hin zu bekommen). Mit anderen Ansprüchen an die Aufnahme und den Moment gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder hohe Serienbildraten mit entsprechender AF-Nachführung oder Voraufnahme. Sinnvoll ist in der Praxis die Kombination aus beidem. Am Ende wird in der Regel trotzdem nur ein Bild übrig bleiben (es sei denn, man hat Montagen damit vor), aber eben genau das, was man aufnehmen wollte. Bildgestaltung hört nun mal bei Licht, Perspektive und Motiv nicht auf.
Es ist ja auch nicht notwendig, dass man für die eigene Photographie diese Ansprüche oder Herangehensweise teilt. Jeder legt Wert auf andere Dinge, und das ist völlig legitim. Aber deshalb muss man sie nicht abwerten oder prinzipiell in Frage stellen. Verständnis und Interesse schaden nie. Die Technikdiskussionen werden dann müßig, wenn sie aus einer persönlichen Sicht heraus verallgemeinert werden.
