Mo 5. Apr 2021, 18:19
Oha, da gibt's jetzt einiges zu schreiben! Erstmal willkommen bei den Altglas-Heinis...

Also du schreibst, dass du den originalen Adapter hast, also den von Pentax? Der wäre dann ja ohne einen Ring innen unten am Schraubgewinde, der ggf. Blendenpins rein drückt. Vorteil: Es gibt M-42-Objektive, die hinten etwas raus bauen, und die kannst du nur mit einem Adapter ohne Ring korrekt einschrauben. (Ein Tipp: Wenn du Geschmack dran findest und dir später mal Objektive mit Pin zulegen willst, ist es m.E. am einfachsten, sich einen zweiten Adapter mit Innenring zuzulegen.)
So, jetzt zur wichtigeren Frage nach einem Objektiv. Ich gehe mal davon aus, dass du mit einem Makroring oder Ähnlichem arbeiten willst, so dass du objektivseitig keine Makrofunktion benötigst. Brennweite eher zwischen 50 und 135 mm sollte dafür ebenfalls passen. Ich habe lange nicht mehr auf die Preise geschaut, aber die üblichen "Kultlinsen" scheinen ja ziemlich durch die Decke gegangen zu sein.

Dazu kommt es drauf an, was dir wichtig ist: Mit den Takumaren z.B. bekommst du einen Bildeindruck ganz nah an modernen Objektiven. Mit "Ost-Glas" sieht das natürlich ganz anders aus, da bekommst du dann teils auffälliges, teils aber auch super weiches Bokeh, dazu jedoch die Tücken wesentlich geringwertiger Vergütungen auf den Linsen zu spüren. Kann aber auch Spaß machen, damit zu spielen. Generell war meiner Erfahrung nach das Qualitätsmanagement im DDR-Objektivbau ziemlich gut, was wohl für Sowjetobjektive nicht immer gilt - persönlich habe ich aber auch hier bislang noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Der Vorteil der Sowjetobjektive ist ihr viel günstigerer Preis.

Hier mal ein paar Empfehlungen von Objektiven,
die ich benutze, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Carl Zeiss Tessar 50mm/2.8: Eines der wenigen preiswerten
und guten DDR-Objektive - kann manchmal hässliches Bokeh machen, ist auch nicht das lichtstärkste, aber liefert zuverlässig und knackscharf ab. Die lichtstärkere Alternative wäre ein 50er Takumar, welches genau interessiert eigentlich nur Sammler und Pixelpeeper.
Jupiter-9 85mm f/2: Ein Portraittele russischer Bauart und eines meiner Lieblingsobjektive. Allerdings bei Offenblende deutlich weich bzw. zu Überstrahlungen neigend. Da sieht man dann den Altglas-Look relativ deutlich. Dafür ist das Bokeh - egal ob offen oder abgeblendet - so mit das weichste das ich kenne. Ich habe letztes Jahr mal einen Lens Club dazu aufgemacht.
Jupiter-37A 135mm f/3.5: Wenn du ein gutes erwischst (z.B. die Sonderserie für die Olympischen Spiele 1980 in Moskau), dann macht es einfach nur Spaß. Schau dir mal an, was Erivog hier damit gezaubert hat:
Bezahlbar sind die alle, und um herauszufinden, ob dir diese Art der Fotografie liegt, kannst du dir einfach eins aussuchen, dass dir zusagt. Ich hoffe, dass ich dir weiter helfen konnte.
Zuletzt geändert von Edgar.Jordan am Mo 5. Apr 2021, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.