Scynja hat geschrieben:
Die Farbkalibrierung werde ich auf jeden fall noch in Angriff nehmen.
Scynja hat geschrieben:
Ein Stativ besitze ich bereits, nutze es aber nur selten (umständlicher Aufbau etc. es ist hauptsächlich für Aufnahmen im Dämmerlicht gedacht, damit ich dort gute ISOs hinbekomme und lange belichten kann.
Ja Stative sind manchmal unhandlich und unbequem, für verlässliche Testfotos brauchst du aber die bestmögliche Qualität. Also entweder du sorgst für mehr Licht oder für längere Verschlusszeiten. Verwendest du Testfotos unter suboptimalen Bedingungen (hohe ISO, Kunstlicht, kein klares Ziel für den Weißabgleich), wirst du auch nur suboptimale Ergebnisse erzielen.
Scynja hat geschrieben:
Ich war heute mal unterwegs und habe ein paar Fotos geschossen. Dabei bin ich auf ein klassisches Problem gestoßen, über das ich mich immer wieder geärgert habe: Lichtverhältnisse schlecht, überall Spiegelungen und zu allem übel bewegt sich das Motiv auch noch schnell.
Szenario1: Seerobben sind mehrfach auf mich zugeschwommen, haben kurz hochgeguckt und sind dann wieder verschwunden. Licht war gut, aber habe die Robben einfach nicht in den Fokus bekommen. 12 von 15 Bilder sind komplett unscharf, 3 nur, wenn man es klein betrachtet scharf (da waren sie noch relativ weit weg). Mein Ziel war es einmal den Oberkörper mit Kopf möglichst Formatfüllend scharf zu bekommen. Raufgeschraubt hatte ich das 50-200er Objektiv, mit ISO 160, F4,5 1/60 bzw.1/125 Fotographiert, AFS und AFC ausprobiert. Was kann ich beim nächsten mal besser machen? Blende erhöhen und ISO erhöhen? oder gibts da Tricks?
Du hast bereits geschrieben, dass die Robben sich relativ schnell bewegt haben. Daraus kann man folgende 3 Problemfelder ableiten:
Verschlusszeit: Mit deinen verwendeten Verschlusszeiten warst du für die verwendete Brennweite schon für unbewegte Objekte am absoluten Limit. Je nachdem wie schnell die Robben waren, wäre eine Verschlusszeit zwischen 1/500 und 1/1000s eher angebracht gewesen. Das wären aber zwischen 2 und 5 Blendenstufen weniger Licht.
Blende: Kaum ein Objektiv bietet bei Offenblende schon eine annehmbare Schärfe. Gerade die günstigen Kitobjektive müssen ordentlich abgeblendet werden, um die bestmögliche Schärfe zu erreichen. Mein 18-55mm Kit nutze ich meistens bei Blende 8. Nutzt du diese Blende auch bei deinem Kit, musst du um ca 2 Blendenstufen abblenden. Du würdest also zusammen mit der Verschlusszeit auf 4 bis 7 Blendenstufen weniger Licht kommen, die durch die ISO kompensiert werden müssen. Du würdest also minimal auf ISO 2560 kommen. Optimal ist das sicher nicht und man müsste schauen, ob 1/250 und Blende 6,3 nicht auch schon gute Ergebnisse liefern würden. Du merkst aber sicherlich, dass schnelle Objekte eher besser mit Teleobjektiven abgebildet werden können, die schon bei Blende 4 sehr scharf sind. Diese Objektive sind allerdings recht teuer.
Autofokus: Wenn du ungefähr weißt, wo eine Robbe auftauchen könnte, kannst du mit der Kamera an dieser Stelle vorfokussieren und dann im richtigen Moment das Foto machen. Der Autofokus muss dann nicht mehr so viel korrigieren. Theoretisch könntest du eine Robbe mit AF-C auch verfolgen, ich bezweifele aber, dass der AF die tauchende Robbe gut erfässt.
Scynja hat geschrieben:
Szenario2: Armeisen, bzw. Amoniten waren in ganz schlechten Lichtverhältnissen (Ameisen bewegen sich sowieso permanent.. (schlafen die eigentlich?), die amoniten halten auch nicht gerade still im Wasser. Also habe ich ISO 52000 Raufgeschraubt, um ein EV unterbelichtet, offblende f5,6 und geschossen. Resultat waren unbrauchbare Bilder (lila fast nur Rauschen...) liegen hier die grenzen der Fotographie? Wie bekommen Forscher Tiefseeaufnahmen hin?
Ich denke mit der K5II ist spätestens bei ISO 6400 Schluss mit brauchbaren Fotos. Fotografie benötigt Licht und wenn das nicht vorhanden ist, ist es manchmal einfach nicht möglich vernünftige Fotos zu schießen. Forscher verwenden zusätzliche Lichtquellen und hochsensitive Sensoren, um bei schlechten Lichtbedingungen noch brauchbare dokumentarische Fotos zu produzieren.
Scynja hat geschrieben:
Szenario3: Die kleinen (Bild 1) haben sich schneller bewegt, als ich fokussieren konnte. Also habe ich auf gut Glück draufgehalten, richtig scharf sind sie dennoch nicht. Was mich mehr stört ist, dass sie in blau in ihrem weiß haben (die waren nur weiß-orange). In einem anderen Bild hatten selbst die Steine solche Farbränder. Was kann ich dagegen tun?(Blausättigung ändern hilft nicht, auf dem einen Bild waren danach noch Rote und gelbe Streifen auf den Steinen zu sehen und am Ende hatte ich dann ein Schwarzweißes Bild=)) Wann tritt das auf? Bei Bild 2 hatte ich auf Probleme das Vieh schafzubekommen und an den Beinen sind auch leichte Verfärbungen zu erkennen. Das links von ihm wirkt schärfer, obwohl der Fokus (vgl. Steine richtig sitzen sollte)
Hier hast du es mit Brechungseffekten zu tun, die die chromatischen Abberationen noch verstärken. Fotografierst du Dinge in einem Aquarium hast du die Medienübergänge Wasser-Glas-Luft. An allen Medienübergängen bricht sich das Licht. Das macht es für den AF schwer zu fokussieren, da Objekte im Wasser einfach nicht scharf sind und führt gerade bei Offenblende zu starken chromatischen Abberationen. Zusätzlich dazu werden durch die Lichtbrechungen die Farben verfälscht. Unterwasserfotografen vermeiden diese verstärkten Lichtbrechungen, indem sie direkt im Wasser fotografieren.
Lichtbrechungseffekte spielen eine große Rolle in der Fotografie. Beim Bau von Objektiven werden bspw. Gläser extra vergütet, um so wenig Licht wie möglich zu brechen.
Das Problem bei #2 ist höchstwahrscheinlich die zu lange Verschlusszeit. Mit einer kürzeren Verschlusszeit und höheren ISO hättest du immerhin Verwackler ausschließen können. Außerdem scheint der AF kein vernünftiges Objekt gefunden zu haben, da nichts wirklich scharf ist.
#3 ist im übrigen klasse und mit einem Ausschuss von weniger als 30% kannst du echt zufrieden sein!
