Ich muss hier nochmal was nachtragen...
Mich hat diese Erkenntnis nicht in Ruhe gelassen und ich mache nun tatsächlich Fotos mit ISO 100, wo man sonst ISO 6400 gebraucht hätte. Interessanterweise sind ie Farben etwas unterschiedlich bei dem ISO-6400-Bild und dem ISO-100-Bild mit Belichtungskorrektur in Lightroom. Zum einen scheinen die Farben bei der ISO-100-Aufnahme kräftiger/satter zu sein. Das spräche dafür, dass man tatsächlich einen größeren Dynamikumfang nutzt als bei ISO 6400, wo z. B. laut DXO-Mark meine K-3 II nur noch ca. 60% des maximalen Dynamikumfangs (bei ISO 100) hat. Die Bilder mit ISO 100 scheinen auch detailreicher zu sein, die mit der hohen ISO etwas vermatschter und eben blasser von den Farben her. Die ISO-100-Bilder haben allerdings auch ein etwas etwas deutlicheres Rauschmuster, was aber mit dem höheren Detailgrad zusammen hängen kann.
Hat jemand von euch diesbezüglich Tests gemacht und Erkenntnisse gesammelt?
Eine ganz eklatante Erkenntnis bei der Verwendung von ISO 100 in Situationen, wo man mit der ISO sonst deutlich hoch gehen würde: das sogenannte "Chimping" fällt flach. Das ist die Angewohnheit, nachdem ein Foto gemacht wurde, dieses auf dem rückseitigen Display zu kontrollieren. Zum Beispiel um zu prüfen, ob es scharf ist oder Bewegungsunschärfe im Spiel ist. Ob es korrekt belichtet wurde, interessiert einen ja nicht mehr...

Naja, bzgl. Schärfekontrolle ist das schon etwas doof. Ein Bild, das mit 5 oder gar 6 EV unterbelichtet wurde, kann man am Display nämlich kaum sehen...
Dies mag auch was Gutes haben: wie viele Fotografen wünschen sich ein entschleunigtes Fotografieren zurück und greifen zur Analogkamera, die ihnen alle möglichen Einschränkungen bringt? Das hätte man dann auch mit der DSRL...
Allerdings gibt es Situationen, in denen es doch recht wichtig ist, mal kontrollieren zu können, ob z. B. Personen auf dem Foto doof geschaut haben, gerade die Augen auf- oder zumachen etc...