Galilei hat geschrieben:
Danke für den Link, überzeugende Argumente!
Die Beispiele sind ja meist bei ISO100. Heißt das jetzt im Umkehrschluss, dass es ggf. besser ist, bei ISO100 ein eher unterbelichtetes Bild zu machen und das dann per EBV aufzuhellen, als mit höherer ISO gleich die korrrekte Belichtung (aber dafür mehr Rauschen und geringeren Dynamikumfang) zu bekommen?
Nein, dass kann auf keinen Fall die Empfehlung sein. Das Problem, wenn du dunkel belichtest, ist nach wie vor die Auflösung, d. h. verfügbare Bits, des Fotos. Leider kann eine Kamera die dunklen Farbtöne nicht mit so vielen Abstufungen speichern wie die hellen. Deshalb sollte man für maximale Details soweit "nach rechts" belichten wie möglich. Aber man muss nicht überbelichten, denn wie man sieht kann man auch aus sehr dunklen Bereichen durch Aufhellen der Schatten genug Details herausholen.
Du kannst aber ganz einfach mal einen Test machen: belichte ein Foto korrekt bei 12800 ISO im manuellen Modus. Dann gehst du bei gleichen Einstellungen für Verschlusszeit und Blende auf 6400, dann auf 3200 usw. Runter bis 100 ISO. Natürlich in RAW-Format - ist klar, oder?
Dann importierst du die Fotos z.B. in Lightroom und hebst dort die dunkleren Fotos um genau so viele Stufen von der Helligkeit her an, wie du vorher die ISO runter gegangen bist. Also +1 EV bei dem ISO-6400-Foto, +2 EV bei 3200 usw.
Dann vergleiche mal, wo die Qualität besser ist: bei den höheren ISOs oder bei den höheren Korrekturwerten. Achte dabei nicht nur auf das Rauschen, sondern vor allem auf Details in den hellen Bereichen. Dann siehst du, was ich meine.
