[Analog] [Sammelthread] Dienstleister vs eigener Scan

Frank aus Holstein hat geschrieben:Aber die Variante mit einer aktuellen DSLR und einem Makroobjektiv abzufotografieren ist schon ziemlich gut.

Dirk hat geschrieben:Wie immer kommt es auf den eigenen Anspruch an. Und der wird in meinem Fall zum Glück über den Kamera Scan jetzt völlig ausreichend bedient.

Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen, das zieht sich ja auch durch die gesamte Photographie heutzutage. Das technische Niveau ist mit wenigen Ausnahmen insgesamt so hoch, dass in vielen Fällen gut für die meisten auch wirklich gut genug ist, und die Unterschiede zu noch besser seltener eine praktische Rolle spielen. Sie sind aber trotzdem da, da muss man sich auch nichts vormachen.

Für mich ist auch noch relevant, welche Qualität überhaupt das Ausgangsmaterial hat. Das sieht man am zweiten Beispiel von Dirk ja auch gut, und wenn ich so meine eigene Sammlung durchschaue, da sind einige gruselige Aufnahmen dabei. Zwar würde sich vielleicht gerade da ein Laborscan lohnen (weil die Vorteile am deutlichsten wären), umgekehrt würde aber kein für meine Ansprüche gutes Bild draus. Dann kann ich es auch gleich lassen. Es gab früher auch mehr schlechte Filme, und vieles wurde auch mit tatsächlich sichtbar schlechten Kameras photographiert. Das scanne ich heute mit einem einfachen Filmscanner, auch für die Familie, mehr lohnt sich da für mich nicht, umgekehrt ist die Qualität am Schluss dann doch noch erstaunlich gut.

Helios hat geschrieben:Es gab früher auch mehr schlechte Filme, und vieles wurde auch mit tatsächlich sichtbar schlechten Kameras photographiert.

Könntest Du den Begriff 'früher' konkretisieren, in einer Zeitspanne nach Jahren ausdrücken?
Gern würde ich darauf antworten!

Dirk hat geschrieben:Entwickelt und gescannt habe ich bei urbanfilmlab, ... Das Labor arbeitet wirklich gut. ...

Das finde ich auch. Deine hier gezeigten Beispiele zeigen, dass auch Laborscans ordentlich sein können.
Das Korn im Himmel finde ich gar nicht so schlimm, das ist aber auch Geschmackssache, viele mögen es halt auch lieber glatt.
Beim Bild der Oase hat dein Dienstleister ja fast schon gezaubert und ein wirklich respektables Ergebniss geliefert.

Gruß Ronny

RMK hat geschrieben:Beim Bild der Oase hat dein Dienstleister ja fast schon gezaubert und ein wirklich respektables Ergebniss geliefert.

Das finde ich auch. Ich bekomme da nichts mit vertretbaren Aufwand vergleichbares hin. Und wenn man das Negativ anschaut, war das Foto eigentlich wirklich für die Tonne. So hat es noch einen Erinnerungswert.

ElCapitan hat geschrieben:Könntest Du den Begriff 'früher' konkretisieren, in einer Zeitspanne nach Jahren ausdrücken?
Gern würde ich darauf antworten!

Siebziger und achtziger Jahre. Wobei ich das mit den "mehr schlechten Filmen" etwas relativieren muss, denn was heute so als "Boutique-Film" (so will ich es mal nennen) angeboten wird ist häufig auch nichts qualitativ hochwertiges (in technischer Hinsicht). Ich meinte das aber eher bezogen auf Drogeriefilme und Co..

Helios hat geschrieben:... denn was heute so als "Boutique-Film" (so will ich es mal nennen) angeboten wird ... Ich meinte das aber eher bezogen auf Drogeriefilme und Co..

Was gibt es den gegen den Kodak Gold 200, oder Kodak UltraMax 400 auszusetzen???
Das sind heute sehr ordentliche Filme!

Gruß Ronny

Drogeriefilme waren immer ordentliche Filme, die lediglich anders verpackt waren. Da steckte immer Markenware drin. Bei Rossmann Fuji, bei dm Kodak, bei Schlecker Agfa.

Ich kann mich da aber noch an so ein paar Filme erinnern, die nicht wirklich gut waren.
Richtig ist, dass es so einige gute Filme unter fremden Namen verkauft wurden, u.a. bei den Drogerieketten. Die waren meist gut oder sehr gut, aber keine eigenständigen Filme, sondern Markenfilme in anderer Verpackung, so wie es Yeats schon geschrieben hat.

Aber ich erinnere mich an folgende Filme eher negativ

- Ferrania Solaris FG 200 und FG400

- Revue Color 200 und 400

- Konica Centuria 100, 200 und 400
- KONICA COLOR 100,200 und 400

- 3M ScotchColor AT 100, AT 200 und ATG 400

- ORWO COLOR NC 19 (19DIN)

Sicherlich lässt sich diese Liste noch ganz gewaltig verlängern. Möglicherweise erinnern sich auch nicht mehr alle an diese Filme, sie waren aber nach meinen Erfahrungen aus den 80er und 90er Jahren nicht gerade besonders gut. (Oh es zwick schon wieder überall, ich fühle mich sehr, sehr alt, nachdem ich diese Liste zusammengetragen habe. )

Ja, Ferrania, Konica und Scotch/3M waren keine Highlights. Der Revue war allerdings auch nur ein umverpackter Agfa..

RMK hat geschrieben:Was gibt es den gegen den Kodak Gold 200, oder Kodak UltraMax 400 auszusetzen???
Das sind heute sehr ordentliche Filme!

Ich schrieb davon, dass früher schlechte Filme viel verbreiteter waren als heute. Dementsprechend schlecht sind häufig auch alte Aufnahmen von Leuten, die damals nicht besonders ambitioniert photographierten und auf eine gute Qualität nicht unbedingt geachtet haben. Es wäre auch mal interessant zu erfahren, wie viele Einwegkameras so insgesamt verkauft wurden, gefühlt hat man die auch überall gesehen. Für derartiges lohnt sich eine gute Scanqualität häufig gar nicht.

Heute sieht die Situation anders aus, schlechte Filme muss man eigentlich gezielt (und teilweise sogar teuer) kaufen, aus der Drogerie kann man eigentlich alles gut verwenden.