AndiKausG hat geschrieben:
Wurde ja schon vieles geschrieben

Meine Beobachtungen zu Thema. Aber ob die Richtig sind?
Ich mag ja Großformataufnahmen und sehr viele dieser Fotos, im Besonderen Portraits, wirken wahnsinnig plastisch. Meine Interpretation wäre der super softe Schärfeverlauf, evtl. auch eine Unschärfe auf mehreren Ebenen. Also einen unscharfen Vordergrund, dann die eigentliche Schärfenebene die dann in sanft in das Bokeh des Hintergrunds übergeht. Denn Effekt kann man noch mit Kontrasten verstärken oder abschwächen.
Der Effekt der soften Schärfeverläufe könnte man auch noch den Makro-Bereich anwenden. Mein Lieblingsbeispiel: Flickrfotograf
Mit seiner Hasselblad 500c Mittelformat und diversen Zeiss-Optiken.
Tolle Fotos. Ich denke aber, dass die Plastizität und die Mittel bei Makros, Porträts und Landschaft teils anders sind / anders zu erreichen sind.
AndiKausG hat geschrieben:
Irgendwann hatte ich mal gesehen/gelesen/gehört, dass Bildtiefe in Filmen durch ein Licht im Hintergrund (Fenster/Lampe) erzeugt wird. Also wenn der nächste Krimi mal wieder zu langweilig -> Bildaufbau achten.
Da muss ich an den wiederholt gehörten Grundsatztipp von Waldfotografen denken, in Richtung Licht zu foten.
AndiKausG hat geschrieben:
Für plastische Bilder in der Landschaftsfotografie (Zumindest für Bilder mit Gebirge und Felswänden

) Klare Luft, Streiflicht, evtl. Wolkenfetzen am Berg.
Zufällig hätte ich ein Beispiel, dass fast alle Theorien vereint. relativ softer Schärfeverlauf, Unschärfe in Vorder- und Hintergrund, Streiflicht, Licht im Hintergrund, harter Kontrast auf dem Hauptobjekt, Wolkenfetzen im Fels. *hust*
Welch ein Zufall.
Das Foto für sich ist super, für mich funktioniert es total.
Generell schaue ich mir gerne Landschaftsfotos mit Offenblende an, habe da aber selbst nur sehr wenige Beispiele, bei denen ich was Vorzeigbares hinbekommen habe.
Allerdings würde mich gerade dieses Bild auch mit weit geschlossener Blende oder sogar Fokus Stacking interessieren. Die Wolken erzeugen für mich wegen der Unschärfe gerade keine Plastizität und die Bergwand auch relativ wenig. Und Du hast ja genau das Licht, was man immer haben will. Die schönen Strukturen der Bergwand sind durch die Unschärfe allerdings weniger plastisch, als sie es bei geschlossener Blende wären.
Außer Wolken hat man auch noch das frühe oder späte Sonnenlicht, das Tiefe verleiht.
Leider kann ich es nicht per Link zeigen, da geschlossene Gruppe. Aber ein professioneller Landschaftsfotograf hat da eine schöne Gegenüberstellung gemacht zwischen der gleichen Ansicht kurz vor der Bestrahlung mit der aufgehenden Sonne und dann währenddessen. Das erste Foto war auch sehr schön, hatte aber weniger Tiefe, weniger 3D-Effekt, weniger Plastizität. Die tiefe Sonne modelliert die Landschaft geradezu.
Hast Du von dem Tag auch noch was mit geschlossener Blende oder mit Zoom auf die Bergwand mit Wölkchen? Dürfte meiner Erwartung nach auch sehr plastisch sein.