Zum mittlerweile 33. mal stieg auf dem Nürburgring der Truck-Grand-Prix. Seit 1997 bin ich - mit wenigen Ausnahmen - als Zuschauer auch mit dabei.
Wie recht oft in thematischen Bilderthreads bei mir erstmal ein paar Hintergrundinformationen ...
Zu der Veranstaltung, die von weiteren Rennen anderer Fahrzeugklassen, einer ansehnlichen Nutzfahrzeugaustellung, einem komplett offenen Fahrerlager und freitags und samstags abends von einem großen Country-Open-Air begleitet wird, kommen über das Wochenende weit mehr als 100.000 Besucher. Party überall auf den Campingplätzen und die Müllenbachschleife (bei den Rennen wird nur die Kurzanbindung gefahren) ist ein riesiges Party-Trucker-Camp. Wettermäßig kennt man eigentlich nur zwei Extreme: meistens brutal kalt, unangenehm winding und (oft sehr) nass oder brüllende Hitze (mit Gewitterunterbrüchen) und Sonne. Angenehme Temperaturen und trocken sind die ganz seltene Ausnahme. Aber sowas wie letztes Wochen gab es auch nicht oft: 3 Tage Hitze und über alle Tage nicht eine einzige Wolke am Himmel.
Am Freitag finden noch keine Truck-Rennen statt, so dass ich mich eher über die Nutzfahrzeugausstellung, die an das Fahrerlager angegliedert ist, bewegt habe.
Angestachelt von dem Formel-1-Bild von Richard (
40456504nx51499/sport-und-action-f58/f1-grand-prix-frankreich-t32011.html ) habe ich mich mal sehr ausgiebig dem Thema "Mitzieher" gewidmet.
Auf dem Stand von Mercedes-Bend finden schon fast traditionell immer alle zwei(?) Stunden Live-Vorführungen statt. Dieses Jahr hatten sie einen alten Rennboliden aus dem Jahr 2006 dabei. Hier ein erster Eindruck:
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Am Samstag dann die ersten Rennen. An dem Tag habe ich die Aufnahmen weitestgehend durchgängig mit dem PLM gemacht.
Um mal die Dimensionen zu verdeutlichen: Die Fahrzeuge müssen ein Mindestgewicht von 5,3 Tonnen auf die Waage bringen, die Motorleistung liegt bei gut 1.200 PS und das maximale Drehmoment bei 6.000 Nm. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 160 km/h begrenzt, so dass Platzwechsel während des Rennens eigentlich nur noch durch besseres Fahrkönnen und das Kurvenverhalten der Fahrzeuge entstehen. Der Motorsound: atemberaubend - dumpf und gewaltig, wie man sich das aus Motoren mit rund 12 Litern Hubraum vorstellen kann. Also irgendwie das Gegenteil von der schrillen Formel 1 oder Tourenwagen. Die Bremsen sind wassergekühlt, damit sie die Belastungen überstehen können.
Durch eine entfernte Bekanntschaft zu Jochen Hahn (Startnummer 2) habe ich mich beim Fotografieren hauptsächlich auf ihn konzentriert. Leider sind die Bilder daher etwas eintönig ...
Mein Sitzplatz am Ende der Start-/Zielgraden war zum Fotografieren gut und schlecht zugleich:
Durch die Verzögerung der Fahrzeuge war es sicher deutlich schwieriger beim Mitziehen das Fahrzeug scharf auf dem Bild zu haben als wenn mit kontanter Geschwindigkeit gefahren wird (ich hab sicher 150 - 200 unscharfe Bilder in die Tonne geworfen). Aber gleichzeitig haben sich so durch unterschiedliche Geschwindigkeiten bei Positionskämpfen spektakulärere Bilder ergeben.
Aber genug der Vorgeschichte, hier einige Bilder vom Samstag:
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Am Samstag Abend hatte ich die Kamera samt Stativ dann mit zum Country-Open-Air. Zuerst ein paar Impressionen wie es auf dem Teil der Rennstrecke aussieht der als Trucker-Camp genutzt wird:
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Später am Samstag Abend wird ab 23 Uhr immer ein 20 minütiges Feuerwerk in den Himmel geschossen wird, das man so in der Größe an anderer Stelle nur selten zu sehen bekommt. Das Feuerwerk war nicht ganz so einfach zu fotografieren. Zum Einen wird mit einer so hohen Schussfolge geschossen, dass oft einfach zu viel auf dem Bild landet, das dann zu hell und zu wild wird. Man kann immer nur warten bis mal der Himmel kurz dunkel ist und dann auf das warten das als nächstes kommt. Dazu war es sehr windig, so das vieles gleich verblasen wurde. Aber ein paar ansehnliche Schüsse sind mir gelungen ...
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Zum Ende des Feuerwerks wird immer ein Slogen abgebrannt der meistens irgendwas mit der Truckerszene zu tun hat ...
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Zum Abschluss des Samstags nochmal ein Impression im Dunkeln. Links sieht man die Musikbühne und rechts die Menschenmassen die über die Rennstrecke flanieren.
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Am Sonntag habe ich dann ähnliche Übungen mit dem 28-105er gemacht.
Gestartet wird immer mit fliegendem Start. Von meiner Position aus aus kommt das Feld direkt unter der Nürburg angerauscht ...
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... zu zweit, zu dritt und zu viert nebeneinander geht es dann in die erste Spitzkehre. Inzwischen wird dort meistens sehr vorsichtig gefahren. Noch vor 10 Jahren hat es in solchen Situationen sehr oft sehr heftig gescheppert ...
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... und weiter geht es in dieser Formation durch die Mercedes-Arena ...
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Nach dem letzten Rennen wird dann zur Freude der Fans mit reichlich Donats noch mächtig Gummi von den Reifen gebrannt ...
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Tja ... das war es dann wieder mit einem tollen Wochenende und es heißt warten auf das nächste Jahr ...
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Gruß Udo
Diese Nachricht wurde mit einer Taschenlampe in das offene Ende eines Glaserfaserkabels gemorst.