Heute habe ich nun den zweiten Testkandidaten geleifert bekommen; den
.
Auf der Produktseite des Herstellers wurde ja in einem Video genau das Szenario gezeigt, um das es mir ging. So war ich schonmal optimistisch, dass dieses gerät das auch beherrscht.
Desweiteren wurde die Liste der kompatiblem Kameras ja auch über 500 Modell erweitert, einschließlich nahezu aller DSLRs von Pentax bis hinunter zur K 10D.
Hier nun das Ergebnis meines Tests.
Das Gerät ist größer, als der CF102. Er wird, wie auf den Produktbild zu sehen, ebenfalls, wie ein Transmitter zur Auslösung von Studioblitzen auf den Blitzschuh geschoben.
In dem Gerät werkelt ein herausnehmbarer Akku dessen Type ursprünglich für das Samsung Galaxy Note 3 gebaut wurde. Ein Allerwelts-Akku also, der auch jederzeit
noch nachkaufbar ist.
Diesen aber zuerst einmal aus dem Gehäuse zu schälen, um ihn aus seiner Schutztüte zu entnehmen, war ein Act für sich. Die Klappe musste mit Hilfe eines Plastikplättchens,
Das aussah, wie ein hauchdünnes Gitarrenplektrum, vorsichtig vom Gehäuse abgelöst werden. Ich hatte Angst, ich würde da jeden Moment irgend welche, kleinen Haltenasen
abbrechen. Schließlich habe ich es doch geschafft, ohne etwas kaputt zu machen. Zum Glück muss man diese Prozedur nur wiederholen, wenn man den Akku entnehmen will,
was zum normalen Aufladen nicht nötig ist. Das Gerät besitzt eine Mikro-USB-Ladebuchse an der Gehäuseseite. Ein entsprechendes Ladekabel wird mitgeliefert. Desweiteren
sind in der Verpackung noch drei verschiedene Anschlusskabel enthalten, mit denen die Kameras mit den Transmitter verbunden werden können.
Die Kabel sind etwas über 10 Zentimeter lang/kurz und an beiden Enden mit abgewinkelten Steckern versehen. Am Transmitter ist für die Verbindung zur Kamera eine eine
USB 2.0 Typ A-Buchse, wie wir sie alle ans USB-Anschluss vom PC/Notebook kennen, verbaut. Die Enden der drei anderen Kabel sind mit folgenden Anschlüssen versehen:
USB 3.0 (wie man mobilen Festplattengehäusen), Mini-USB und USB-C. Was nicht vorhanden ist, ist ein solches Kabel, an dessen zweitem Ende ein Mikro-USB-Stecker zu
finden ist. Damit ist kein entsprechendes Kabel für die Pentax K-1 in Lieferumfang vorhanden. Für die Tests habe ich dann einfach das USB-Ladekabel verwendet. Dies hat ja
einen Mikro-USB-Stecker Ist aber eben einen Meter lang, also beim Fotografieren nur eingeschränkt benutzbar.
Ich habe mir dann auch zuerst die K-1 als Testgerät herausgenommen.
PC-seitig müssen zwei Programme installiert werden, die von der Herstellerseite heruntergeladen werden müssen. Das eine ist der Cam-Fi Wireless Transfer Client. Er stellt
über das, vom Transmitter bereitgestellte WLAN die Verbindung zum Transmitter, und damit auch zur Kamera her. Hat man die Software installiert, und den Rechner mit dem
WLAN, des Transmitters verbunden, stellt der Client schonmal die Verbindung zum Transmitter fest. Schaltet man dann die am Transmitter angeschlossenen Kamera ein, gibt
Der Rechner den üblichen Ton von sich, den Windows bei Erkennung eines neuen Gerätes am USB-Anschluss ertönen lässt. Danach zeigt die Client-Software auch an, dass die
entsprechende Kamera angeschlossen ist. Prima soweit.
Als nächstes startet man das Programm "Cam-Fi Picture Transfer". Dieses überträgt automatisch die in der Kamera gemachten Bilder ohne jegliches, weiteres Zutun in einen,
in dem Programm festzulegenden Dateiordner. Das Programm lässt ferner die Auswahl zu, ob man RAW und JPEG, nur RAW oder nur JPEG übertragen möchte. Auf
einer anderen Registerkarte kann man noch einige Wireless-Einstellungen vornehmen. U.a. auch den das WLAN, das der Transmitter provided, umbenennen.
Als nächstes kann man dann Lightroom starten und im Datei-Menü den Punkt "Tether-Aufnahme starten" auswählen. Man wird aufgefordert einen Quell-Ordner anzugeben,
aus dem Bilder dann nach Lightroom importiert werden sollen. Danach erscheint die Tether-Leiste von Lightroom. Und tatsächlich erkennt das Toll die Kamera, als wäre sie
am USB-Port angeschlossen.
Löst man dann die Kamera aus, wird das Bild automatisch, ohne weitere notwendige Bedienungsschritte zum Rechner gefunkt, in dem Zielordner abgelegt uind dort von Lightromm
herausgepickt, importiert und angezeigt. So.
Super. genau das suchte ich.Und jetzt kommt das große
"ABER":
Die Übertragung eines Bildes und die Arie, bis es dann im Lightroom-Fenster tatsächlich angezeigt wird, dauert selbst dann, wenn man nur das JPEG übertragen lässt und die Qualitöt
des aufzunehmenden JPEGS in der Kamera auf die niedrigste Auflösung/Größe - also auch XS - einstellt, trotzdem noch mindestens 15 Sekunden. Überträgt man höher aufgelöste JPEGs,
oder gar die RAW-Dateien gleich mit, kann der Bildtransfer bis zur Anzeige in Lightroom auch 25 Sekunden dauern.
Die ist definitiv zu lang, um damit ein Studio-Shooting zu machen. bei dem man nicht ständig auf das letzte Bild warten muss. Und einen wird klar, dass die Übertragungsgeschwindigkeit
in den Werbevideo irgendwie manipuliert wurde. In dem Film dauert es nämlich allenfalls sechs bis acht Sekunden. Dass wäre noch gerade so akzeptabel gewesen. Und das, obwohl der
Transmitter 5GHz beherrscht.
Damit war das Gerät bei mir eigentlich schon durchgefallen.
Trotzdem habe ich es noch an der K-3II und auch an der 645z getestet. Und dabei wurde es dann wieder kurios bis unbrauchbar.
Zunächst einmal zur K-3II.
Die Kamera hat einen USB-3.0-Anschluß. Ein entsprechendes Kabel liegt dem Transmitter bei. Schließt man die Kamera an den Transmitter an,
ist sie, wie zuvor schon die K-1 an dem zuvor getesteten CF102 total blockiert. Man kann nichts an der Kamera machen, Diese Blockade habe ich auch an
der K-1 und der 645z erlebt. Der Cam-Fi Wireless Transfer Client erkennt die K-3II allerdings. Nur das Tether-Tool in Lightroom, erkennt die Kamera dann
nicht mehr. Und deshalb ist die Kamera blockiert. Denn auch die K-1 war blockiert, bis ich das Tether-Tool in Lightroom gestartet und eingerichtet hatte.
Dann war die Kamera plötzlich wieder frei bedienbar. Ich habe dann verschiedenes probiert. Den Transmitter komplett aus- und wieder eingeschaltet.
Das LAN neu verbunden. Den Transfer-Client auf dem Rechner beendet und neu gestartet. die Kamera mehrfach aus- und wieder eingeschaltet.
Alles in unterschiedlichen Reihenfolgen. Aber die Kamera blieb einfach tot. Wichtig ist bei dieser Technik, dass in der Kamera der USB-Anschluss auf das
PTP-Protokoll (Picture Transfer Protocol) umgeschaltet wird. Das Problem hatte ich am Anfang auch bei der K-1. Bei der K-3II war die Einstellung aber
schon vorher korrekt. Trotzdem war die Kamera blockiert.
Dann habe ich mir noch die 645z herangeholt. Und hier gab es einen Mischmasch aus dem, was mit der K-3II passierte, und dem, was mit der K-1 passierte.
Die Kamera wurde vom Transfer-Client erkannt. Aber dann nicht vom Tether-Tool von Lightroom. Beim erneuten Versuch, nachdem alles aus- und wieder
angeschaltet und die Verbindungen neu gestartet wurde, wurde die Kamera auch vom Tether-Tool in Lightroom erkannt. Nach Betätigung des Kamera-Auslösers
riss jedoch die Verbindung zwischen Kamera und Transfer-Client beim Beginn der Datenübertragung ab. In der Folgezeit war die Verbindung mehrfach instabil.
Zum Schluss ließ sie sich gar nicht mehr herstellen. Außerdem gab es ein Problem mit dem Anschlusskabel. Bei der 645z ist der USB-3.0-Anschluß um 180 Grad
gedreht. Deshalb wird das Anschlusskabel dann nicht nach oben, in Richtung Transmitter, abgewinkelt, sondern nach unten. Und dafür ist das Kabel dann eigentlich
schon zu kurz. Mit Hängen und Würgen habe ich es um die offenen Gummiabdeckung herum nach oben biegen können. Aber ich würde mal sagen, dass man das
so einem Kabel nicht lange zumuten kann.
Die Übertragungsrate von der 645z zum Rechner war auch bei Übertragung nur der JPEGS in der niedrigsten Auflösung (XS) ebenfalls sehr lang. Ebenfalls so im
Bereich von etwa 15 Sekunden bis zur tatsächlichen Anzeige in Lightroom. Ich würde vermuten, dass hieran weniger die reine Übertragungsgeschwindigkeit durch
das Netzwerk schuld ist. Sondern vielmehr die Aneinanderreihung der einzelnen Schritte von dem Speicherung des Bildes auf der SD-Karte über das Auslesen und
anschließende Senden durch den Transmitter, das Abspeichern auf dem Rechner im Zielordner und dann schließlich den Import durch Lightroom. Denn bei der
Übertragung von RAW+JPEG, und letztere noch in höchster Auflösung, hat die ganze Mimik dann so etwa 25 Sekunden, als nur 7 Sekunden länger benötigt,
obwohl dabei ein Vielfaches an Daten übertragen wurde.
Fazit:
Für die K-3II aus irgend einem Grund nicht nutzbar, obwohl die Kamera in der Kompatibilitätsliste aufgeführt wird.
Für die K-1 ohne Störungen nutzbar, wenn man damit leben kann, von der Auslösung bis zur Anzeige am Rechner in Lightroom (oder Capture One)
15-18 Sekunden zu warten.
Für die 645z ebenfalls nicht nutzbar. Obwohl es ein- oder zweimal am Anfang geklappt hat, ist die Brauchbarkeit wegen der Instabilität der Verbindung und
der nicht gegebenen Zuverlässigkeit dessen, dass man diese Mimik überhaupt erst einmal in Gang bekommt, praktisch nicht gegeben. Hinzu kommt für mich
die inakzeptabel lange Übertragungszeit eines einfachen JPEGs.
Ich werde also auch diesen Transmitter wieder zurücksenden und mich dann wohl direkt dem teuersten Kandidaten des Testfeldes, dem von der Firma
angebotenen
zum Preis von rund 330€ zuwenden.
Schade eigentlich. Ich war so optimistisch, dass es mit dem Cam-Fi Pro Plus klappen würde.