Fr 30. Mär 2012, 09:23
Hallo Zusammen und Danke Dirk!
Ich bin nicht ganz unschuldig gewesen und habe Besserung gelobt. Das "N"-Wort bleibt jetzt möglichst außen vor und ich werde gerne speziell auf die Bedürfnisse von Geotagging für Pentax mit GPS-Schnitstelle und für Digikams generell (also auch die die Pentax-Kameras ohne Schnittelle) eingehen.
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So zurück zum Thema:
Ich bin mir eigentlich sicher, dass der Tagger von Jobo defekt sein muss,
schließlich sollten die Geräte nahezu baugleich sein (bis auf den Speicher).
- Ja, die Geräte sind weitgehend baugleich (Das patentierte System wurde 2008 von der Firma Geotate als Geotagging-Revolution vorgestellt, 2009 von uBlox und von denen nun lizensiert. Wie man an an den toten Links auf der Seite sieht, scheint das Thema bei uBlox nicht mehr hoch gehandelt zu werden. )
- Nein, der Jobo ist wahrscheinlich nicht defekt. Ich vermute das lässt sich systembedingt erklären.
Begründung: Zuerst muss man GPS konzeptionell etwas verstehen und dann kommt das Geotate-Konzept mit seinen Eigenheiten dazu
Zuerst zu GPS:GPS ist kein statisches System. Die Empfangssituation variiert zeitlich und räumlich enorm. Das heißt an einer Stelle wo gerade noch die Signale von 10 Satelliten empfangbar waren, kann 2 Minuten später der Empfang unmöglich sein.

Bild 1: "Sichbarkeit" von GPS-Satelliten zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort im Tageslauf
ohne Hindernisse
Bild 1: "Sichbarkeit" von GPS-Satelliten am gleichen Ort zur gleichen Zeit
mit Hindernisse (Abschattung durch 2 gedachte Häuser und Wald, Siedlung, Relief.
Zur GPS-Positionierung sind generell 4 Satellitensignale nötig. 3 Stück für die xyz-Werte (Position mit Höhe) + 1 Stück für die Zeit als DimensionDetails unter
Ein einfacher Vergleich an zwei unterschiedlichen zu verschiedenen Zeiten ist also fast unmöglich.
Hinzu kommt das Funktionsprinzip der Jobo/Bilora-GPS Geräte. Dies schnappen kurz einmal kurz rohe GPS-Signale auf. Wenn zu wenig Informationen zu empfangen sind hat man eben Pech gehabt. Denn erst der Server auf den man die GPS-Signale schickt versucht aus den Rohdaten die Position nachträglich zu bestimmen. Kein einfaches Unterfangen. Doch erst danach lässt es sich sagen, ob es geklappt hat. Anhaltspunkte um Störungen wie herauszurechnen hat man auch kaum. Das kann sich auf die Genauigkeit auswirken. Normale GPS-Empfänger „pendeln“ sich darum auch nach dem Start auf eine gute Positionsbestimmung ein.
Mein FazitIch vermute, dass der Jobo nicht defekt war. Ich denke eher, dass er zu einem ungünstigen Zeitpunkt am falschen Ort getestet wurde. Und so kamen die konzeptionellen Probleme voll zum tragen.
Der Vorteile des Geotate-Systems sind klar der geringe Stromverbrauch und die nicht vorhandene Startzeit. Aber seit 2008 sind die GPS-Chips sparsamer und die Akkus leistungsfähiger geworden. Wenn ich schon am PC nacharbeiten muss, dann doch lieber richtig universell mit einem normalen GPS-Track aus einem beliebigen Logger, als über einen speziellen Server, ohne Wegaufzeichnung, ...
Gruss
Seb