Hmm, jetzt hatte ich gestern hier einen längeren Beitrag eingetippt und nun erscheint der gar nicht

Ich versuche es noch einmal ...
Nach dem der große Jobu-Design BWG-Pro2 trotz Geldabbuchen nicht gekommen ist (in Europa wohl nicht mehr lieferbar ...) und der zur Zeit größte Jobu Heavy Duty MK iV für mein Sigma 500 zu klein ist (der Schwerpunkt würde oberhalb des Drehpunktes liegen), bin ich dem Tipp von Jens gefolgt und habe mit Alfred Krappel (Eki) Kontakt aufgenommen. Seinen Carbon Neiger eki-Pro CH hält er für meine Anforderungen für zu klein und hat mir dafür alternativ den bisherigen eki-PRO MS empfohlen, der mit 1771g nicht gerade leicht ist und von dem er nur noch ein Exemplar zum Verkauf hat.
Parallel dazu hatte ich die Gelegenheit, den Dietmar Nill EX zu probieren. Bei dem liegt mit meinem Sigma der Schwerpunkt unterhalb des Drehpunktes und auch ohne Festdrehen ergibt sich so eine stabile Lage des Objektivs. Daher muss keine oder nur eine sehr geringe Kraft/Drehmoment von den seitlichen Gelenken aufgenommen werden. Ist eine andere Lage erwünscht - z.B. steil nach oben für ein Mond-Foto, so kann ich das Objektiv etwas nach hinten schieben und schon habe ich wieder das Objektiv für diese Position in der Waage. Trotzdem haben mich die ersten Fotos mit dem Sigma incl. 2x Konverter doch enttäuscht, denn die senkrechte Unschärfe betrug immer noch 4..5 Pixel, wenn ich mit der Hand ausgelöst habe bzw. 3 Pixel bei Funkfernauslösung. Selbst MUP hat 2 Pixel Unschärfe zur Folge. Am besten war noch 3s Spiegelvorauslösung per Funk, da war ungefähr 1 Pixel Unschärfe zu sehen.
Das weitere Erforschen hat gezeigt, dass der massive und "eigentlich stabile" Fuß des Sigmas doch nicht so stabil ist und dass außerdem das Spiel in den Bajonetten für diese Unschärfe sorgt. Hier musste also eine zusätzliche Stabilisierung der Kamera bzw. des Konverters her. Alfred Krappel wollte mir seine Lösung "eki_Wechselschiene_600" für das Nikon 600mm nicht einzeln verkaufen, sondern nur zusammen mit dem eki-PRO-MS.
Das Suchen im Internet hat mich zu einer Mengs L200 Stativschiene geführt, die mir ausreichend stabil erschien, da sie die doppelte Höhe einer normalen Stativplatte hat. Allerdings ist die für eine etwas andere Anwendung gedacht, so dass ich ca. 2 Stunden mit der Bohrmaschine und der Fräse aktiv war, um eine passende Halterung für meinen Sigma 500 Stativfuß zu integrieren. Nun wird das Sigma mit einer 3/8" sowie einer 1/4" Schraube fixiert - da wackelt und dreht sich nix mehr. Wenn der Kopf mit dem Stabi auf dem Feisol CT3472 montiert wird (bei dem Stativ werden dann nur zwei Segmente ausgezogen, das ergibt fast dieselbe Höhe wie bei dem Silvec Holzstativ), beträgt die vertikale Unschärfe beim normalen Auslösen mit 1/125s weniger als 3 Pixel, bei "Dauerfeuer" ist das dritte Bild auf 1 Pixel genau scharf - und damit genau so scharf wie die 2s Zeitauslöser. Die 3s Spiegelvorauslösung per Funk ist da kaum noch besser. Ich denke, damit kann ich zufrieden sein.
Was wiegt der Kram?
Das Gewicht des großen Dietmar Nills beträgt 1272g (gewogen), zusammen mit der Stabilisierung kommen 1642g auf die Waage. Die ganze Einheit (Stativ, Stabilisierung, Kopf, Objektiv, Konverter und K3) wiegt 7,5kg - nicht gerade leicht, aber für 1000mm Brennweite doch noch akzeptabel (und das Objektiv wiegt allein 3122g).
Und so sieht der Set für 1000mm Brennweite aus:
und so der Stativkopf mit Stabilisator von vorn ...
... und von hinten.
Bei diesem Bild ist auch gut zu sehen, dass der Schwerpunkt leicht unterhalb des Drehpunktes ist - eine notwendige Voraussetzung für eigenstabile Lage der Kamera-Objektiv-Einheit.
Das Schöne an dieser Lösung ist, dass die beiden Anpressrollen gummiert sind (und damit eine Dämpfung feinster Erschütterungen machen) und dass die Höhe einstellbar ist, so dass ich die Stabilisierung auch mit dem Pentax Konverter mit etwas kleinerem Durchmesser oder gar ohne Konverter nutzen kann, denn dann wird der Kamera Body von den Rollen abgestützt. In diesem Fall gelingen mir mit 1/25s fast pixelscharfe Bilder bei 500mm mit dem normalen Auslösen.