Hallo lieber ulrichschiegg,
danke für die Antwort und danke dass du dein Hader überwunden hast! Ich brauche und mag diesen Dialog!
Zu Peter Lindbergh kann ich nicht viel sagen, soweit ich mitbekommen habe, fotografiert der ja wirklich nur die Menschen, an die man als Normalsterbo nicht ran kommt, also 100% d'accord!
Bei Annie Leibovitz sehe ich das ein bisschen anders, neben ihren ikonischen Celebrity Arbeiten entstehen bei ihr auch viele Künstlerportraits und ruhige, eindringliche Fotografien, fernab einer Demi Moore und dem Hollywoodgetöse.
In ihrer Masterclass macht sie ganz deutlich, dass das ganze "ich zeige die ganze Person, ihren 'Charakter' blabla" ziemlich hohler Kokolores ist! Eine Fotografie ist und bleibt ein Snapshot, etwas dass die Person, der Fotograf oder bestenfalls beide in diesem Moment zeigen wollen. Also nix mit sinnlicher Überfrachtung bei ihr, auch wenn das dem Betrachter manchmal so scheinen mag.

Ich hoffe, "mein Thema" nicht zu sehr inhaltlich zu überfrachten, deine Message nehme ich dankend an und werde das nicht weiter mit langen Erklärungen zur Band usw. vertiefen! Ich will hier nicht den Messias machen und jemanden zu NMA "bekehren" oder jedes Bild in diesen großen Kontext setzen.
Aber das Thema ist für mein Projekt der rote Faden und soll es bleiben, sonst wird es ja beliebig beliebig.
Jede Arbeit, jedes Projekt, jede Serie, ja jedes einzelne Bild braucht und sollte ein Thema, eine Motivation haben!
Ohne Idee was man eigentlich zeigen möchte, braucht man weder Zeichenstifte, noch Kamera, noch Gitarre, Querflöte oder Notenblock in die Hand zu nehmen. Dann wird es nur sinnloses Geschmier, Geknipse, Geklimpere.
Dass es auf dem Weg vorzeigbarer Ergebnisse auch ganz viel davon gibt, geben muss ist keine Frage!

Dass ich hier im Thread große Namen genannt habe, hat wirklich nichts damit zu tun, dass ich mich messen wollen würde. Wenn man sich ein neues Thema erschließt, braucht man einfach Vor
bilder und Lernmaterial.
In Absatz 3 muss ich dir aber widersprechen! Solang man nicht mit einem Tele unbemerkt eine Person abbildet und das dann Portrait nennt, ist alles gestellt!
Selbst wenn man der ungeübten Person, die gerne mal den Kopf in Erwartung etwas ungewohnten zurückzieht und damit eine Kinnpartie entsteht, die die Person gar nicht hat, Hilfestellung gibt und ihr sagt, sie möge den Hals doch ein wenig mehr strecken ist man schon im Posing, im Gestellten.
Für Sofie und Chriss war die Motivation, das NMA Projekt sofort und spontan unterstützen zu wollen, wir kennen uns schon länger und ich bicn für viele Fans "der, der die schönen Konzertfotos macht".
Dass/ob dabei Fotos fürs Familienalbum abfallen war zweitrangig, Chriss fragte mich sogar, ob sie die Kinder für unser Shooting bei den Großeltern parken sollten, aber ich meinte, wir könnten sie gut mit einbeziehen.
Die beschriebene Entspannung, die du hinsichtlich authentischer Portraits beschreibst, wollte sich einfach nicht einstellen, entweder immer Blick zu mir plus Fotolächeln oder im HG knallte was runter und der Blick wanderte dort hin.

Ständig rumste oder klirrte etwas ...
Verzeihen? Nein! Bedanken möchte ich mich für deine Gedanken und Worte!
Vielen lieben Dank auch für die Bildbewertungen, die #7 ist übrigens ganz zu Anfang währen der Lichtsetzung mehr aus Versehen entstanden.
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LG Frank
zu meinem Kalenderprojekt "Die Leucht - 2026""Aber fass nicht die Kamera an, er bezeichnet sie als Teil seines Körpers."
- Jimmy McGill in Better Call Saul "Wexler ./. Goodman"