Juhu morgen startet das Projekt und ich bin schon sehr aufgeregt
Am letzten Projekt hatte mich ein bisschen gestört, dass es mehr einer Bildersammlung gleich kam und wenig Austausch über Aufnahme und Bearbeitung der einzelnen Bilder stattfand.
Im Vorlauf zu den Portraits habe ich mir bereits einige Gedanken gemacht, was Licht, Posing etc. betrifft. Für mich ist das ja alles Neuland, aber auch sehr spannend. In diversen Büchern habe ich mich nicht wirklich gut beraten gefühlt, da probiere ich lieber selbst aus. Da ich jedoch nicht Unmengen an Geld in das Projekt investieren möchte (bin aber schon angefixt

), müssen erstmal ein Blitz und ne Rettungsdecke als großer Reflektor reichen. Damit sollen zumindest die Grundformen Key- und Fill-Light möglich sein.
Lektion Nr. 1 war am vergangenen Wochenende im Freien jedoch: Die Rettungsdecke als Reflektor des Sonnenlichts macht sich ganz gut, aber die Positionierung war nicht so einfach, da das Model sehr schnell geblendet wurde. Als weiteres Zubehör habe ich mir nun eine DIY-Softbox gebastelt. Dazu diente ein leerer Karton der mit Silberlack besprüht wurde. Eine alte Mikroskop-Abdeckung dient als Diffusor (geht aber bestimmt auch mit einem alten T-Shirt):

#1

#2

#3
Mit und ohne Softbox/Reflektor habe ich ein paar Probeschüsse gemacht, die ich euch nicht vorenthalten möchte (auch mit den gemeldeten 58mm) Vielleicht kann der ein oder andere daraus ebenfalls ein paar Ideen für sich selbst gewinnen. Vielen Dank auch an mein Model

Zum Ausprobieren ist ein Stofftier einfach klasse: Stellt keine Fragen, hält still und macht auch nach Stunden noch alles mit
Zu Beginn der Klassiker, direkt mit dem Blitz auf das Objekt gehalten. Schreckliches Licht, harte Schatten.

#4
Da ich kein Freund dieser 45°-Stellung mit Bouncerkarte bin, ist im folgenden Bild gegen die Decke geblitzt. Die Ausleuchtung ist viel homogener, aber irgendwie auch langweilig.

#5
Nun kommt die selbst gebastelte Softbox zum Einsatz. In dem Fall eine einfache Anordnung wie sie in jedem Buch oder auch online als Einsteiger-Methode beschrieben ist: Die Softbox steht links von der Kamera und beleuchtet das Objekt im Winkel von 30° abweichend von der optischen Achse. Man erkennt sofort die Wirkung des diffusen Lichts, denn es treten keine harten Schatten auf. Im Vergleich zum Blitzen über die Decke wirkt es insgesamt etwas dynamischer (finde ich).

#6
Als letztes Bild zum Einstieg ins Projekt noch eine weitere Anordnung. Die Softbox steht hierbei links neben dem Objekt und beleuchtet es von der Seite. Gegenüber ist die Rettungsdecke als Reflektor aufgehangen. Ergibt ein dramatischeres Licht. In Verbindung mit einem kantigen Männergesicht kann ich mir das gut vorstellen.

#7
Sicherlich war das jetzt nichts bahnbrechend Neues von mir und der eine oder andere mag sich auch denken... Was soll das? Kurzum: Damit möchte ich lediglich versuchen die technische Diskussion und Hilfestellung untereinander ein bisschen anzukurbeln. Ich habe jedenfalls festgestellt, dass ich von fertig retuschierten Bildern überhaupt nichts lerne sondern eher frustriert bin.
Grüße, Martin