mein Krakau

Toll, die richtige menge Schnee, schön für Winterzauber und glücklicherweise nicht so viel wie derzeit in der USA.
Die Bilder mit der verschneiten Allee , da könnte ich dahin schmelzen.

Ich könnte mit meinem Humor jetzt mal wieder schreiben "Ach, zeig doch nur Deine blöden Winterbilder ... "

Aber Du ahnst vermutlich schon, dass das ich dann nur schreiben würde, damit ich mich selbst beruhige und wegen der vor Begeisterung einsetzenden Schnappatmung keine gesundheitlichen Probleme bekomme ...

Als bekennender Winterfan und ausgeprägter Weihnachtsmuffel sprechen mich besonders die verschneiten Park-Fotos sehr an. Dort spazierenzugehen, dürfe auch ohne Kamera eine tolle Wirkung auf die Seele haben.

Freut mich, dass es Euch so gefallen hat.

Ich hoffe, mit den folgenden Bildern keine Schnappatmung und gesundheitliche Probleme auszulösen.

Zurzeit ist es zwar wieder dicke im Minus (Temperaturen, nicht Kontostand), aber Schnee liegt keiner in Krakau (dafür aber meterhoch in der Tatra, wo es demnächst mehrmals hingeht).

Aus Krakau gibt's deswegen was aus der sakralen Konserve. Ein Foto habe ich schon separat gezeigt, die anderen noch nicht, meine ich. Anlass für die Zusammenstellung Fotos war die Aktualisierung des Reiseführers. Die Fotos sind aber teils älter, teils neu geschossen.

Kirchenmäßig hat Krakau so einiges zu bieten. Für die Römisch-Katholische Kirche ist es direkt nach Rom die wichtigste Stadt mit den meisten Reliquien pro Einwohnern und unzähligen Kirchen aus den verschiedensten Epochen. . Jedenfalls trifft man in der Nebensaison mehr Heilige in Krakau als Touristen.

Fangen wir mit der an, für die allein ich für die Stadtführerlizenz mehr als einen Monat intensiv lernen musste.

Dort sind für normale Menschen Fotos nicht erlaubt.

Aber fürs UT leider nichts.

Zu sehen sind in der Kathedrale die Gräber der Könige, auf der #221 das von Jadwiga. Im zarten Alter von 11 Jahren wurde sie König [sic!] von Polen, zwei Jahre später heiratete die den litauischen Großfürsten . Ihre Ehe soll wegen des Altersunterschiedes eher eine unglückliche Vater-Tochter-mäßige Beziehung gewesen sein, für Polen war sie aber politisch bedeutend. Im Anschluss gab es die Polnisch-Litauische Union, die die beiden vereinigten Länder (eine Art Minivorläufer der EU) in den Folgejahrhunderten zum mächtigsten Königreich Europas werden lassen sollten. Genug gefachsimpelt. Ihr Grab finde ich jedenfalls sehr schön.


#221

Nicht weniger schön ist die romanische , in der ein gewisser Karol Wojtyła seine erste Messe zelebrierte. Stativ durfte ich nicht benutzen. Und hier ärgere ich mich. Alles sah beim Prüfblick scharf aus, aber bei der linken Wand oben sieht man, dass ISO 1.600 die bessere Wahl gewesen wäre.


#222

Dann die von außen beim Sonnenaufgang. Ein geplanter Punkt für das UT im September/Oktober für die Frühaufsteher.


#223

Von innen das Sternengewölbe mit Orgel und Kreuz. Das Foto hatte ich ja schon anderswo gezeigt. War nicht einfach zu schießen.


#224

Und der Marienaltar von mit dem 70-200er. Ältere Fotos davon hatte ich immer mit dem PLM und der KP gemacht. Die Kombi K1II & 70-200er bringt sichtbar bessere Ergebnisse. Mehr Schärfe und Tiefe bei niedrigerer ISO.


#225

Bei der #226 ist die frisch restaurierte zu sehen, in der es u.a. wunderschöne Schnitzkunst am Chorgestühl und an den Beichtstühlen zu bewundern gibt. Die Messen sind hier übrigens sehr gut besucht, was an der liberalen Auslegung der Religion durch die Dominikaner liegt.


#226

Barock gibt es in Krakau relativ wenig zu sehen, vor allem sind es Kirchen, die in dem Stil erbaut worden sind. So auch , die Kirche der Krakauer Jagiellonenuniversität.


#227


#228

Etwas moderner wird es in der mit Neorenaissance und Jugendstil. Manchmal stolpert man mit Touristengruppen in einer der weniger oft besuchten Kirchen. Ich liebe es dann, solche Kirchen wie Herz Jesu als Kirche der Krakauer Kategorie C vorzustellen. Oft sind die Gruppen dann schockiert. Ich meine das natürlich nicht ernst, gerade Herz Jesu finde ich wirklich schön. Aber sie steht noch nicht einmal in vielen Reiseführern.


#229

Die Apsis noch einmal näher ...


#230

Ich könnte noch einiges nachlegen, wenn Interesse besteht.

wunderbar, ich freue mich, diese Locations bald selber zu sehen

Frank aus Holstein hat geschrieben:wunderbar, ich freue mich, diese Locations bald selber zu sehen

Die St.-Leonhards-Krypta ist wunderschön

Aber auch die anderen Bilder gefallen mir.

Freut mich, dass es Euch gefallen hat.

Dann kommt hier das zweite Sakralpaket.

Krakau hat nicht nur Kirchen zu bieten, sondern auch Synagogen. Immerhin war die Stadt neben Prag, Lublin, Odesa und Lemberg das wichtigste Zentrum der jüdischen Kultur in Europa. Es gab noch weitere Zentren, die etwa wegen bestimmter Rabbis von Bedeutung waren, aber in den Großstädten gab eine größere Dichte an verschiedenen Strömungen und eine stärkere gegenseitige Befruchtung der stark in verschiedenste Richtungen aufgesplitterten jüdischen Gemeinde.

In Kazimierz (früher eine selbständige Stadt, seit 1800 eigemeindet) lassen sich die meisten Synagogen finden. So etwa die . Einst war sie die Synagogen der Armen und Kranken. Im Judentum hat die Unterstützung für Waisen, Arme, Kranke und alle Leute, die es schwer im Leben haben, eine außerordentlich hohe Bedeutung. Die Kupa-Synagoge ist insofern sehr ungewöhnlich, dass sie auch Motive in den Deckenmalereien hat, die sonst so gut wie nie in einer Synagoge zu finden sind. Als eine von fünf Synagogen wird sie auch heute für religiöse Zwecke genutzt. Für das Foto der #231 musste ich mich flach auf den Boden legen, so dass die Frau an der Kasse einen riesigen Schock bekommen hat, als sie reingeschaut hat. Sie hat einen Herzinfarkt oder so vermutet. Was man nicht alles tut für gute Fotos. Jedenfalls hatte ich das Foto schon jahrelang so im Kopf gehabt.


#231

Die nächste Synagoge ist der , das Zentrum der liberalen Juden. Sie hat eine tolle Akustik und wird deswegen gerne für Konzerte genutzt. Oder einmal im Jahr während der Nacht der langen Synagogen als Tanzfläche. Während ich nur selten mit Gruppen in der Kupa-Synagoge bin, sieht das bei der Tempelsynagoge ganz anders aus.


#232

Bei den ganzen sakralen Serien ging es mir nicht darum, das jeweilige Gotteshaus möglichst umfangreich abzufotografieren oder Fotos aus unserem Bestand entsprechend auszuwählen, sondern eher darum, ganz gezielt Fotos im Reiseführer zu ersetzen. Hier bei der #233 ist es beispielsweise nur die Fassade der , von innen haben wir gute Fotos, die meine Frau vor Jahren gemacht hat. Aber sie ist auch von innen interessant, unter anderem mit einem von den Nägeln des Kommunismus wegzufliegen scheinenden Jesus am Kreuz und mit Mondgestein im Tabernakel. Von innen und von außen gibt es viele Hinweise darauf, dass es sich um ein Kirchenschiff im wahrsten Sinne des Wortes handelt. Die ganze Kirche wurde in sozialistischen Zeiten gegen den Widerstand des Staates errichtet, es gab auch Tote bei den Protesten für eine Kirche, die dann von den Anwohnern selbst gebaut worden ist.


#233

Bei der #234-237 war es wiederum anders. Von außen hat meine Frau ein gutes Foto gemacht, meine alten von innen hatten Verbesserungsbedarf. Zu sehen ist die Basilika im , ein moderner Bau. Beeindruckend.


#234


#235

Im Untergeschoss gibt es verschiedene Kapellen. Hier die slowakische ...


#236

... und hier die griechisch-katholische.


#237

Das Sanktuarium ist eines der wichtigsten Pilgerziele in Polen. Insofern wurde der Platz für das ganz bewusst daneben gewählt. Hier die JPII-Kirche mit den Mosaiken, die ein slowenischer Jesuit entworfen hat und von italienischen und spanischen Mönchen in fast ununterbrochener Arbeit Tag und Nacht innerhalb von weniger als 14 Tagen an die Wände gebracht wurden.


#238

Und hier ist die untere Kirche, in der gelblich beleuchtet, das Blut von Johannes Paul II. als Reliquie aufbewahrt wird. In paar Ecken weiter ist die blutverschmierte Soutane vom Attentat zu sehen.


#239

Methusalem hat geschrieben:Hi Jan,.... Wird' mal wieder dringend Zeit für 'nen Kniefall! Nach dem durchschauen der letzten Seiten bleib' ich gleich liegen! Gefällt mir saugut was Du so fotografierst.[...] Bernd

PS Ich hoffe die Besucher des UTs haben einen Monat eingeplant. Kürzer könnte knapp werden.

Starke Ausschnitte Jan und die Kontraste hast du auch toll bewältigt. Nur die #229, 230, 234 und 235 erscheinen mir etwas verbesserungswürdig, da sie zu kippen scheinen. Ja ich weiß, ohne Stativ ist solch alte und besonders überladene Architektur kaum zu bewältigen.