Moin!
Nachdem ich nun auch als "Fotograf" meine erste Hochzeit hinter mir habe, möchte ich hier gerne auch kurz meine Eindrücke und wichtige Erfahrungen mitteilen.
Die anfangs gepostete Checkliste habe ich auch gelesen, aber schon lange bevor ich überhaupt wusste, dass ich dieses Vergnügen haben werde, und damals für mich beschlossen, dass ich sie nicht auswendig lernen werde. Es sind sicherlich gute Anregungen dabei, aber ich habe für mich entschieden, die Bilder meiner eigenen Sichtweise entsprechend zumachen.
Es macht sicherlich auch einen Unterschied, ob man als Freund oder Verwandter Fotos macht, oder als professioneller Fotograf für Geld einen Auftrag abarbeitet. In beiden Fällen sollte man vorher die Erwartungen des Brautpaares abklären. Wenn diese Erwartungen sich absolut von meinen Vorstellungen unterscheiden, würde ich keine Bilder machen wollen.
Für mich gilt, ich muss auch meinen eigenen Stil ausleben und weiterentwickeln können.
Und sofern es kein Bezahl-Auftrag ist, sollte man dies auch in aller Deutlichkeit vorher abklären.
Allgemeines wurde ja hier im Thread schon rel. ausführlich besprochen, ich will es auch nicht wiederholen.
Was für mich wichtig war:
Der Umgang mit dem externen Blitzgerät muss einigermaßen sicher sein! Bei mir bin ich mir da sicher, dass ich die wichtigsten Grundlagen der Einstellung beherrsche, aber ich habe wieder einmal festgestellt, dass das Pentax-Blitzsystem (P-TTL) so seine Probleme hat. Also einmal einstellen und losknipsen und die Belichtung stimmt, das geht leider nicht, auch wenn die Location sich nicht ändert.
Ich musste sehr häufig nachkorrigieren, wobei eine Unterbelichtung immer noch auszugleichen geht, umgekehrt sind die Bilder meistens dann hinüber. Leider neigt die K-5 beim indirekten Blitzen zur Überbelichtung, also vorher immer schön die Blitzleistung reduzieren.
Lieber ein paar Bilder zuviel als zu wenig machen. Was daneben geht kann hinterher nicht nachgeholt werden.
Achtung beim Umgang mit dem Tele-Objektiv! Selbst bei Blende 4 ist der Tiefenschärfebereich gering, und es passiert nur allzu leicht, dass bei zwei Personen im Bild nur eine davon scharf ist. Lieber etwas mehr Luft drumherum lassen und hinterher croppen.
Wenn Zeit und Platz fürs "Turnschuhzoom" da sind, würde ich wegen der Bildqualität, falls vorhanden, lieber eine Festbrennweite verwenden, zumindest beim nächsten mal werde ich es tun.
Bei den geplanten Aufnahmen mit dem Brautpaar z. B. im Park o. ä. hat man mehr Zeit, kann die Bildgestaltung und die Kameraeinstellungen bewusster vornehmen! Im Standesamt oder bei der anschließenden Feier ergeben sich viele spontane Szenen, die sich nicht wiederholen/einstellen lassen.
Hier hat man nicht immer die Zeit, die Kamera optimal einzustellen, sonst ist die Szene vorbei. Dementsprechend gibt es dann leider auch einigen Ausschuss, weil der Fokus nicht sitzt oder man just im entscheidenden Moment an der falschen Stelle steht.
Ich hab für mich wieder viel gelernt, und aus Fehlern wird man ja auch klug, sagt man zumindest.
Mir hat es viel Spaß gemacht und das ist wichtig, denn dann werden die Bilder besser!
Gestern habe ich gefühlte 12 Stunden nur mit Bearbeiten einiger Hundert Fotos verbracht.
Das ist wiederum der Nachteil: Je mehr man knipst, desto länger bearbeitet man anschließend auch!
Die Bilder sollen ja möglichst schon vor der Hochzeit fertig sein.
In zwei Wochen ist die nächste Hochzeit angesagt. Ich freu mich schon drauf!
