Fr 20. Mai 2016, 19:51
charly hat geschrieben:zeig doch mal ein paar Bilder, wie Du das Bajonett umgebaut hast, auf denen man das sehen kann, wie der Umbau genau aussieht.
Hallo Charly,
den Wunsch verstehe ich gut. Allein: Während der Bastelarbeiten habe ich keine Doku gemacht, da alles ja nur handwerklich erfolgte und zum Teil nachher wieder geändert werden musste. Es war ja ein gänzlich neuer und bisher nicht beschriebener Weg, den ich hier eingeschlagen habe.
Mein erster Versuch mit dem Nikon-Bajonett am Pentax AF-Adapter kommt beim 500er inzwischen ja gar nicht mehr zum tragen und ist nur noch am 300er noch von Belang.
Ich kann also nun nur Fotos der fertigen Adaption zeigen.
Bild 1: Bajonett
Ein Pentax Bajonett von einem Zwischenring habe von der Auflagefläche getrennt und auf eine Dicke von ca. 3mm reduziert. EIn Stahlrohr 40x1,5mm mit einer Länge von gut 10mm habe ich längs aufgeschlitzt um die Aussparung für den Nikon Chip einzulassen. Am Nikon Bajonett wurden die Führungshilfe und das Schutzblech für den Blendenhebel abgeschraubt.
Das Pentax-Bajonett habe ich markiert. (Grün)
Das Stahlrohr habe ich mit 2K-Kleber und Metallverstärkung mit dem Pentax-Bajonett verbunden. Die Stahlverstärkungen schauen oben am Bajonett heraus.(Blau)
Das Rohr selber habe ich durch die nun offenen Bohrungen der Befestigungen der abgebauten Teile mit Federstahlstiften mit dem Nikon-Tubus verbunden und die Stifte mit 2K-Kleber gesichert. Es gibt drei solcher Stifte.(Rot)
Bild 2: Auflagering
Der Auflagering ist nicht fest mit dem Bajonett verbunden. Es besteht aus einem Alublech, aus dem ich einen Kreisring herausgearbeitet habe und einer Schicht 2K-Kleber. Der Ring hat eine Dicke von 3,4mm und erlaubt damit eine Fokussierung exakt bis auf unendlich. Über diese Dicke mag man sich angesichts der Differenz der Auflagemaßes Nikon - Pentax wundern. Allerdings kann dieses Objektiv an einer Nikon deutlich über unendlich hinaus fokussiert werden. Dieses "Übermaß", gepaart mit dem einen Millimeter, den das Auflagemaß der Nikon sowieso länger ist als das der Pentax, kam mir hier sehr entgegen.
Der Ring hat objektivseitig eine Erhebung, die in die Rastnut des Objektivs greift und kameraseitig eine Aussparung für den Rastbolzen des Kamerabajonetts. Damit kann rastet die Kamera sauber ein und kann nicht verdreht werden.
Außerdem ist der Ring objektivseitig verjüngt um Platz für die mechanische Blendenübertragung des Objektivs zu lassen. Das Metallblech ist nötig, damit die Pentax erkennt, dass ein Objektiv angeschlossen ist. Ganz wichtig war bei diesem Ring die Planlage und das Auflagemaß.
Alle Arbeiten wurden ohne Maschineneinsatz durchgeführt. 2K-Kleber, eine kleine Metallsäge für die Außenkontur des Auflagerings und eine kleine Sammlung verschiedener Feilen waren neben einem guten Schraubendreher, einer Pinzette und einem Messschieber die einzigen Werkzeuge. Da bekommt man eine richtige Beziehung zu seinem Werk.
Da der Erfolg des Projektes nicht von Anfang an sicher war, hielt ich es für wichtig, alles so zu gestalten, dass der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt und im Zweifelsfall das Objektiv zurück in den Nikon Gebrauchtmarkt fließen kann. Das ist auch im vollen Umfang gelungen obgleich zwischenzeitlich nicht mehr erforderlich.
Die einzige Einschränkung der Adaption ist das Scharfstellen bei Arbeitsblende. Den Blendenhebel zu übertragen habe ich mir mit Rücksicht auf meine Pentax-Bodies gespart.
Autofokus ist mit dem Pentax AF-Adapter bei Blende 4 und Blende 5,6 möglich. Ab Blende 8 arbeitet das AF-Modul nicht mehr zuverlässig.
Die Naheinstellgrenze von 5m kann durch einen 13mm Zwischenring auf ca. 3m verringert werden, wobei die größtmögliche Fokusentfernung dann ca 15m beträgt. Das ist für meine Singvögel ideal.
Das Objektiv arbeitet mit dem AF-Adapter, mit dem Pentax 1,4 HD Konverter und mit verschiedenen 2x Adaptern auflösungssteigernd gut zusammen. Mehr als 2x bringt bei den mir zur Verfügung stehenden Adaptern keinen Auflösungsgewinn.