So 25. Aug 2024, 21:34
Vielen Dank fürs Lesen und Schreiben.
blafaselblub57 hat geschrieben:Hi Clemens, ne schöne Fotostrecke der Radler in Berlin

. Darf ich mal fragen, warum du nur bei den 1/30 sec. geblieben bist? Ich hätte da eher Richtung 1/50 - 1/60 sec.
Auslösung tendiert und mit ner K-1 hast du Potential. Bitte nicht als Kritik sehen, einfach nur aus dem Grund, ich mag auch Fotografie in der Bewegung.

Nö, keine Sorge, das verstehe ich nicht falsch
Ich habe mich an eine kleine Anweisung gehalten, die ich vor Jahren einmal gelernt habe von Stefan Warter, einem sehr renommiertem Berliner Fotografen.
Die Formel heißt: Geschwindigkeit des Objekt/Motiv geteilt durch 100.
Die Geschwindigkeit der Radler habe ich auf ca. 30 km/h geschätzt. An der ersten Stelle (Brücke) ging es auch leicht bergauf.
30 km/h : 100 = 1/30 Belichtungszeit.
Natürlich hätte ich auch andere Zeiten noch zusätzlich ausprobieren können, habe ich nicht ... ich war aber auch nicht mit dem größten Enthusiasmus am Werk.
Meine Schreibe von damals (2019). Ich zitiere:
"Kürzlich hatte ich ein Event bei einem Fotohändler in der Berliner City, dieser verkauft zwar keine Pentaxen, hatte mich aber irgendwie über die Veranstaltung informiert ...
Es gab Verkaufsveranstaltungen und Workshops, letztere sogar kostenfrei. Dabei habe ich einen sehr spannenden Berliner Fotografen kennen gelernt: Stefan Warter - er fotografiert für die Industrie und Zeitschriften. Stern, Porsche, Audi, BMW, Deutsche Bahn u.v.m. http://www.stefan-warter.com
Ein wirklich sehr sympatischer Fotograf, der viel über seine Arbeit mittels Bildern erzählt hat und es hat Freude gemacht zu schauen und zu hören
Ich hätte ihm noch stundenlang weiter zuhören können."
Stefan Warter hat uns seinen Workflow hinsichtlich Mitzieher verraten:
- Er arbeitet immer über M, selten auch mal über TV (Tav) wenn sich im Bild das Licht ändert.
- Bewegliches Motiv / Fotograf statisch = Motiv-Geschwindigkeit / Belichtungszeit geteilt durch 100. D.h. fährt das z.B. Auto 60 kmh ist die Belichtungszeit 1/60.
(Bei car-to-car Fotografie noch mal die Belichtungszeit 2x verlängern)
- Wackeldackel abstellen (muss man nicht, er macht das normalerweise)
- Tele verwenden, bei WW gibt es am Bildrand Verzerrungen
- ein schweres Objektiv verwenden, das kann man besser halten und "verreißt" nicht so schnell
- rechte Hand am Auslöser, die Linke unter das Objektv, Arme am Körper abstützen
- die Bewegung, das "Mitziehen" erfolgt über eine Oberkörper-Drehung in der Hüfte (also nicht hüftsteif stehen und die Arme rumziehen!!)
- Rechts (oder links, wenn anders herum) ansetzen, fokussieren (wichtig AF-C einstellen!!), Motiv halten, Dauerfeuer, Mitziehen ... viel Glück 
gute Ergebnis beim Fotografieren gibt es von schräg vorne oder auch von schräg hinten. Er riet uns, viel zu üben, der Ausschuss wird hoch sein.
Ziel ist es, das Motiv scharf vor bewegungsunscharfem Hintergrund zu bekommen. Das wird aber nicht immer funktionieren, ein leicht bewegungsunscharfes Motiv wird aber die Dynamik im Bild verstärken und ist durchaus ok. http://www.stefan-warter.com/#cat2_serie4_pic7
Hier nochmal ein paar Links: Das dynamische Bild mit dem ICE 3 kennt sicherlich jeder - Stefan Warter hat's gemacht. (Übrigens: der Zug steht)
http://www.stefan-warter.com/#cat2_serie1_pic0
Vielleicht hilft die kleine Anleitung weiter.