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BeitragVerfasst: Mi 4. Jan 2017, 14:54 
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Immer diese (Werbe-?)Pausen im spannendsten Moment ... :motz: ... Es bleibt unfassbar interessant ... ich mach mal mit: :anbet:

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Gruß Udo

Diese Nachricht wurde mit einer Taschenlampe in das offene Ende eines Glaserfaserkabels gemorst.




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BeitragVerfasst: Mi 4. Jan 2017, 15:04 
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pentidur hat geschrieben:
Ich kann schon vorweg nehmen: Der Plan ging auf.

Offensichtlich xd

Aber SEILFREI :rolleye: meinen Respekt! :hat:


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BeitragVerfasst: Mi 4. Jan 2017, 16:39 
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xy_lörrach hat geschrieben:
Immer diese (Werbe-?)Pausen im spannendsten Moment ... :motz: ... Es bleibt unfassbar interessant ... ich mach mal mit: :anbet:


Herzlich willkommen. Aber Werbepausen? Ich mache keine Werbung und eigentlich ist das der Thread zum Ciarforon in den Alpen...

Hier geht es weiter:

Also auf den Gletscher. Irgendwann glaubt man, Gletscherspalten unter allen Umständen wahrzunehmen und dann umgehen zu können. Tatsächlich würde ich das heute niemals mehr so machen und auch niemandem die Nachahmung empfehlen: Geh niemals unangeseilt über einen verschneiten Gletscher. Wir hatten nur Glück. In der Eiswand ist das etwas anderes. Da zählen viele Faktoren. Aber auf dem verschneiten Gletscher zählt nur Glück, wenn man auf das Seil verzichtet.

#21

Der Vorteil beim seilfreien Gehen auf dem Gletscher ist, dass jeder sein individuelles Tempo gehen kann. So zieht sich unsere Karawane etwas auseinander.

#22

Spätestens hier, an der Schlusswand vor dem Pass, kommen wir wieder zusammen. Gut 1300 Höhenmeter haben wir an diesem Tag schon in den Knochen, das gesamte Hochlager auf dem Rücken. Aber es hilft nichts: Eisgeräte ausgepackt und hoch. Es ist ein angenehmer Firn und wir kommen gut hinauf.
Achtet einmal auf die Größenverhältnisse. Unten und mitte rechts im Schatten seht ihr zwei Bergsteiger. In der Mitte links ein paar Eiszäpfchen.

#23

Jetzt ist das Hochlager nicht mehr fern. Nur noch ein paar Meter die Wand hinauf und dann über die sanft geneigte Gletscherfläche zum Lagerplatz.

#24

Geschafft. Pentidur steht am Lagerplatz. Von hier aus bieter der Alpamayo einen grandiosen Anblick. Und er grinst uns mit seinem Bergschrund zu.
Zelte aufbauen, Kochen, Schlafen.
Nestor Morales fragt, wo wir die Seile haben. Er ist es gewohnt als Bergführer für seine Kunden Fixseile in die Wand zu bauen. Aber halt: Wir haben ihn nicht als Führer mitgenommen sondern als Träger. Peru ist 1991 von der Cholera-Epidemie geplagt und der leuchtende Pfad sorgt dafür, dass es im Land viel mehr Terroristen als Touristen gibt. Flaute für die Morales-Brüder und Glück für uns, einen Bergführer zum Trägertarif dabei zu haben. Wir hätten jeden anderen guten Träger ebenso akzeptiert.
Und als wir Nestor auch heute wieder sagen, dass wir keine Seile mitgenommen haben, glaubt er uns Gringos endlich.
Morgen ist Gipfeltag!

#25

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BeitragVerfasst: Mi 4. Jan 2017, 17:08 
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Hey Rudi, das ist ja ein bisschen wie russisch Roulette ':-\ wie ihr da über den Gletscher gegangen seid.
Warum habt ihr euch gegen ein Seil entschieden? Ich glaube ich würde mich das nicht trauen. Aber im Monte-Rosa hab ich das auch das ein oder andere Mal beobachten können.
Wieviel kg hattet ihr so im Schnitt auf den Schultern?
Absolut beeindruckend :anbet: Beim Anblick der Alpamayo Wand habe ich echt größten Respekt.
Hattet ihr Eisschrauben dabei? Oder irgendwas um euch notfalls abzusichern?
Und auch sehr krass, wie sich der Bergschrund da in #25 entlang zieht.

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BeitragVerfasst: Mi 4. Jan 2017, 17:35 
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shuthichi hat geschrieben:
Hey Rudi, das ist ja ein bisschen wie russisch Roulette ':-\ wie ihr da über den Gletscher gegangen seid.
Warum habt ihr euch gegen ein Seil entschieden? Ich glaube ich würde mich das nicht trauen. Aber im Monte-Rosa hab ich das auch das ein oder andere Mal beobachten können.

Ja, das stimmt. Wie schon oben erwähnt hatten wir uns entschieden, die Wand ohne Sicherung zu besteigen und uns ganz auf unser Können und den immensen Zeitvorteil zu verlassen, den der Sicherungsverzicht mit sich bringt.
Was das Gehen auf dem verschneiten Gletscher angeht: Da haben wir uns einfach überschätzt und Glück gehabt. Deshalb empfehle ich auch ganz ausdrücklich, von jeglicher Nachahmung abzusehen.
In der Wand sehe ich das anders. Da bringt der Verzicht auf Sicherung unter Umständen zusätzliche Sicherheit. Diese Umstände sahen wir damals wie heute als gegeben. Übrigens: Wir haben alle vier danach auch noch viele Berge bestiegen und sind alle wohlauf.

shuthichi hat geschrieben:
Wieviel kg hattet ihr so im Schnitt auf den Schultern?
Absolut beeindruckend :anbet: Beim Anblick der Alpamayo Wand habe ich echt größten Respekt.
Hattet ihr Eisschrauben dabei? Oder irgendwas um euch notfalls abzusichern?
Und auch sehr krass, wie sich der Bergschrund da in #25 entlang zieht.


Wir waren ziemlich konsequent in unserer Haltung zu Sicherungen. Eisschrauben sind in dem tropischen Blätterteigeis absoluter Unfug. Wenn sichern, dann richtig. Firnanker von mindestens 1m Länge wären dafür angebracht.
Wegen des Gewichts: Nestor hatte am Vortag schon einmal ein Zelt und das Kochzeugs hochgetragen (übrigens auch seilfrei über den Gletscher). Es blieben also für den Aufstieg zu fünft noch die persönliche Biwakausrüstung, Kleidung, Eisgeräte und zwei Zelte. Das dürften so etwa 25 Kg gewesen sein. Und dann noch die Fotoausrüstung...

Der Bergschrund: Ja wirklich, auf mich hat er am Abend gewirkt, als grinste er uns zu. Aber der Schrund war das kleinste Problem dieser Wand. Sie beginnt mit ca. 60°. Man steigt in einer Rinne (die mit dem markanten Stein auf halber Höhe zwischen Schrund und Gipfelgrat, etwas links vom höchsten Punkt) durch bis zum Grat. Vor dem Gipfelgrat bäumt sich die Wand gewaltig auf, so dass es noch einmal deutlich steiler wird. Der Gipfelgrat selbst ist nach beiden Seiten überwächtet. Und ja, das hat mir auch ziemlichen Respekt gemacht.

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BeitragVerfasst: Fr 6. Jan 2017, 20:01 
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Die Geschichte steht kurz vor dem Ende.

Hier noch einmal ein Bild vom Hochlager vor der Südwestwand des Alpamayo. Wir sind für den Gipfelanstieg gerüstet.

#26
Um 6 Uhr brechen wir auf. Bis zum Gipfel werden wir im Schatten sein. Es ist Juli und die Sonne steht im Norden. Am Bergschrund wird es verdammt kalt, während wir abwechselnd eine Bresche schlagen, um in die Rinne einzusteigen, die uns auf den Gipfelgrat führt. Die Kamera habe ich nach diesem Foto in den Rucksack gepackt. Fotografieren war in der Wand bei höchster Konzentration auf das sichere Steigen erwartungsgemäß nicht möglich.

#27

Auch am Gipfel fiel es mir schwer, Fotos zu machen. So bleibt nur ein einziges brauchbares Bild, nämlich das mit dem Blick hinab zum Hochlager.

#28
Die Pentax SFXn und die beiden Objektive haben immer gut funktioniert. Letztere befinden sich auch noch in meinem Besitz. Für das SMC-F 24-50 gibt es schon einen Lensclub. Für das SMC-F 35-135 noch nicht. Es war noch nie auf einem meiner digitalen Bodies. Vielleicht sollte ich das einmal ausprobieren. Vollformatfähig ist es in jedem Fall.

Um es mit Hildegunst von Mythenmetz (Walter Moers) zu sagen:
Und nun, oh meine geliebten lesenden Schwestern und Brüder, ihr tapfersten aller Freunde, die ihr mich bis hierher so furchtlos begleitet habt, -nun wißt ihr, wie ich den Alpamayo bestiegen habe und wie ich mir das Orm erwarb. Und mehr gibt es nicht zu erzählen.
Denn hier hört die Geschichte auf.

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Zuletzt geändert von pentidur am Sa 7. Jan 2017, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr 6. Jan 2017, 22:54 
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pentidur hat geschrieben:
Denn hier hört die Geschichte auf.

HIER hört die Geschichte auf? ... Das heißt ... Ihr seid ... noch da oben? ... :kopfkratz: :|

Wie lange habt Ihr denn für den Auf- und Abstieg gebraucht?

Ein sensationeller Bericht! ... :anbet: ... Der schreit fast danach zu fragen, ob Du noch mehr solcher Sories auf Lager hast ... :d&w:

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Gruß Udo

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BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2017, 22:43 
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Hi Rudi, absolut beeindruckend deine Präsentation hier.
Seid ihr über die gleiche Route dann auch wieder runter vom Gipfel zum Hochlager? Das Runter stelle ich mir auch imens anstregend vor. :hat:
Seid ihr alle vier + Sherpa oben gewesen? Gabs Zwischenfälle?
Habt ihr noch weitere Touren in Südamerika gemacht?

Vielen Dank für die Bilder. Habe deine Beiträge mit großem Interesse verfolgt :)

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BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2017, 22:49 
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Irre Story! :shock: :anbet: :bravo: :ommmh:

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LG Frank





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BeitragVerfasst: Sa 7. Jan 2017, 22:53 
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pixiac hat geschrieben:
Irre Story! :shock: :anbet: :bravo: :ommmh:

Was soll ich dazu noch sagen :anbet:

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LG
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Wer als Anfänger die Gestaltungsregeln der Fotografie ignoriert, hat keinen Verstand. Wer sich aber fotolebenslang daran klammert, hat keine Phantasie.
– Detlev Motz –


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