xy_lörrach hat geschrieben:
Immer diese (Werbe-?)Pausen im spannendsten Moment ...

... Es bleibt unfassbar interessant ... ich mach mal mit:

Herzlich willkommen. Aber Werbepausen? Ich mache keine Werbung und eigentlich ist das der Thread zum Ciarforon in den Alpen...
Hier geht es weiter:
Also auf den Gletscher. Irgendwann glaubt man, Gletscherspalten unter allen Umständen wahrzunehmen und dann umgehen zu können. Tatsächlich würde ich das heute niemals mehr so machen und auch niemandem die Nachahmung empfehlen: Geh niemals unangeseilt über einen verschneiten Gletscher. Wir hatten nur Glück. In der Eiswand ist das etwas anderes. Da zählen viele Faktoren. Aber auf dem verschneiten Gletscher zählt nur Glück, wenn man auf das Seil verzichtet.
#21
Der Vorteil beim seilfreien Gehen auf dem Gletscher ist, dass jeder sein individuelles Tempo gehen kann. So zieht sich unsere Karawane etwas auseinander.
#22
Spätestens hier, an der Schlusswand vor dem Pass, kommen wir wieder zusammen. Gut 1300 Höhenmeter haben wir an diesem Tag schon in den Knochen, das gesamte Hochlager auf dem Rücken. Aber es hilft nichts: Eisgeräte ausgepackt und hoch. Es ist ein angenehmer Firn und wir kommen gut hinauf.
Achtet einmal auf die Größenverhältnisse. Unten und mitte rechts im Schatten seht ihr zwei Bergsteiger. In der Mitte links ein paar Eiszäpfchen.
#23
Jetzt ist das Hochlager nicht mehr fern. Nur noch ein paar Meter die Wand hinauf und dann über die sanft geneigte Gletscherfläche zum Lagerplatz.
#24
Geschafft. Pentidur steht am Lagerplatz. Von hier aus bieter der Alpamayo einen grandiosen Anblick. Und er grinst uns mit seinem Bergschrund zu.
Zelte aufbauen, Kochen, Schlafen.
Nestor Morales fragt, wo wir die Seile haben. Er ist es gewohnt als Bergführer für seine Kunden Fixseile in die Wand zu bauen. Aber halt: Wir haben ihn nicht als Führer mitgenommen sondern als Träger. Peru ist 1991 von der Cholera-Epidemie geplagt und der leuchtende Pfad sorgt dafür, dass es im Land viel mehr Terroristen als Touristen gibt. Flaute für die Morales-Brüder und Glück für uns, einen Bergführer zum Trägertarif dabei zu haben. Wir hätten jeden anderen guten Träger ebenso akzeptiert.
Und als wir Nestor auch heute wieder sagen, dass wir keine Seile mitgenommen haben, glaubt er uns Gringos endlich.
Morgen ist Gipfeltag!
#25
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Naturfotografie in der Eifel