Mit der Pentax im Eis >> UPDATE auf Seite 7 >> Gran Paradiso

pentidur hat geschrieben:Wir sind in den 80er Jahren einmal über Punta Indren zur Gnifetti-Hütte und von dort aus genau wie ihr zur Signalkuppe.

Bilder von damals würden mich ja mal echt interessieren

Hi,

Faszinierend würde Spock sagen ..

Ich weiß schon warum ich mich beim Wandern mittlerweile in der Nähe der Baumgrenze aufhalte .

Die einzigen Male wo ich über 3000 Meter war, war früher beim Skifahren (Val Thorens / Trois Vallees Bergstation Lift: 3230m)
und das zweite Mal am Jungfraujoch (3454m). Da kommt man bequemerweise mit der Bahn hoch.
Eigenwerbung: "Der höchste Bahnhof Europas" ..

Nach wie vor sowas von beeindruckende Bergbilder. In der letzten Serie sind die 32, 35 und 39 meine Favoriten. Großartig.

2016 ist hier im Forum das Jahr der tollen Berichte. Wahnsinn und Gratulation!

So, ich will hier mal noch abschließen mit unserer Hochtourenwoche. Wir hatten es also geschafft, und waren auf der höchsten Hütte der Alpen angekommen.
Die Nacht war (für mich) nicht sonderlich erholsam, das Atmen im Liegen fiehl mir schwer. Beim Ausatmen hatte ich ständig das Gefühl schon wieder einatmen zu müssen. Ein ständiger Kreislauf... Irgendwann muss ich dann doch geschlafen haben.

Morgens war dann ziemlich schnell Alarm auf der Bude. Einem Kollegen ging es garnicht gut. Sauerstoffgehalt im Blut lag bei 42%. In der Höhe sollte man lt. der Hüttenwirtin mind. einen Wert von 70% haben.
Also wurde er an den Sauerstoff gehängt. Es dauerte ca. 10 Minuten bis er wieder ansprechbar war.
Die Hüttenwirtin verständigte Air Zerematt. Leider konnten die wegen dichtem Nebel und starkem Wind nicht fliegen. Dann wurden die Italiener abtelefoniert. Piemont und Turin.
Turin hatte sich dann bereit erklärt einen Heli zu schicken.

Der Heli hat zuerst versucht "normal" an der Hütte zu landen. Wie das "normal" ausschaut, könnt ihr euch hier anschauen:

Leider hat das mit normal landen bei uns nicht funktioniert. Zu startker Wind. Den Heli hätte es bei den über 100km/h Wind einfach in die Monte Rosa Ostwand gespült. Nach x Versuchen hat der Pilot das abgebrochen.
Also wurde die Rettung per Seit eingeleitet. Ich hoffe es wird mir verziehen, dass ich hier ein Handybild einstelle. Im Hintergrund der Lyskamm.

#42


Waren wir also nur noch zu viert unterwegs.

Trotzallem hier noch ein paar Eindrücke vom Tag.

Morgends in der Früh. Es war saukalt und hatte wie gesagt starken Wind. Dafür waren die Wolken wie weggeblasen.
Blick vom Balkon der Hütte über der Ostwand. Gefühlt hat man bis zum Mittelmeer gesehen

#43

Blende: F/13
Belichtungsdauer: 20s
Brennweite: 16mm
ISO: 100
Kamera: Pentax K-5II
Objektiv: smc PENTAX-DA* 16-50mm F2.8 ED AL [IF] SDM

Auch hier ist die Kälte nochmal gut zu sehen...

#44

Blende: F/4,5
Belichtungsdauer: 1/60s
Brennweite: 16mm
ISO: 100
Kamera: Pentax K-5II
Objektiv: smc PENTAX-DA* 16-50mm F2.8 ED AL [IF] SDM

Nachdem wir uns von der morgendlichen Rettungsaktion erholt und diese halbwegs verdaut hatten sind haben wir uns an den Abstieg gemacht.

#45

Blende: F/11
Belichtungsdauer: 1/400s
Brennweite: 16mm
ISO: 100
Kamera: Pentax K-5II
Objektiv: smc PENTAX-DA* 16-50mm F2.8 ED AL [IF] SDM

Im Biwak haben wir Nr. 5 wieder eingesammelt und sind dann vom Balmenhorn rüber über den (4272m) Richtung Sella Hütte gegangen.
Der Abstieg vom Selbigen hatte es nochmal kurz in sich.

#46

Blende: F/8
Belichtungsdauer: 1/1250s
Brennweite: 16mm
ISO: 100
Kamera: Pentax K-5II
Objektiv: smc PENTAX-DA* 16-50mm F2.8 ED AL [IF] SDM

Auf der Sella Hütte wartete schon Nr. 6 auf uns
Am Tag darauf gings voll runter ins Tal. Es standen ca. 2000 Höhenmeter auf der Uhr die wir abspulen mussten.

#47

Blende: F/3,2
Belichtungsdauer: 1/1600s
Brennweite: 16mm
ISO: 100
Kamera: Pentax K-5II
Objektiv: smc PENTAX-DA* 16-50mm F2.8 ED AL [IF] SDM

Endlich kein Schnee mehr, sondern Grün

#48

Blende: F/5
Belichtungsdauer: 1/400s
Brennweite: 50mm
ISO: 100
Kamera: Pentax K-5II
Objektiv: smc PENTAX-DA* 16-50mm F2.8 ED AL [IF] SDM

Zum Abschluss hatten wir noch einen Tag Hotel mit Sauna und Whirlpool dran gehängt. Das war mal gut.
Unseren Tourabschluss haben wir abend noch gebührend gefeiert.
Und am Abreisetag durften wir auch wieder im Krankenhaus Aosta abholen. Der war auch ganz froh nicht mehr länger unter dem Sauerstoffhelm liegen zu müssen.
Somit waren wir also wieder vollständig und sind ohne Verluste zuhause angekommen.

Soweit von unserer Hochtourenwoche.

Grüße
Niko

Sehr spannende Story und entsprechend spannende/spektakuläre Fotos. Die #46 finde ich genial, da allein dieses einzelne Foto eine ganze Geschichte erzählt. Fantastisch!

Ich hoffe, dass ist nicht normal, dass Ihr bei zwei Touren jedesmal die Bergrettung rufen musstet..Ich kannte mal einen Piloten der Air Zermatt (der hat auch ein Buch über die Bergrettung geschrieben) der war nicht so begeistert, wenn sie zu solchen Einsätzen mussten (Überschätzung).

Die Bilder sind jedenfalls genial!

Mir fehlen die Worte...
Tolle Landschaft...
Begeisterung...
Bekomme feuchte Augen...
Vor Begeisterung und Mitgefühl...

Also, ich bin wirklich begeistert. Tolle Bilder von einer umwerfenden Landschaft und die Geschichte dazu ist auch klasse!