UMC hat geschrieben:
Wir weichen vom Thema ab, aber da du der Threaderöffner bist, denke ich mal, das ist ok.
Mich würde zuerst interessieren, ob du den direkten Vergleich von spezial Stitching Programmen mit den eingebauten Funktionen von Lightroom und/oder Photoshop kennst. Ich hab' mich immer schon gefragt, ob eine Spezialsoftware (oder die Einarbeitung in diese) Vorteile hat.
Dann würde mich interessieren, was Du von einem "Prämium"-Objektiv erwartest. Ich denke, jede halbwegs gute Festbrennweite sollte bei weitem ausreichende Qualität für ein Pano haben, besonders, wenn man 2-3 Blenden abgeblendet am Stativ fotografiert. Verzeichnung sollte bei auskorrigierten Festbrennweiten auch kein Problem sein. Die in jedem Fall vorhandene perspektivische Verzeichnung wird aber immer problematischer, je weitwinkeliger das Objektiv ist. Im Zweifelsfall lassen sich 16 Einzelaufnahmen eines 35er Objektives viel leichter zusammenrechnen, als 4 Einzelaufnahmen eines 12mm Objektives - Qualität hin oder her.
Ah ja, das Pano des "in spe"-Schwiegersohns hat "nur" 0.3 Gigapixel, seine Nikon 3100 hat ja auch "nur" 14 Megapixel pro Bild.
Noch zur c't: Ganz einfach, für mich ist in den letzten Jahren in der c't zu viel Telepolis, zu viel Maker, zu viel Mobiltelefon und zu wenig Computer. Und mir fehlt der Maßstab: Da wird ein Intel-Prozessor in den Himmel gelobt, weil er nur noch 10 statt 11 Watt verbraucht - dass aber der Markt sich rasant Richtung Monopol bewegt, bleibt unbeachtet.
Zu Stitching-Programmen:
Zunächst sucht wohl jeder was für "lau" so wie Hugin', aber mit der Zeit wachsen die Ansprüche und bei der Bezahlsoftware war die Entscheidung für mich einfach, denn da gibt es im wesentlichen Autopano Giga und das ganze Adobe-Zeugs.
Über Letzteres kann ich nichts sagen, da ich den Cloud-Zwang zusammen mit einer monatlichen "Nutzungsgebühr" als üble Abkoche ablehne. Photoshop CS 6 war die letzte Version die man für unbegrenzte Nutzung noch kaufen konnte, aber die wird von Adobe nicht mehr angeboten. Also Autopano.
Bei Autopano hat mich letztlich das Bedienkonzept und die Leistung überzeugt. Zum einen sind, vorausgesetzt der PC hat genügend "Muckis", Gigapixel-Panoramen kein Problemen und der Stitcher ist wirklich gut. Man kann an vielen Schrauben drehen, aber oft bekommt er auch im Auto-Modus auf Anhieb ein Pano hin. Hängt natürlich vom Motiv ab. Faustregel: Viel Vordergrund, viel Nacharbeit. Die Einarbeitungszeit war kurz und auf der Autopano-Seite sowie bei Youtube gibt es auch nette Tutorials.
In der Regel also wie immer: Eine Spezialsoftware macht nur eine Sache, die aber sehr gut. Photoshop ist mehr die mit allen möglichen Funktionen überladene "eierlegende Wollmilchsau" und die Einarbeitung dauert entsprechend lang. Vorteil ist natürlich der "Workflow" d.h. alles aus einer Hand, was aber speziell bei Adobe auch das Problem ist; zumindest für mich.
OK, zu den "Prämium"-Objektiven. Vielleicht stört Dich ja der Begriff "Premium". Sagen wir also ein lichtstarkes Objektiv von hoher optischer Qualität
Bei eitel Sonnenschein kann man sicherlich auch mit mittelprächtigen Objektiven exzellente Bilder machen, wenn man bei guter Belichtung entsprechend abblenden kann. Dicht um die optische Achse herum gibt es halt so gut wie nie Probleme. Insofern gebe ich Dir da vollkommen recht. Man sollte sich daher auch im Zweifel immer nur ein Objektiv leisten, welches für den beabsichtigten Zweck "gut genug" ist. Für Leistung, die man nie abruft viel Geld hinzublätttern ist in der Tat wenig sinnvoll.
Die Probleme kommen dann aber bei anspruchsvolleren Belichtungsituation ins Spiel, wo man da Blende weit offen braucht und da versagen die "Mittelklässler".
Da man mit der K-3 II Astro-Fotografie betreiben kann und ich mich beginne dafür zu interessieren, spricht bei mir alles für ein wirklich gutes Objektiv. Außerdem arbeite ich seit einiger Zeit mit Graufiltern und hier benötigt man ebenfalls ein lichtstarkes Objektiv hoher Qualität.
Die Ansprüche sind bei mir halt über die Zeit gewachsen; willste mehr, zahlste mehr. Das Zahlen macht noch immer keinen Spaß, das Herumspielen schon
Da, wie Du auch erwähnt hattest, extrem kurze Brennweiten immer Probleme mit der Verzeichnung generieren, habe ich mich eben für genau jenes Sigma-Objektiv entschieden ("gemäßigte Festbrennweite"). Die Verwendung an meinem APS-C Format Sensor bringt dann wegen des kleineren Bildausschnitts noch den Vorteil, dass man viele Randfehler überhaupt nicht sieht. Die paar mehr Aufnahmen pro Pano lassen sich locker verschmerzen.
So, damit habe ich zum Ende hin auch wieder thematisch die Kurve gekriegt.
Vielen Dank für die nette Diskussion!
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