Hierzu ein Interview mit einem der führenden Virologen Deutschlands gestern früh im Deutschlandfunk:
Zitat:
...
Vor allem ist es so, dass seine Behörden ja immer noch das Coronavirus harmloser als die Grippe darstellen. Da muss man zurechtrücken. Natürlich ist es so, dass die Grippe in mancher Saison in Deutschland mehrere Tausend – es gab sogar mal einen Fall, wo es über 20.000 Tote verursacht. Ja, das macht die Grippe, aber man muss das immer ins Verhältnis stellen.
Wir haben in Deutschland natürlich auch über zehn Millionen Infizierte gehabt in dem Jahr, wo es mal so hoch war. Wenn Sie das dann runterrechnen, ist die Sterblichkeit der Grippe bei 0,1 Prozent oder eins zu 1.000, und zwar maximal eins zu 1.000, und die Sterblichkeit von diesem Coronavirus liegt bei 0,5 bis 1,5 Prozent, irgendwo in dem Bereich, das heißt, ich sag mal so grob eins zu 100. Das heißt, das Virus ist für denjenigen, der die Infektion bekommt, zehnmal gefährlicher.
Es gibt einen zweiten wichtigen Aspekt: Bei der Grippe wissen wir ziemlich genau, was die Risikogruppen sind. Wir wissen, dass nur alte Menschen und sehr junge Menschen dran sterben in der Regel, dass jemand im mittleren Lebensalter, der sonst gesund ist, eigentlich an der Grippe ganz selten mal stirbt – das wäre eine ganz seltene Ausnahme.
Bei dem Coronavirus ist es anders, da wissen wir, dass auch mal eine Krankenschwester mit 35, wenn sie sich das Virus holt, vorher gesund war, kann die drei Wochen später tot sein. Das ist eine ganz andere Situation. Wir haben auch keinen Impfstoff, wir haben kein Medikament im Gegensatz zur Grippe, und deshalb sehe ich das überhaupt nicht, warum man das bisher so auf die leichte Schulter genommen hat.
...