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Re: Mein erster workshop

Do 10. Jul 2025, 12:19

Mittlerweile ist der dritte Kurs für Einsteiger gelaufen, Ende August startet der vierte Kurs. Die Kurse waren bisher immer komplett belegt, jedes Mal 10 Teilnehmer. Das grösste Problem sind für mich nach wie vor die Lumix Alleskönner: Kameras, die sehr viel können, sehr viele Knöpfe haben, die verstanden werden wollen, für mich und erst recht für Einsteiger schon eine Herausforderung. Der Einsteiger hat genug damit zu tun, zu verstehen, was Blende, Verschlusszeiten, ISO, AFs und AFc bedeuten und wie man diese sinnvoll einsetzen kann. Dann noch die Bedienung der Kamera zu verstehen, fast unmöglich. Die Nutzer neigen nach kurzer Zeit dazu, wieder auf Vollautomatik zu stellen, die Einstellmöglichkeiten der Kamera überfordern ständig.

Ich hatte diesmal eine Leica D-Lux 8 dabei. Kamera liegt bescheiden in der Hand, die Bedienung ist aber toll gemacht, auf das notwendige reduziert und verständlich. Wenn ich mir die verschiedenen Kameras so anschaue, dann werde ich langsam zum Fan der Bediensysteme einer Nikon Z Fc oder Fuji XT..: Einstellung der wesentlichen Parameter mit eindeutig zugeordneten Rädchen. Leider hatte ich diese Kameras aber bisher noch nie in einem Kurs dabei, es dominieren nach wie vor Canon DSLR und bei den DSLM Lumix und Olympus. Pentax kommt im übrigen nur einmal vor, beim Referenten.

Die Kurse machen sehr viel Spass, ich lerne dabei genau so wie die Teilnehmer. Ich muss immer erklären und begründen, warum ich eine bestimmte Einstellung wann anwenden würde, ich reflektiere ständig mein eigenes Handeln und muss es erläutern. Das bringt auch mich weiter. Vor zwei Wochen habe ich auf einer amtlichen Hochzeit fotografiert, ich habe noch nie so bewusst auf einer Hochzeit die Einstellungen an meinen Kamera gewählt, auch das ist eine Folge der Kurse, auch ich beschäftige mich intensiver mit dem, was ich gerade fotografisch mache.

Re: Mein erster workshop

Do 10. Jul 2025, 13:01

aloislammering hat geschrieben:Pentax kommt im übrigen nur einmal vor, beim Referenten.

:lol: :lol: :lol:

Interessant für mich, dass Lumix und Olympus so stark vertreten sind. Hier in Polen ist Pentax stärker (wird aber auch immer weniger), Canon und Nikon natürlich sehr verbreitet, aber auch Sony wesentlich weiter oben.

Was die Überforderung betrifft, eine Idee, falls Du das nicht sowieso schon im Programm hast. Das gleiche Motiv mit den verschiedenen Einstellungen fotografieren und zum Beispiel das Vollautomatikergebnis per M zu erreichen versuchen. Oder bewusst Fehler wie Unterbelichten machen lassen. Und das alles per AV, Tv etc.

Re: Mein erster workshop

Do 10. Jul 2025, 13:54

Man fragt sich natürlich, warum sich Anfänger so eine komplizierte Kamera holen müssen. Damit sind sie zwar dann für die Zukunft ausgestattet, aber die Lernkurve ist am Anfang so steil, dass man schnell wieder zur Automatik greift.
Ich hatte erst die *istD (das war schon ein gewaltiger Schritt von der analogen SFXn), dann die K5 und jetzt die K1. Und bei jedem Kamerawechsel habe ich gedacht: Zum Glück hast du die nicht gleich am Anfang gehabt. Ohne die Erfahrungen mit dem Vorgängermodell wäre ich völlig überfordert gewesen.

Fotografieren lernen ist wie Rechnen lernen: Es findet im Kopf statt. Man braucht nur ein Blatt Papier und einen Bleistift, bzw. eine einfache Kamera. Taschenrechner, Computer und komplizierte Kameras kommen später. Am Anfang stören sie mehr als dass sie nutzen.

Re: Mein erster workshop

Do 10. Jul 2025, 19:26

Dackelohr hat geschrieben:Man fragt sich natürlich, warum sich Anfänger so eine komplizierte Kamera holen müssen. ......


Es gibt nicht wirklich viele, für einen Anfänger, ausser in der Vollautomatik, einfach zu bedienende Kameras. Durch die Elektronik kann alles auf irgendwelche Knöpfe gelegt werden, damit hat dann jede Kamera ihr eigenes Handling.

Eine Lumix etc. bietet halt viel Möglichkeiten, das wird den Kunden vom Händler angepriesen: "...die kann eigentlich alles, vollautomatisch, da müssen sie nur noch auf den Auslöser drücken...." So denke ich mir ein Verkaufsgespräch. Der Kunde kauft dann, was ihm vom Händler (oder von irgendwelchen Testberichten) empfohlen wird.
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