Das ist ein heikles Thema. Die Leute, die ihren Hausstand mit in den Flieger schleppen um ein paar Minuten bei der Ankunft zu sparen ärgern mich auch ungemein. Seit Corona sollen ja auch die Business Class Gäste nur ein Handgepäckstück mitnehmen dürfen. Der Sinn ist mir nicht ganz klar, da das Sicherheitpersonal nicht überlastet ist und die Flugzeuge recht leer sind. Die Ein- und Aussteigevorgänge allerdings dauern wegen des Hygienekonzeptes etwas länger, allerdings nur bei vollen Fliegern.
Das Einsammeln des Handgepäcks vor dem Flug gibt es bei Lufthansa Fliegern mit mehr als 150 Sitzen nahezu nicht, bei wirklich vollen Fliegern und vielen unverschämten Gästen (PAX ohne e übrigens, weil das ist schon Plural

) kann es mal vorkommen.
Anders sieht die Sache bei den Regionalfliegern der Lufthansa Töchter aus (Canadair, Avro, Embraer). Da sind die Gepäckfächer derart klein, dass auch die Normhandgepäckstücke nicht reinpassen. Aber wie bereits erwähnt, gibt man die selbst auf einen Gepäckwagen und bekommt sie dann auch direkt nach der Landung wieder ausgehändigt.
Was macht nun der Fotograf, der eindeutig zu viel eingepackt hat? Für eine Städtereise oder Hochzeit sollten die 8kg ja eigentlich reichen. Notfalls hängt man sich die Kamera mit dem schwersten Objektiv um den Hals und deklariert das als persönlichen Gegenstand, also das was bei den Damen die Handtasche ist.
Ganz blöd ist es, wenn man in die Arktis oder zur Safari reist und 2-3 Kameras und DFA 150-450, 70-200, 24-70 und 15-30mm mitschleppt. Mein Rucksack wiegt dann 15kg und auch wenn er in den Handgepäckrahmen passt, ist das eindeutig zu viel des guten. Auf Langstrecke wird nicht so streng bis gar nicht kontrolliert, aber auf Strecken innerhalb Europas schwitze ich jedesmal Blut und Wasser. Bisher hatte ich immer Glück.
Nun ist es so, dass die Airlines solch teures und empfindliches Gepäck auch gar nicht im Flugzeugbauch haben wollen- Die Akkus sind zudem im Gepäckraum verboten.
Da hilft dann wirklich nur ruhig und sachlich auf die Tränendrüse zu drücken und auf Nachsicht zu hoffen.
Eine weitere Möglichkeit gibt es noch, auch wenn es eher ungewöhnlich ist und mehr von Musikern genutzt wird. Die wollen ja auch ihre Gitarre, den Kontrabass oder Ähnliches nicht im Frachtraum sehen. Man bucht einen Extraseat, auf dem das Extragepäck dann festgezurrt wird. Das bieten aber nicht alle Gesellschaften an.