DirkWitten hat geschrieben:
Ja, seine Erkenntnisse wiederholen sich ständig zwischen den wirklich guten Fotos und ich empfinde das als anstrengend zu lesen, kaum beschreibt er wirklich klasse wie ein Foto entsteht wird darauf hingewiesen, dass andere (er spricht von 99 schlechten zu einem guten Foto) solche Fotos nicht hinbekommen weil keine Zeit (wegen Familienleben) und weil keine Reisen möglich sind (Geldmangel weil man nicht asketisch lebt wie er) und weil man einen sehr gut bezahlten Beruf ausüben sollte (?) damit man die Zeit hat

Du ließt ja auch einfach genau das dort heraus was du willst.
Er sagt nicht, dass andere
deshalb keine solchen Fotos hinbekommen.
Der Absatz über die Finanzierung den du hier so verzerrt darstellst lautet:
Zitat:
"Ich möchte hier mal offen aufzeigen, wie ich meine Passion finanziere.
Der wichtigste Faktor ist, dass man nur eine Passion ausübt und sein ganzes Geld nur für diese aufwendet. Ich kenne zu viele Menschen, die haben zu viele Interessen und jede Art von Tätigkeit oder Interesse kostet jeweils auch immer Geld. Man kann also nicht überall mitmachen und sollte sich auf etwas konzentrieren. Zweitens habe ich mich bewusst gegen Kinder und eine Familie entschieden. Das ist natürlich eine Entscheidung, die nicht jeder für sich treffen kann und will. Ich möchte damit einfach klarstellen, dass ich nur schon deshalb viel mehr finanzielle Möglichkeiten habe. Ein anderer Punkt ist, dass ich im normalen Alltage sehr sparlsam lebe. Ich gehe fast nie auswärts essen, gehe an den Wochenende nicht aus, trinke keinen Alkohol und keinen Kaffe, rauche nicht, usw.
Würde ich z.B. eine Schachtel Zigaretten pro Tag rauchen, so würde ich jedes Jahr zwei Systemkameras mit Kitobjektiv verpasffen. Ähnlich wäre es, wenn ich jede Woche auswärts essen gehen oder jedes Wochenende Party machen würde. Wer täglich einen Kaffee nach dem Essen trinkt, täglich im Restaurant zu Mittag ist oder sich sonst Gutes tut, wird übers Jahr auch viel Geld liegen lassen. Durch meinen asketischen Lebensstil habe ich also schon locker meine Ausrüstung finanziert. "
Er sagt nirgends, dass es für tolles Fotos obligatorisch sei, keine Familie zu haben oder einen asketischen Lebensstil zu führen.
Einzig, dass dies sein Weg sei, was ihm schon viele Möglichkeiten eröffnet.
Familie und "angenehmer Lebensstil" kosten halt einfach.
Und dass man in einer bestimmten Sache besser wird, wenn man mehr Zeit und Energie darauf verwendet, sollte jedem klar sein.
Ob man dem nun selber folgt - ist ja einem selbst überlassen.
DirkWitten hat geschrieben:
Für mich ist das irgendwie anstrengend - zumal ich von einigen Familienvätern ( sind das wirklich nur 1% aller Streetfotos ?? ) schon grandiose Street-Fotos ( z.B. auf Flickr ) gesehen habe, die weder Geld noch Zeit haben zu Reisen etc.
Nochmals: Er sagt nicht, dass Street-Fotos ohne möglich seien. Er erhöht durch seine Reisen eben seine Chancen und seine Ausbeute auf gute Bilder. Zusätzlich kommt eben "außergewöhnliches" durch den Tapetenwechsel zustande. Daraus den Umkehrschluss zu ziehen, dass es ohne nicht möglich sei - ist deine Interpretation. Und die finde ich sehr sehr erstaunlich komisch.
DirkWitten hat geschrieben:
und besonders witzig finde ich den Hinweis, dass man sich nicht für Hersteller "prostituieren soll (Originaltext)" und er deshalb bis auf den einen ThinkTank-Rucksack, den er geschenkt bekam um ein Review zu machen, damals, das heute nie wieder machen würde, wenige Seiten später erklärt er wie er und auch ein Freund genau von dieser Marke die wohl beste Tasche überhaupt besitze - passt nicht so ganz - besonders wenn man eingangs im Buch schreibt, dass man nicht weiter auf die Marken der Ausrüstung eingehen wird weil es nebensächlich ist.
Und hier verzettelst du dich wieder. Der erste Teil ist korrekt, die Anekdote mit der Tasche erwähnt er in Kombination mit
.
Er erwähnt zwar, die gleiche Tasche zu haben und damit zufrieden zu sein, dass das "die wohl beste Tasche überhaupt sei" entspringt deiner Fantasie. Der Aufhänger für das Bild ist aber, dass er erwähnt, dass bei dem Bild dort in den Kommentaren die Fotografen die Tasche interessiert hätte, und nicht die Ausstellung von Paolo, das Bild im Hintergrund etc..
Du legst ihm also als "Markenfetischismus" aus, dass er eine Anekdote über dieses Verhalten von Fotografen bringt. Interessant.
Und er erwähnt kurz, was er dabei hat - er sagt als "Tipp" ja eben 35mm Kleinbildäquivalent. Welche Kamera man nehmen soll bleibt einem selbst überlassen - er entscheidet sich halt für die OM-D.
Ich habe jetzt nicht vor hier mich zum "Verteidiger" sonstwie aufzuschwingen - einige Aspekte seiner Einschätzungen teile ich zudem überhaupt nicht - nichtsdestoweniger halte ich es für sehr ... schwierig Sachen so verzerrt wieder zu geben und darauf basierend Urteile zu fällen.
Gruß,
Tom