Vielleicht sollte man in der Streetfotografie immer wieder eines bedenken - die Öffentlichkeit ist kein rechtsfreier Raum, das hat sogar der Leuthard selbst erklärt in seinem Buch "Seelenraub" auf drei aufeinander folgenden Textseiten :
Zitat aus dem Buch Seelenraub hat geschrieben:
Ja, es gibt noch eine weitere Hürde, welche viele Fotografen davon abhält, auf der Strasse zu fotografieren. Das liebe Gesetz. Der wohl grösste Diskussions-punkt wo jeder ein Jurist ist, der mitdiskutiert. Ich bin nicht Jurist und kenne das Gesetz nicht besonders gut. Ich weiss aber, dass in den meisten Ländern das Fotografieren im öffentlichen Raum überhaupt kein Problem ist. Ich bin auch der Meinung, dass dies auch ein Deutschland so ist. Aber darauf möchte ich eigentlich nicht eingehen, weil dies zu sehr ins Detail geht.
Da hat er schon recht mit ... Fotografieren ist in DE nicht strafbar, das Veröffentlichen allerdings ist dann so eine Sache, die man nicht so locker sehen sollte, denn wer gegen Gesetz verstößt macht verbotenes, auch das kennt Leuthard gut wie er schreibt...
Zitat aus dem Buch Seelenraub hat geschrieben:
Was sicher verboten ist, das ist die Veröffentlichung eines Bildes, wo Personen drauf sind, die dieser Veröffentlichung nicht zugestimmt haben. Also sind
alle meine Fotos im Internet rechtswidrig. Nun werde ich oft gefragt, wie ich damit umgehe. Ganz einfach. Ich trage das Risiko, weil mir der Aufwand zu gross ist, jeden um eine Unterschrift zu bitten, ihm einen Release Vertrag unter die Nase zu halten und ihm seine Rechte vorzulesen.
... und somit erklärt er sich auch dazu selbst :
Zitat aus dem Buch Seelenraub hat geschrieben:
Es ist also alles eine Frage des Aufwandes. Natürlich bleibt meine Art der Fotografie verboten, egal warum ich das mit den Verträgen nicht mache. Ich müsste meine Passion aufgeben, wenn ich mich an die Vorschriften des Gesetzes halten möchte, weil es viel zu aufwendig ist. Aber daran wäre gar nicht zu denken.
So ganz zu Schweigen vom Hausrecht der Lokalitäten wo er durch die Fenster nach innen fotografiert ...
Mal ehrlich, ist er denn sooo gut, dass hier der Zweck die Mittel heilt ?? Eigentlich war das Buch ja durch bei mir und ich wollte mich damit nun wirklich nicht weiter beschäftigen - jedoch je mehr ich hier so querlese und nachschlage - je mehr bekomme ich das Gefühl, dass Streetfotografie eine Sichtweise ist, die wenig mit Gesetz und Rücksichtnahme zu tun hat. Wer verteidigt eigentlich sowas ?
Was wohl der Leuthard sagen würde wenn man ihn beim Schei**en fotografieren würde ... und es ist mir auch völlig klar, dass seine "Opfer, die bisher nicht geklagt haben" in Mumbai oder anderswo oftmals weder Internet noch Geld für den Anwalt hervorbringen können. Ist schon echt eine gewisse Arroganz das so zu schreiben
in meinen Augen ...
- allerdings fotografiert Trippler auch weniger in Schwellenländern und fragt die Fotografierten ...
