Grönland 2014 - Aus dem Alltag (Dokumentation)

Vielen Dank! Es freut mich, dass ich Euer Interesse für dieses wunderbare Land wecken konnte!

snafu hat geschrieben:Und weil Du es angesprochen hast: leider kenne ich kein Testgelände in Grönland - hätte da gerne mal gearbeitet und das Land erkundet.

Ich fürchte Alex, da müsstest Du von Sindelfingen nach Wolfsburg umziehen.

Gelegenheiter hat geschrieben:Vielen Dank! Es freut mich, dass ich Euer Interesse für dieses wunderbare Land wecken konnte!

snafu hat geschrieben:Und weil Du es angesprochen hast: leider kenne ich kein Testgelände in Grönland - hätte da gerne mal gearbeitet und das Land erkundet.

Ich fürchte Alex, da müsstest Du von Sindelfingen nach Wolfsburg umziehen.

Na ja, in dem verlinkten Artikel wird erwähnt, daß Mercedes auch ein Testgelände in Grönland erwägt …

Jetzt lasse ich mich erst mal von Dir durch Grönland führen.

Wir machen einen kurzen Abstecher nach Qullissat, der Lost City. Streng genommen gilt hier: Thema verfehlt. Denn hier gibt es keinen Alltag mehr zu besichtigen. Nur noch Spuren der Vergangenheit. Qullissat war mal eine der größten Städte des Landes (was in Grönland allerdings nicht mehr bedeutet, als dass die Bewohnerzahl vierstellig war. Hier sollen zur Hochzeit 1.400 Menschen gelebt haben). In der Gegend wurde früher Kohle abgebaut. Einerseits waren die Vorräte nach und nach erschöpft, anderseits rentierte es sich irgendwann nicht mehr. Anfang der siebziger Jahre wurde der Abbau eingestellt und neben der letzten Miene auch der Ort geschlossen. Siehe zur wechselvollen Geschichte: https://de.wikipedia.org/wiki/Qullissat. Das allmähliche Wegziehen der Bevölkerung soll sich über Jahre hingezogen haben. Wenn man in die Fenster der Häuser schaut, hat man den Eindruck, die Leute hätten den Ort Hals über Kopf verlassen.


#39


#40 Als hätten sie gerade noch bei Tisch gesessen.


#41 Wahrscheinlich ein Edlorado für Freunde der gepflegten Lost-Places-Fotografie. Dann sollte man aber ohne Reisegruppe und mit mehr Zeit herkommen.


#42 Einer der letzten Kohleöfen Grönlands?

Für einen verlorenen Ort sieht das doch noch ganz ordentlich aus.
Mich wundert, dass das Wetter nicht noch mehr Zerstörung bereitet. Wenn ich sehe, dass dort Fenster geöffnet sind und dann kommen Sturm, Regen, Schnee usw. und es ist immer noch heil, wenn auch dreckig.

#41 finde ich hier in diesem Nachtrag sehr schön.

#42 hier finde ich kann man in der EBV noch ein wenig mit der Schärfe spielen
a) entweder alles, von den Bergspitzen, dem Expeditionsschiff bis zum Ofen alles schärfen oder
b) mit Masken oder Pinseln arbeiten, Ofen schärfer und den Hintergrund unschärfer
In der aktuellen Version sucht mein Auge das Objekt zu lange.

Danke für Deinen Kommentar slf! Dass alles noch so gut erhalten ist, obwohl die Menschen den Ort schon vor Jahrezehnten verlassen haben, wundert mich ebenfalls.
Auch für Deine Anregungen zur Entwicklung der #42 danke ich Dir. Tatsächlich hat mich die erneute Beschäftigung mit diesen inzwischen gut abgehangenen Fotos gelehrt: 1.: heute würde ich die Bilder anders entwickeln als damals (für mich ein Argument, entgegen der Ansicht unseres ehemaligen Forumskollegen beholder die RAW-Dateien doch zu behalten), 2.: heute würde ich andere Bilder in die engere Auswahl nehmen als damals.
Zu Deinem Ratschlag: Das verwendete Superzoom hatte keine bessere Freistellung ermöglicht. Im Ergebnis gebe ich Dir Recht, habe aber erstens weder Lust noch Zeit, in der EBV (LR) den Hintergrund weiter verschwinden zu lassen. Zweitens finde ich es eigentlich gut, dass man unser Schiff und seinen Namen noch erkennen kann. Auch insofern sehe ich keinen unmittelbaren Handlungsdruck.

Ilulissat – der Höhepunkt der Reise.

Ilulissat in der Diskobucht (Qeqertarsuup Tunua) ist wohl das touristische Zentrum Grönlands. Dem hier mündenden Eisfjord Kangia entstammt ein Großteil der Eisberge, einschließlich desjenigen, der seinerzeit die stolze Titanic auf den Meeresgrund beförderte.
2014 gab es im Zentrum des Orts ein Informationscenter und außer unserer Fram legte noch ein weiteres Expeditionsschiff im Hafen an. Ich meine, es waren Franzosen. Jedenfalls haben die uns mit ihren Berichten über die zahlreichen Walbegegnungen der letzten Tage frustriert. Wir dagegen hatten bis dato keinen einzigen Wal gesehen. Es gab damals auch schon einen Flughafen dort, an dem Individualtouristen landeten. In den letzten Tagen habe ich im Internet zu Ilulissat recherchiert und dabei den Eindruck gewonnen, dass die touristische Infrastruktur enorm zugelegt hat. In meiner Jugend gab es so einen blöden Schlager mit dem Refrain „Besuchen Sie Europa, solange es noch steht.“ Ähnlich scheint es sich mit Grönland zu verhalten: „Ach, das Grönlandeis schmilzt? Dann lass´ uns schnell noch mal hinfliegen/-fahren, bevor wir es nicht mehr sehen können.“

Schon damals konnte man von Ilulissat aus – je nach Geldbeutel – verschiedene Touren zum Eisfjord unternehmen. Zu Fuß durch die Stadt, mit einem Boot durch die Eisberge oder per Heli auf die Gletscher (knapp über 1.000 Euro pro Person). Ich habe die ersten beiden Varianten unternommen. Für #3 hat es leider nicht gereicht. Meinte ich. Ich traue mich kaum, es hinzuschreiben, aber, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich das Geld irgendwie zusammenkratzen oder ausleihen. Auch wegen der ungewissen Zukunft meiner Kinder (und Enkel?) sorge ich mich sehr über den Klimawandel. Und ich versuche, meine Lebensführung, meinen „ökologischen Fussabdruck“ entsprechend auszurichten. Gerade in Grönland haben wir sehr eindrucksvoll die Folgen der Klimaerwärmung vor Augen geführt bekommen. Aber: das war wahrscheinlich die einmalige Gelegenheit, den Kangia sehen zu können. Und ich bedaure, sie nicht ergriffen zu haben.

Es fällt mir schwer, die atemberaubende Natur, die ich hier sehen durfte, nicht zu zeigen (OK, einmal habe ich einwenig geschummelt). Aber es geht hier ja um den Alltag, nicht wahr?


#43 Sind das jetzt wieder die Fischers?


#44 Ein grönländischer Führer erklärt uns die zahlreichen Sorten des Eises und den Einfluss des Klimawandels auf das alte grönländische Eis. Also dasjenige, das viele huntertausend oder millionen Jahre alt ist und jetzt zum ersten Mal seit Menschengedenken zurückgeht. Schließlich appeliert er an uns, das Gehörte zuhause zu verbreiten.


#45 Noch Fischerboote oder schon museale Ausstellungsstücke?


#46 Diesen großzügigen Platz hatten wir schon im Kinderthread. Ich bringe ihn hier erneut, weil ich mich frage: existiert er noch oder stehen hier jetzt schon zahlreiche Hotels internationaler Ketten? Nach meiner letzten Internetrecherche befürchte ich letzeres. Vielleicht sollte ich mal hinfahren und nachsehen!?


#47 Schlittenhunde vor Wohnblocks. Ein Bild, das ich damals aussortiert hatte und heute für zeigenswert halte (s.o.).


#48 Wer praktisch sein ganzes Leben lang angekettet ist, hat halt nur wenige Freuden im Leben!


#49 Im Winter dürfte es hier völlig anders zugehen.


#50 Spricht für sich.


#51 Sozialer Wohnungsbau?

#44
siehe https://www.laenderdaten.info/Amerika/G ... ushalt.php

Die Grönländer sind nur 56.000 Einwohner und leben auf einer sehr großen Fläche und in einem nicht sehr angenehmen Klima. Deshalb produzieren sie pro Kopf 10.767,81 t CO2, der Durchschnitt in Europa liegt bei 1,96 t.
Angesichts der menschenverursachten Klimaerwärmung kann es für mich nur 2 Lösungen geben.

1) keine Touristen mehr nach Grönland lassen, solange sie nicht mit CO2 freien Verkehrsmitteln kommen können
2) Aussiedlung der Grönländer in wärmere Länder mit einer höheren Bevölkerungsdichte, das mindert die CO2 Produktion kräftigt.

Die gesamten Einwohner Grönlands sind so viele wie eine Mittelstadt in Deutschland hat, die CO2 Verursachung pro Kopf ist aber mehr als 5x so hoch.

Als Mensch, der ich überwiegend mit dem ÖPNV oder Fahrrad fahre und in den Urlaub i.d.R. mit dem Zug fahre, finde ich, dass man nicht nur Vorhaltungen machen soll, sondern aktiv handeln soll.

Insofern finde ich deine Bilder lieber Thomas sehr schön, sie zeigen Bilder einer untergehenden Welt, dort wird sich in den nächsten Jahren wohl einiges ändern.

Frank aus Holstein hat geschrieben:#44
siehe https://www.laenderdaten.info/Amerika/G ... ushalt.php

Die Grönländer sind nur 56.000 Einwohner und leben auf einer sehr großen Fläche und in einem nicht sehr angenehmen Klima. Deshalb produzieren sie pro Kopf 10.767,81 t CO2, der Durchschnitt in Europa liegt bei 1,96 t.

Danke für den Link, schaut interessant aus. Allerdings sind die Zahlen für mich irgendwie seltsam:
CO_2-Ausstoß pro Kopf und Jahr in Grönland 9,07 t und in Europe 6,25 t (also für einen Grönländer nur ca. 50% mehr) - das kann ich soweit nachvollziehen.
Dass daran der von Diesel-/Benzin anteiiig verursachte Ausstoß in Europa 1,96 t pro Jahr und Kopf beträgt, ist nachvollziehbar, die zitierten 10767 t für einen Grönländer allerdings erscheinen mir um mehrere Größenordnungen daneben. Oder verstehe ich da was falsch?

Angesichts der menschenverursachten Klimaerwärmung kann es für mich nur 2 Lösungen geben.

1) keine Touristen mehr nach Grönland lassen, solange sie nicht mit CO2 freien Verkehrsmitteln kommen können
2) Aussiedlung der Grönländer in wärmere Länder mit einer höheren Bevölkerungsdichte, das mindert die CO2 Produktion kräftigt.

#2 halte ich bei den wenigen Einwohnern für eine völlig unangemessene Maßnahme. Von den Auswirkungen auf die Ethnie mal völlig abgesehen.

VG Christian

Gelegenheiter hat geschrieben:Ilulissat – der Höhepunkt der Reise.
[...]
Es fällt mir schwer, die atemberaubende Natur, die ich hier sehen durfte, nicht zu zeigen (OK, einmal habe ich einwenig geschummelt). Aber es geht hier ja um den Alltag, nicht wahr?

Wieder tolle Eindrücke! Und zu dem o.g. "Problem" gibt's doch ne ganz einfache Lösung, oder? ;-) Ich abonnier schon mal!

VG Christian