Noch nicht müde? Scheinen ja noch ein paar Leute mit an Bord zu sein.

Deshalb für die, die noch bei Kräften sind, ein paar weitere Eindrücke aus Tiflis. Ich muss dazu sagen, dass mir erst letztens bewusst geworden ist, welche Schätze in Tiflis (genauer gesagt im Stadtteil "Old Tbilisi") doch schlummern. Wäre Geld vorhanden, müssten sich die Straßenzüge sicher nicht vor den schönsten in Europa verstecken. Aber es ist eben kein Geld da. An allem nagt der Zahn der Zeit, sofern er noch Substanz zum nagen findet, da vieles entweder schon nahezu vollständig zersetzt ist oder tief im Verborgenen schlummert.
Als ich so durch die Straßen Tiflis lief, fotografierte ich einfach in einen der vielen offen stehenden Treppenhauszugänge.
So sieht das ganze von außen aus, wenn man vorbeischlendert.

#144
Nichts besonderes. Das Bild war eigentlich Bild Nr. 2. Zuvor hatte ich bereits ins Treppenhaus geschossen, dabei jedoch eine "falsche" Einstellung in der Kamera gehabt, die noch von den Aufnahmen davor stammte. Mit dem realen Bild, das sich einem beim Vorbeischlendern bietet, hatte das nichts mehr zu tun. Ich war ziemlich baff, was da plötzlich zum Vorschein kam.
Aber seht selbst.

#145
Was lernen wir daraus? Man sieht nur mit dem Herzen richtig oder eben mit korrekter Belichtungszeit und ordentlich ISO!
Hinterhof Tilfis.

#146
Spielen im Hinterhof Tiflis. Georgische Wirbelkinder. Catch me if you can!

#147
Balkonien.

#148
Mach auf, ich weiß, Du bist da.

#149
Und ja, es bricht ein wenig den Rhythmus dieser Serie. Aber tja, die Georgier heiraten nun mal so gerne. Braut und Bräutigam. Der Herr in traditioneller georgischer Tracht. Während sie sich zum Wurf des Brautstraußes bereit macht, zeigt er schon mal, wo das Messer hängt.

#150
Was mir noch am Herzen liegt. Georgien ist für viele in unserem Land nach wie vor kein Begriff. Ein kleines Land im Nirgendwo... wo liegt das gleich noch mal? Und ja, der Kaukasus... weit weg. Gerade angesichts der aktuellen Entwicklungen in der Ukraine und eingedenk der Tatsache, dass Georgien auch unter einem "Frozen Conflict" leidet, der von Russland vor einigen Jahren initiiert wurde, die Georgier permanent mit der Ungewissheit leben müssen, was der russische, bärische Nachbar mit dem eigenen Land bald vor haben könnte, wenn er denn will, ja, angesichts dieser Tatsache möchte ist es mir immer wieder ein Anliegen zu zeigen, dass es ein Ort mit Menschen ist, die täglich ihr Leben dort bestreiten, mit schönen und weniger schönen Episoden. Aber immer voller Leben. Auch wenn Georgien klein ist, es hat seine eigene Kultur und hat nichts weniger verdient, als bloßer Spielball der Mächtigen zu sein.
P.S. Und: Heureka! 150 Bilder!!!

Auch ein guter Anlass mich bei denen, die immer wieder mal hier reingeschaut haben, für ihre Kommentare und das Interesse zu bedanken! Ohne Euch wären es sicher nicht 150 Bilder geworden. Danke!
