Mi 14. Mär 2012, 23:07
@Ernst: Da haben wir auch denselben Geschmack
Das Shark Valley (*** Sehenswürdigkeit) gehört zum Everglades National Park; das Eintritts-Ticket, dass am südlichen Eingang gekauft wurde, gilt auch hier (und umgekehrt). Auch wenn es befremdlich erscheint, aber das Shark Valley hat den Namen tatsächlich von den Haifischen (Shark) erhalten. Wo der Shark River in den Golf von Mexiko fliesst, haben viele Haifische ihr "zu Hause" und schwimmen teilweise auch ein paar Meilen in das Landesinnere in die Bays (z.B. Whitewater Bay). Zur Kontrolle des Wasserflusses wurde ein Damm zwischen Miami im Osten und Everglade City (bei Naples) im Westen gebaut und darauf die US41. Ca. 30 Meilen westlich von Miami ist der Abzweig in den nördlichen Teil des Everglades National Parks, hier schon Shark Valley genannt. Der Ursprung dieses Teils des National Parks beruht auf einer Strasse, die für die Öl-Vorkommen Erforschung gebaut wurde. Dafür wurde ein Damm aufgeschüttet und darauf eine Strasse asphaltiert, die heute ca. 7 Meilen Richtung Süden begehbar ist.

S11
Am Ende der Strasse steht ein 20m hoher Aussichtsturm. Damit man/frau nicht denselben Weg zurücklaufen muss, wurde etwas weiter östlich ein "ondulierter" Weg zurück durch die Botanik asphaltiert, aber nicht aufgeschüttet. So ist dieser Teil noch ursprünglicher, aber von weitaus weniger Tieren bevölkert, als die gerade Strecke, die besonders auf der westlichen Seite einen tiefen Graben hinterlassen hat - das optimales Revier für viele Tierarten auch in den Zeiten, wenn der Wasserstand sinkt.
Von der Idee, bis zu dem Turm zu laufen, kann ich massiv abraten. Die Strecke zieht sich und es gibt kein Wasser mehr hinter dem Eingangsbereich und die Hitze flirrt. Besser ist es dann, ein Fahrrad zu mieten:

S11 Ausschnitt
Die letzten 3 Jahre habe ich aber darauf verzichtet, da ich zu Fuss mehr sehe; ich laufe dann meist nur 1..2 Meilen die Strasse runter und dann zurück. Auf dieser Strecke gibt es mehr Tiere zu sehen, als ich Platz auf der Speicherkarte habe oder als ich bei Hagenbeck vorfinde. Zum Teil stehen die einfach so am Strassenrand, wie im Bild S11 der Kanada Reiher. Wenn man die nicht gerade platt fährt oder umläuft, bleiben die sitzen, so dass man auch mit der Handy Kamera ein erstaunliches Bild hinbekommen kann. Hier mal als "Beweis der Vielfalt" ein Bild kurz nach Sonnenuntergang, wenn die Tiere ihre Schlafplätze aufsuchen:

S199
Im Gegensatz zum Anhinga Trail ist im Shark Valley hier KEIN Holzzaun zwischen dem Graben und der Strasse. So kann es schon einmal passieren, dass ein etwas größerer Alligator (>5m) quer auf der Strasse liegt. Der Ami nennt so etwas einen Show-Stopper

. Wenn der nicht fest schläft und hinter sich mindestens 1m Platz gelassen hat, gibt es meist kein Vorbeikommen. Dann muss man entweder warten bis der aufwacht und sich woanders hin bequemt oder die Tram kommt und den wegscheut - was aber meist auch erst nach 15 Minuten vom Tramfahrer gemacht wird (in der Situation ist es eine Show, wie die Tram-Insassen sich verhalten; tapfer

, mutig

, feige

und bekloppt

- alles dabei und daher muss der Tram Fahrer meist auch nicht 15 Minuten warten; allerdings sind seine Worte für die Leute der letzten Gattung auch eher

denn vorher hat er

).
So, nach dem langen Geschwafel auch ein paar "übliche Verdächtige" in Form eines Kormorans

S12
und Kanada Reihers

S13
Wie man sehen kann, ist der Besuch am Nachmittag mit dem Nachteil verbunden, dass man auf der Grabenseite gegen die Sonne fotografieren muss. Das kann interessant sein, kann aber auch viele Bilder versauen.

S14
Wenn man eine Pentax mit SONY CMOS Sensor statt mit Samsung CMOS oder SONY CCD sein Eigen nennt, ist es besonders hier von Vorteil

(und da spreche ich aus leidvoller Erfahrung)

S15
Bild S11 vom Sigma 500, S12 vom DA18-135, S13 - S15 vom Sigma70-200