Bronco hat geschrieben:
Tja, manche Dinge benötigen ein wenig Muße... (…) Bin guter Dinge, den Test noch in diesem Jahr abzuschliessen...
na ja… 2021 ist es nicht mehr geworden. Habe den Film tatsächlich erst jetzt (!) voll bekommen

Gestern bewusst alle ‚richtigen‘ Kameras zu Hause gelassen, und die ES II ausgelüftet. Was soll ich sagen - wenn ich die in die Hand nehme, frage ich mich sofort, warum ich das so lange nicht getan habe. Fühlt sich super an, kompakt und solide. Und entschleunigt ohne Ende.
Kommen wir also zum
Handling:
Die K1 legt riesig vor. Für jeden Wunsch gibt‘s einen Knopf, liegt perfekt in der Hand, und das Gewicht stört mich überhaupt nicht. Ist ja auch nur eine kleine Linse dran

Bis zum Erscheinen der K3 III hätte ich das Handling mit 5 Punkten bewertet, also die in meinen Augen perfekte Kamera. Nun gibt‘s für die K1 aber ‚nur‘ noch 4 Punkte - ich vermisse bei ihr jetzt den liebgewonnenen Joystick zum Verschieben des AF-Punktes sowie das Touchdisplay… Solche Luxusproblemchen hat die ES II natürlich nicht. Knöpfe werden ja völlig überbewertet. Das manuelle Fokussieren macht aber Spaß und geht auch sehr gut (glaube ich zumindest, habe die Bilder ja noch nicht gesehen

). Was mir aber echt auf den Sack geht, ist dass die Kamera zwar eine Belichtungsmessung hat, ich dafür aber am Verschlusszeiten-Wahlrad herumdrehen muss. Wenn ich dann eine Indikation für die passende Belichtung bekommen habe, muss ich wieder herumdrehen. Das ist echt oldschool und bremst den flow. Und Verschlusszeiten unter 1/60 werden eh‘ schonmal garnicht angeboten… habe das gestern in der Dämmerung mit der gefühlten Verschlusszeit im Bulb-Modus versucht. Bin mal gespannt, ob da überhaupt irgend ein Bild was geworden ist. Bewertung also mit 2 Punkten. Die K1 macht, was ich möchte. Die ES II macht, was sie kann. Ist nicht immer das Gleiche
Zum
Preis-/Leistungs-Verhältnis:
Verglichen mit anderen Vollformat-Boliden ist die K1 fair bepreist. Verglichen mit der ES II kostet sie aber mal so grob das zwanzigfache in der Anschaffung. Für den Preis des Tragesystems kriege ich schon fast die komplette ES II… Allerdings unterscheiden sich die laufenden Kosten kolossal… Wenn ich die zwischen 40.000 und 50.000 Bilder, die die K1 auf der Uhr hat, durch 36 teile, mal (Filmpreis + Entwicklungskosten)… das tut schon weh. Und die Belichtungsmessung wird mit Spezialbatterien gespeist, die es nicht als Akku gibt. Wenn ich jetzt echt garnichts besseres zu tun hätte, würde ich das grafisch darstellen, wann die Kosten der ES II die K1 überholt haben. Gefühlt spätestens nach 2 - 3 Jahren. Selbst, wenn die K1 alle 5 Jahre kaputt geht und durch eine neue ersetzt wird, ist das noch immer billiger, als analog zu fotografieren. Und kommt jetzt nicht mit dem Argument „nee, analog ist ja noch günstiger - mit der machst Du ja viel weniger Bilder, also kostet‘s auch nicht so viel“

Preis/Leistung, verglichen mit der ES II, liegt die K1 meilenweit vorne. 5 Punkte. Die ES II bekommt aber von mir dennoch 3 Punkte: Für ganz kleines Geld in der Anschaffung, kann man eine Kamera bekommen, die richtig viel Spaß beim Fotografieren macht. Das ist doch schonmal was
So, erstmal Feierabend, hier die ergänzte Tabelle:

Die K1 hat sich elegant in Führung gesetzt. Aber ob sie den Vorsprung halten kann…
Liebe Grüße
Rainer
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Die Optimisten glauben, wir leben in der besten aller denkbaren Welten.
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