Hitzeflimmern - Bitte um Bildkritik

Hallo liebe Forenmitglieder!

Diese Woche habe ich ein Foto zum Thema "Hot" bei den 52ern gezeigt, bei dem ich gerne nachfragen würde, was ihr davon konkret haltet. Bei den 52ern ist es nicht so gut angekommen, daher würde ich gerne wissen, woran es gelegen hat. Thema verfehlt? Motiv nicht spannend? Technische Mängel? Welche Verbesserungsvorschläge habt ihr?

Hintergrund für meine Frage ist, dass ich persönlich sehr zufrieden mit dem Foto bin. Aber natürlich bin ich auch sehr befangen, zumal meine Frau auf dem Foto zu sehen ist.

Bevor ich noch ein wenig zum Hintergrund des Fotos schreibe, zeige ich es erst einmal:


Datum: 2013-08-04
Uhrzeit: 14:01:54
Blende: F/7.1
Belichtungsdauer: 1/500s
Brennweite: 300mm
KB-Format entsprechend: 450mm
ISO: 100
Weissabgleich: Auto
Kamera: Pentax, PENTAX K-5


Mir ging es in erster Linie darum, "Hot" bzw. Hitze über Hitzeflimmern zu zeigen. Das funktionierte bei mir nur mit hoher Brennweite, daher kam das Sigma 70-300 OS zum Einsatz in maximaler Stellung. Um noch einen "Eyecatcher" einzubauen bzw. das Thema mehrdeutig anzudeuten, habe ich meine Frau noch gebeten, sich im Foto zu positionieren. In der EBV habe ich das grelle, heiße Wetter noch über mehr Kontraste (die waren allerdings schon stark, da Mittagszeit) und Farbe zu verstärken.
Die Unschärfe/das Flimmern im Hintergrund ist also in erster nicht Bokeh, sondern tatsächlich Hitzeflimmern.

Hier noch eine Alternative, die nur das Flimmern im Ausschnitt zeigt. Besser?


Datum: 2013-08-04
Uhrzeit: 12:33:23
Blende: F/5.6
Belichtungsdauer: 1/750s
Brennweite: 300mm
KB-Format entsprechend: 450mm
ISO: 100
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5

Hallo Dirk,
ich bin da sicher noch nicht derjenige, der zur Qualität etwas sagen kann. Dein Foto gefällt mir - eine andere Idee bei den 52ern hat eben besser gefallen
An deiner Frau lag es jedenfalls nicht!
LG
Wilfried

Dirk hat geschrieben: ... Um noch einen "Eyecatcher" einzubauen bzw. das Thema mehrdeutig anzudeuten, habe ich meine Frau noch gebeten, ...

... dann antworte ich mal mehrdeutig

Bei dem ersten Bild entsteht ohne den Hinweis "Hitzeflimmern" bei mir übereilt der Eindruck "offene Blende, die Frau steht in der Schärfeebene und das Bokeh könnte besser sein". Oder als nicht Fotograf die einfache Frage: Was ist denn das?

Das zweite gefällt mir schon besser, weil die Schärfeebene wegfällt. Aber da passiert etwas anderes bei mir. Hitzeflimmern, da habe ich ausschließlich Bilder mit kleiner Brennweite im Kopf und so entsteht keine Assoziation bei mir. In Folge erkenne ich nicht was ich da sehe, weil ich es nicht kenne. Die Hauptbilder in mir sind "weite Wüstenlandschaft und endlose Asphaltstrasse". Außerdem ist bei meinen inneren Bildern das Flimmern sehr viel weiter hinten, sehr viel weiter weg.

Bei deinen Bildern fehlt mir ergo die Tiefe und die Weite, damit ich es zuordnen kann. Ich weiß nicht, ob die mir vertrauten Bilder besser sind, weil sie besser sind oder ich sie nur besser finde, weil sie mir vertraut sind. "Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht." Der Spruch fällt mir dazu ein.

Hoffe, es hilft dir weiter

Habe es mir gerade noch mal angeschaut. Da fällt mir noch was auf. Abgesehen davon, dass der Eyecatcher zu sehr ablenkt, da stimmt was nicht. Die Frau ist nicht schattiert. Sie steht in der prallen Sonne und schwitzt nicht, sie glänzt nicht mal stark. Wie kann es da heiß sein? Und somit schafft es das Bild nicht durch meine inneren Filter.

An deiner Stelle würde mir das Bild sicher auch gut gefallen, sehr gut so gar.

Die Antworten helfen mir schon mal sehr. Insbesondere der Hinweis, dass wir Bilder von Hitzeflimmern meist anders kennen, das stimmt!
Und meine Frau schwitzt wirklich fast nie , da braucht es schon 40 Grad uns mehr.

Beim ersten Bild kommt nicht rüber, dass es Hitzeflimmern ist. Es sieht vielmehr aus wie ein mäßiges Bokeh. Außerdem "stört" Deine Frau, da sie als einzig scharfes* "Element" des Bildes den Blick vom Flimmern ablenkt.

*das darf jeder verstehen, wie er will

Das zweite Bild finde ich viel besser, um Hitzflimmern zu zeigen.

yp

yersinia p. hat geschrieben:Beim ersten Bild kommt nicht rüber, dass es Hitzeflimmern ist. Es sieht vielmehr aus wie ein mäßiges Bokeh. Außerdem "stört" Deine Frau, da sie als einzig scharfes* "Element" des Bildes den Blick vom Flimmern ablenkt.

*das darf jeder verstehen, wie er will

Das zweite Bild finde ich viel besser, um Hitzflimmern zu zeigen.

yp

Würd ich so unterschreiben

Dirk hat geschrieben:Die Antworten helfen mir schon mal sehr. Insbesondere der Hinweis, dass wir Bilder von Hitzeflimmern meist anders kennen, das stimmt!
Und meine Frau schwitzt wirklich fast nie , da braucht es schon 40 Grad uns mehr.

Meine auch nicht, Frauen haben auch einen ganz anderen Wasserhaushalt. Das habe ich bei einer Marathonvorbereitung mal extrem gemerkt.

Für mich sind das Entscheidende die inneren Filter und Speicher. Die Augen scannen in rasantem Tempo und das Hirn analysiert für uns vollkommen unbewusst in unter 1 Sek. Da ist auch der kurze Schatten > Mittagszeit. Sie steht ganz entspannt barfuss, ohne Schutz. Das alles passt nicht zu meinen Erfahrungen. Nur um mir das bewusst zu machen, muss ich das Bild sehr lange betrachten.

Für mich eine spannende Auseinandersetung, die Spaß macht. Danke für die tolle Vorlage, Dirk

Mäßiges Bokeh? Ich hab eher gedacht, man würde mir einen Aquarell-Filter einer Bildbearbeitungssoftware "unterstellen"

Ich finde das Hitzeflimmern kommt gut rüber, ich würde es noch nicht mal als Bokeh sehen.
Wenn man auf den Sand schaut wird es (für mich) deutlich sichtbar.
Besser würde es möglicherweise auf Asphalt rüberkommen, der war nur nicht greifbar am Strand
Gruß Volker