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BeitragVerfasst: So 6. Feb 2022, 18:12 
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 Hier mal etwas unvorstellbar altes, unvorstellbar tiefes, von ganz weit weg, dessen Entstehung noch kein Mensch und kein Lebewesen auf dieser Erde beobachtet oder erlebt hat oder beobachten oder erleben wird: ich habe versucht das Herz eines gestorbenen Planeten zu photographieren. Bildbreite etwa 4 cm.



Bild
Datum: 2022-02-06
Uhrzeit: 18:31:57
Blende: F/2.8
Belichtungsdauer: 1/250s
Brennweite: 35mm
KB-Format entsprechend: 52mm
ISO: 100
Weissabgleich: Daylight
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#2
   
 
 

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BeitragVerfasst: Mo 7. Feb 2022, 13:12 
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 Hier mal ein Versuch mit einem Objektiv mit 9 Blendenlamellen soetwas wie ein sechseckiges Bokeh hinzubekommen. Bildbreite etwa 3,5cm.

Bild
Datum: 2022-02-07
Uhrzeit: 13:06:19
Blende: F/2.8
Belichtungsdauer: 1/320s
Brennweite: 35mm
KB-Format entsprechend: 52mm
ISO: 100
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3

#3
   
 
 

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BeitragVerfasst: Mo 7. Feb 2022, 13:23 
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 Und hier nochmal das Einstiegsbild, diesmal mit Stativ aufgenommen und ohne den Versuch das Gesteins"rauschen" zu entfernen. Bildbreite etwa 3 cm.

Bild
Datum: 2022-02-07
Uhrzeit: 14:07:59
Blende: F/2.8
Belichtungsdauer: 1/60s
Brennweite: 35mm
KB-Format entsprechend: 52mm
ISO: 100
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3

#4
   
 
 

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BeitragVerfasst: Mo 7. Feb 2022, 14:20 
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Hi Tapir,

Der gestorbene Planet,ist so wie es aussieht aus der Hand bei Offenblende Fotografiert,...dafür finde ich es gut gelungen.
Mit einem Stativ,perfekter Ausrichtung der Schärfeebene und etwas geschlossener Blende fände ich es evtl besser.

Dein Versuch mit den 9 Blendenlamellen und sechseckigen Bokeh habe ich nicht wirklich verstanden,....das Bild kann ich nicht entziffern.

Deinen Versuch das erste Bild zu "nicht zu entrauschen" finde ich besser,..es sieht viel natürlicher aus für mich.
Auch hier die Frage warum f2.8 mit dem Stativ!?

Dann noch 'ne Frage,...
Wie stirbt denn ein Planet?,....das Sterne sterben ist mit klar und ich weis auch wie sie es je nach Größe tun,...aber ein Planet!?

Und noch 'nen Tip....
Nummeriere die einzelnen Bilder doch bitte,...dann ist es viel leichter darauf einzugehen.

noch nen prima Tag für Dich!

Bernd

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Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


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BeitragVerfasst: Mo 7. Feb 2022, 15:09 
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Hallo Bernd,

danke für Dein Feedback!

Methusalem hat geschrieben:
Der gestorbene Planet,ist so wie es aussieht aus der Hand bei Offenblende Fotografiert,...dafür finde ich es gut gelungen.
Mit einem Stativ,perfekter Ausrichtung der Schärfeebene und etwas geschlossener Blende fände ich es evtl besser.
Dann noch 'ne Frage,...
Wie stirbt denn ein Planet?,....das Sterne sterben ist mit klar und ich weis auch wie sie es je nach Größe tun,...aber ein Planet!?

Vor etwa 4,5 Millarden Jahren (+-) haben sich in unserem Proto-Sonnensystem noch ein paar mehr Planeten gebildet, als wir heute übrig haben. Die waren klein, hatten aber genug Masse um einen flüssigen Eisenkern zu bilden. Planeten kühlen aber aus, der flüssige Eisenkern, der auch das Magnetfeld und bei uns die Plattentektonik erzeugt, und die ganzen spektakulären Vulkane mit ihrer Lava, "friert ein", der Planet haucht sein Leben aus. Das dauert eine gewisse Zeit, so eine Milliarde Jahre z.B. Durch die langsame Abkühlung bilden sich Eisenkristalle, die in einem ganz speziellen Muster miteinander verwachsen. Projeziert man die auf eine zweidimensionale Fläche, erhält man sogenannte Widmannstädtensche Figuren, etwas, das Mensch nicht künstlich herstellen kann, und das auch auf der Erde (noch) nicht entstanden ist, weil es einfach recht lange dauert. Das sind die groben Balken auf dem Bild, die in etwa rechtwinklig zueinander stehen. Das, was wie Kratzer auf den spiegelnden Flächen aussieht, sind keine Kratzer, sondern sogenannte Neumann-Linien. Die entstehen, wenn eine wirklich starke Explosion auf Eisen trifft, mitunter kann man sie in Schrapnellen großer Bomben finden (die man dann sägen, polieren und mit einem speziellen Verfahren anätzen muss). In dem gezeigten Bild sind sie entstanden, weil etwas großes, schnelles, mit so einem gestorbenen Kleinplaneten kollidiert ist, und sein unter der steinernen Kruste liegendes kaltes totes Eisenherz zerfetzt hat.
Der dunkle Bereich links oben ist ein erstarrter Tropfen Troilit (FeS): etwas, das auch nur in außerirdischem Material vorkommt.
Der Bildausschnitt zeigt einen Bereich aus einer Scheibe des Schrapnells aus dem Herz eines solchen kleinen Planeten, der viel zu jung gestorben ist. Das Teilchen ist vor etwa 60 000 Jahren auf die Erde gefallen und liegt jetzt bei mir zwischen einem Stückchen Mond und etwas Mars...


Methusalem hat geschrieben:
Dein Versuch mit den 9 Blendenlamellen und sechseckigen Bokeh habe ich nicht wirklich verstanden,....das Bild kann ich nicht entziffern.


Das Makro hat 9 Blendenlamellen, und die in dem Ausschnitt gezeigten roten Bereiche sind kleine Granatkristalle. Sind die im richtigen Winkel geschnitten, erhält man sechseckige Schnittflächen, die zumindest mich auf dem grünen Hintergrund an ein etwas harsches Bokeh erinnern. Sind aber auf der gezeigten Fläche anscheinend zu wenige, die so getroffen wurden...

Methusalem hat geschrieben:
Deinen Versuch das erste Bild zu "nicht zu entrauschen" finde ich besser,..es sieht viel natürlicher aus für mich.
Auch hier die Frage warum f2.8 mit dem Stativ!?
Weil meine Wohnung zu dunkel ist, und ich bei dem grandios sonnigen Wetter gerade dann rausgegangen bin. Dummerweise haben wir nebenbei Sturm, so dass nur die Bilder mit f2.8 und dieser Belichtungszeit etwas geworden sind, die anderen waren leider immer verwackelt.


Methusalem hat geschrieben:
Und noch 'nen Tip....
Nummeriere die einzelnen Bilder doch bitte,...dann ist es viel leichter darauf einzugehen.

Habe ich eingefügt. Geht das beim Beitrag verfassen auch automatisiert?

Dir auch noch einen schönen Tag!

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Zuletzt geändert von Tapir am Mo 7. Feb 2022, 15:52, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo 7. Feb 2022, 15:29 
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Beiträge: 12226
Hi Tapir,

Das war die perfekte Antwort für den toten Planeten,
....hätte ich auch selber drauf kommen können,....muß ja nicht immer gleich alles fusionieren nur damit's "lebt",
....ein bischen brodeln, "Vulkanisieren" und Magnetfeld machen ist ja auch schon ziemlich "lebendig",....und gut für uns:klatsch: :lol:
Dann paß mal nur gut auf auf das Teilchen daß Du fotografiert hast!


Auch das "spezielle Bokeh hab ich jetzt kapiert! :2thumbs:

und ebenso das "Sturm Bilder" Problem,...das kenn ich vom Macros machen auch sehr gut :lol:

Bei der Nummerierung kannst Du unten ein Häkchen setzen,dann wird sie automatisch übernommen.


Danke Dir für die perfekte Erklärung meiner Fragen! :cheers:

nen schönen noch!

Bernd

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BeitragVerfasst: Mo 7. Feb 2022, 16:33 
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Klasse Bilder und Erklärungen. Steine mit Bokeh-Charakter, auf sowas ist hier glaube ich auch noch keiner gekommen :rolleye:
Mir gefällt das überarbeitete Einstiegsbild auch deutlich besser.

Gruß
Oli


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BeitragVerfasst: Di 8. Feb 2022, 08:09 
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Danke, das war eine super spannende Erklärung! :bravo: :hat:

Jetzt ist auch die etwas geringe Schärfe erklärlich. Wenn's draussen zu windig ist, würd ich's nochmal in der Wohnung versuchen. Kannst da ja so lange belichten, bis das Bild hell genug ist. Dann ginge auch f5,6 oder sowas. Fernauslöser, Spiegelvorauslösung, ISO 100, bla bla.... Und dann gibt es da ja auch noch diese künstlichen Lichtquellen ... ')

Ich find die Idee cool. :2thumbs: Danke für die Anregung, muss ich auch mal ausprobieren; wobei ich natürlich nicht mal eben ein Stück Mond oder Mars :shock: rumliegen habe. :lol:

:wink:


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BeitragVerfasst: Mi 9. Mär 2022, 20:30 
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 Wegen des aktuellen Bezuges:

In Quarz versteinert; altes Holz und doch wie neu: selbst feinste Zellstrukturen der Holzfasern sind erhalten. Ein vom "Schiffsbohrwurm" zerbohrtes Stück Nadelholz von Osinowo (Lugansk, Ukraine), 2011 gesammelt. So viel mehr als 11 Jahre her, so unerreichbar heute. Geologie kann manchmal so verbindend sein, Gesteinsschichten kennen keine Staatsgrenzen und die menschlichen Konflikte darum.


Das Holz ist etwa 50 Millionen Jahre alt, da steppte in Deutschland in der Gegend um Messel noch das Urpferdchen.

Bild



.
   
 
 

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BeitragVerfasst: So 13. Mär 2022, 12:25 
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KMP Team
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Beiträge: 10101
Faszinierende Einblicke. Besonders der Eisenmeteorit und das versteinerte Holz gefallen mir sehr gut.

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Naturfotografie in der Eifel



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