Seit 4 Jahren träumte ich davon, Wildhunde in Natur, in freier Wildbahn zu sehen. Vier Jahre habe ich es versucht, ohne Erfolg.
Jetzt im Dezember war ich wieder besessen davon.
Am Orpen Gate lebt ein Pack (Rudel) Wilddogs. Oft sind sie am Morgen zu sehen. Ich machte mich also vom Tamboti Camp aus jeden Morgen auf den Weg, die Straße abzusuchen. Ohne Erfolg. An den Sichtungstafeln hatten aber Leute am selben Tag Wilddogs markiert, sprich sie wurden gesichtet. Ok, so ist das nun mal, Natur eben.
In den mittleren Regionen des Krüger NP bis hoch in den Norden sind Wilddogs zu finden. Waren es 2018 noch 130 Tiere im Krüger, so sind es aktuell geschätzte 300 Tiere. Der Krüger hat eine Ausdehnung von runden 350x60 Kilometern.
Am vorletzten Camp unserer Reise, Letaba, fuhren wir wieder gegen 05:00 Uhr raus. Erst über die Brücke am Fluß, weiter in Richtung eines Dammes, eine Schotterpiste entlang. An einem Aussichtspunkt sah ich sie. Ein Pack lief, wie man es kennt in einer Linie; wie einer Perlenschnur gleich, durch die Ebene in der Morgendämmerung. Schnell und zielstrebig. Fotografieren war nicht. Der Plan war, ihnen entgegen zu fahren und den Weg abzukürzen. Doch der Weg verlief in einer anderen Richtung und nach 15 Minuten Fahrt waren wir am Flussufer, doch nicht dort, wo sie vermutlich hingelaufen sind. Nur eine Gruppe Hippos beobachtete uns aus dem Fluß heraus.
Trotzdem war ich glücklich, tief im Herzen war es warm. Ich habe sie gesehen.
Auf dem Rückweg zum Camp, ich war bereits massiv unterkoffeiniert, standen am Straßenrand 2 Autos. Meiner Frage nach, was sie sehen sagten sie "Wilddogs".
Wir waren keinen Kilometer vom Camp entfernt. Die Sonne stand bereits zwei handbreit über dem Horizont, es war gegen 08:00 Uhr. Das Licht war kontrastreich. Ich versuchte die Tiere im Busch auszumachen. Nichts war zu sehen. Also fuhr ich wieder in Richtung Camp, im Kriechtempo und scannte den Rand zum Busch ab.
Plötzlich tauchten sie auf, sie liefen parallel zur Straße. Wilddogs sind immer in Bewegung, sie sind ständig am Laufen. Ich versuchte den Weg vorzuahnen, an welchem sie wieder auftauchen bzw. die Straße queren könnten. Und dann kamen sie aus dem Busch. Es waren vielleicht 10-12 Tiere. Wie ein Ameisenhaufen, laufend, stehend, schnuppernd, pieselnd und immer wieder rochierend querten sie die Straße. Ich war aufgedreht, aufgeregt, nervös, obwohl ich viel Fotoroutiene habe. Der AF-C hat nicht viel brauchbares gebracht, trotz Tageslicht. Einige Fotos konnte ich mitnehmen. Die Ausbeute war nicht gut. Aber das ist mir eigentlich egal, so lange ein Foto davon taugt. Der Rest ist im Herzen abgespeichert.
Am Rechner musste ich dann feststellen, dass die Serie um 1 1/3 Blenden unterbelichtet war. Ich hatte an der Brücke am Fluß die Landschaft fotografiert und war somit noch im manuellem Modus "M". In der Regel habe ich die Kamera bei Wildlife auf "Av"
Somit nun eins der nicht perfekten Fotos:
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