chti hat geschrieben:
Das mit dem Motivationsverlust bei den klassischen Sehenswürdigkeiten kenne ich aber auch aus eigener Erfahrung. Den Myanmar-Reiseführer, den ich bei der letzten Asienreise dabei hatte, habe ich unterwegs verschenkt. Da waren praktisch nur Tempel und Stupas drin. Was natürlich schön ist, aber irgendwann wird es langweilig. Ich habe versucht, meine Motive eher im Alltag zu finden. Ich habe lieber das wuselige Leben auf asiatischen Straßen oder Märkten fotografiert. Lieber den alten Mann, der neben dem Tempel Obst oder sonstwas verkauft, als den Tempel selbst. Natürlich habe ich dann noch ein Pflichtfoto vom Tempel selbst gemacht. Aber das sind irgendwie die langweiligeren Bilder, wenn ich sie mir heute anschaue.
Das unterschreibe ich zu 100 Prozent.
Geht mir genauso. Und ich finde, der Alltag ist doch das, was am meisten fasziniert (und vielleicht auch am schwersten ist einzufangen bzw. zu entdecken).
Ich bin schon so weit, den Eifelturm (btw.: mein Rechtschreibprogramm hat daraus übrigens gerade ganz im ernst "Eifelwurm" gemacht!) nicht mehr abzulichten. Zumindest nicht als klassischer Touri, der gerade mal dort vorbeikommt. Wie ich überhaupt oftmals gar nicht mehr fotografiere. Da bin ich dann eher schon bei den von Dir genannten "Ich-war-da-Knipsern"

. Es fehlt mir der Zauber, die Freude am entdecken von Neuem.
Aber gut, es gibt Dinge, da würde ich wohl immer wieder die Kamera zücken, auch wenn man es schon aus anderen Bildern irgendwie kennt. Monument Valley gehört sicher dazu. Genauso wie die Golden Gate Bridge, an der ich mich nicht satt sehen kann. Aber so hat jeder wohl auch seine Motive...
@Uwe: Danke Dir für Deinen Kommentar. Es freut mich zu lesen, dass Dir das Bild gefällt! Wow, was Du beschreibst klingt wirklich toll. War leider vor der digitalen Zeit, würde das Bild/die Bilder gerne mal sehen.

Ja, manchmal braucht man eben auch bisschen Glück mit den Gegebenheiten. Die Lichtstimmung kann man als gewöhnlicher Tourist nicht immer so einfach beeinflussen, sprich, manchmal ist man eben nur zu einer bestimmten Tageszeit an einem Ort ohne Chance auf Wiederholung, und dann muss man es nehmen, wie's kommt.
