Mi 12. Feb 2025, 14:25
Drei Superzooms im VergleichIch habe mir zum Einstieg, zum Testen und mich mit den Kamerafunktionen vertraut zu machen, zunächst ein Tamron Superzoom 18-200 gebraucht gekauft. War günstig, aber die Abbildung nicht perfekt. Wie auch, denn es ist ingenieurstechnisch ein gewagter Spagat zwischen Zoombereich und Abbildungsqualität. Hier muss man immer kompromissfähig sein. Vorteil ist, wenn man im Urlaub oder auf Tour ist und nicht viel schleppen möchte. Oder wenn man in Situationen kommt, wo ein Handtieren mit Objektivwechseln lästig und unpassend ist.
Tamron XR DiII 18-200mm F3.5-6.3 (A14)Mein Einstiegsobjektiv. Es funktioniert gut und hat keine individuellen Fehler. Die optimale Abbildung wurde im mittleren Brennweitenbereich von etwa 50-80mm designt, hier bildet es recht gut ab. Am kurzen Ende auch bei Abblendung besonders in den Eckbereichen sphärische und chromatische Aberationen. Am langen Ende sind die chromatischen Fehler geringer, aber auch hier deutliche Unschärfen in Richtung Ecken, sogar bei Blende 11.
Für Bilder im PC-Format (bis HD) dennoch eine brauchbar gute Abbildung, die Fehler fallen erst 1:1 stärker auf. Der Stangenfokus arbeitet schnell und zuverlässig. Benutzt wird es hautpsächlich an meiner K-30.
Da ich ein Superzoom als "immer drauf" eben für Zwecke der Reisen und nicht immer eine "Objektivbibliothek" herumschleppen wollte, erwarb ich das
Sigma 18-300mm F3.5-6.3 DC Macro HSMDas Sigma soll sehr scharf abbilden, der Hauptgrund, auf dieses umzusteigen. Hinzu noch das lange Ende, damit deckt das Brennweitenspektrum den allgemeinen Bedarf ab. Prinzipiell deutlich schärfer abbildend als das Tamron 18-200 (wie oben). Der SDM-Fokus braucht typisch etwas länger und ein paar Anläufe, den Fokus auf den Punkt zu bringen. Nicht unbedingt ein Schnappschußobjektiv, das kann das Tamron 18-200 mit Stange spürbar besser.
Doch bin ich vom Sigma etwas enttäuscht. An meiner K-50 ist besonders im stärkeren Weitwinkelbereich eine Unschärfe in Richtung linker Bildfeldrand zu sehen. Im mittleren und Telebereich ist die Abbildung allegemein recht gut. Dennoch stelle ich auch hier gelegentlich partielle Unschärfen fest, wechselnd in verschiedenen Bildregionen.
An meiner K-30 beobachte ich tendenziell die gleichen Fehler, aber weniger ausgeprägt jedoch noch wechselhafter. Mein Verdacht ist hier ein technischer Designfehler beim Sigma. Die einzelnen Linsengruppen werden beim Zoomen in einem Kunststofftubus geführt, hier sind die Nuten mit verschiedenen Schrägführungen, die beim Zoomen die einzelnen Linsengruppen jeweils genau positionieren sollen. Anscheinend sind bei dem Sigma hier die Toleranzen etwas zu groß und/oder die Empfindlichkeit der jeweiligen Linsengruppen auf leichter Verkipper zu hoch, so dass diese Unschärfen hier ihre Ursachen haben.
Ich zitiere hier mal den Forenkollegen
Ottifant Ottifant hat geschrieben:@ Doro, micha1965 und ikone...
Bevor ich dieses Objektiv gekauft habe, wurde mir empfohlen, doch dem "Sigma 18-250 Macro HSM" den Vorzug zu geben. Ich hatte es nicht getan und mir das "Pentax DA 18-270 SDM" gekauft. Das habe ich bis heute NICHT bereut.
Aus Neugier und Habenwollen (weil ich es mal als Tester bei FotoHits haben wollte und nicht zum Zuge kam) kaufte ich es letzten Herbst dann doch noch. Und bis heute habe ich nur Ärger damit, weil die Schärfe einfach nicht richtig hinhaut. Hatte es schon dreimal in Rödermark zum Service, das letzte mal persönlich hingebracht, aber nun möchte ich sehen, ob ich es von Sigma ausgetauscht bekomme.
Hier wird Sigma wohl selbst Probleme haben, einen Führungstubus so getauscht zu bekommen, dass die Toleranzen wieder eng werden, die Linsengruppenkipper zu vermeiden. Daher erwarte ich auch keine Wunder, würde ich den selben Weg zum Service wählen. Auch selbst zerlegen (was aufgrund der Komplexität gerade eines solchen Zooms nicht ohne ist!) wird wahrscheinlich nicht viel bringen.
Allgemein ist die Unschärfe fast weniger schlimm als bei dem oben erwähnten Tamron 18-200. Vielleicht bin ich hier etwas pingelig, weil ich mir gerade vom Sigma die ultimative Abbildungsschärfe versprochen habe, welche es prinzipiell auch leisten könnte.
Die Macrofunktion ist sehr gut, hilfreich kann hier sogar die Skalierung der Abbildungsmaßstäbe auf dem Tubus sein, das hat Tamron nicht. Ich zweifle noch, ob ich mich vom Sigma wieder trennen soll?
Aufgrund dessen und weil der eben zitierte Kollege sein Exemplar sehr gelobt hatte, entschloß ich mich zu einem weiteren Testkauf
SMC PENTAX-DA 18-270 F3.5-6.3 ED SDMEigentlich ein Tamron und seitdem Tamron für Pentax Objektive fertigt, darf Tamron keine Objektive mehr unter seinem eigenen Namen für Pentax passend anbieten. Dieses ist in seiner Abbildungsleistung dem Sigma etwas unterlegen und steht zwischen beiden zuvor erwähnten Superzooms. Es leistet sich jedoch keine individuellen Exemplarfehler, zumindest keine, die auffällig wären. Es bildet bei beiden meiner Kameras gleichermaßen gut ab, K-30 wie K-50. Zu den Ecken hin etwas Unschärfe mit Lichtabfall, auch sichtbare chromatische Aberation beim Weitwinkel. Das ist für solche Superzooms aber eine typische Erscheinung. Die Macroleistung ist dem Sigma ebenfalls etwas unterlegen, aber immer noch gut. Die individuelle Fehlerkorrektur, welche in der Kamera einstellbar sein soll, habe ich noch nicht probiert. Das SDM trifft ein wenig schneller als beim Sigma, ist aber auch hier dem Stangenantrieb des oben erwähnten Tamrons etwas unterlegen. Alle drei hier erwähnten Exemplare verzeichnen. Von 18-20mm tonnenförmig, bei etwa 21mm neutral, darüber durchgehend kissenförmig. Beim Pentax fällt die Verzeichnung am stärksten auf.
Allgemein bin ich mit dem Pentax am meisten zufrieden, alle guten Dinge sind drei. Es bleibt.