snudel hat geschrieben:
Ich denke, dass Canon derzeit den besten Tieraugenautofokus am Markt hat und auch Sony schlägt. Bei Personen sieht es wieder anders aus.
Diesen tollen Augenautofokus bei Tieren, der von der R3 stammt, haben Sie jetzt auch in der R7 und R10 (CropCameras) und der R6 Mark2 und R8 (Vollformatkameras) verbaut um die Kunden zu Canon zu locken.
Auch die Serienbildgeschwindigkeit von 40 Bildern pro Sekunde im elektronischen Modus haben Sie den meisten dieser Kameras spendiert.
Das liest sich schon mal gigantisch
Die beiden Crop´s kosten unter 2.000€ die R8 ebenfalls und die R6Mark2 kostet 2.800€ und ist die einzige die wirklich viel bietet, kostet aber auch viel.
Bei den anderen Kameras reicht der Buffer in der Kamera zwischen 1/2 Sekunde und 1 1/2 Sekunden im RAW Format bis er gefüllt ist und Wegschreiben muss. Tja was heißt dass nun. Ich habe einen wahnsinnig schnellen Autofokus mit einer gigantischen Bildgeschwindigkeit, aber bei der R8 schreibt er glaube ich ganze 4 Bilder im RAW bis das System mich bremst. Ja ich kann im Jpeg etwas mehr Bilder aufnehmen, aber kaufe ich mir diese tollen Systeme um Jpeg zu machen. Und gerade bei Hochgeschwindigkeit brauche ich den schnelle Fokus, weil ich nicht genau weiß, wann das Ereignis passiert und dann ist es endlich soweit und die Kamera blockiert weil sie die ersten Bilder speichert.
"Wirklich viel bieten" ist eine Frage der Perspektive. Klar gibt es nicht plötzlich die Überkameras zu Spottpreisen und wer maximale Leistung möchte braucht aktuell einen gestackten Sensor, der in den relevanten Systemkameraformaten nie besonders günstig zu bekommen ist (die Olympus OM-1 kostet 2.000 Euro für µFT, Fuji X-H2s 2.400 Euro in APS-C, und dann kommt der Sprung zu den KB-Boliden). Aber dieser Gigantismus sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass die Entwicklung auch im AF-Bereich in den niedrigeren Klassen weiter voran schreitet.
Die reine Geschwindigkeit wird durch höhere Ausleseraten und schnelle Objektivantriebe verbessert (dadurch ergeben sich natürlich die besten Leistungen nur mit den neuesten Objektiven), vor allem kommen die Möglichkeiten zur Motiverkennung hinzu. Und wie Sony bspw. kürzlich im höheren Segment gezeigt hat (A7R5), ist da noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Das wird dann durch andere Einschränkungen kompensiert, beispielsweise durch die Verschlussmechanik (die R8 beispielsweise hat keinen zweiten Vorhang), oder durch den Zwischenspeicher (die R8 schreibt übrigens laut Datenblatt 56 RAWs bei 40 Bilder pro Sekunde mit elektronischem Verschluss, ausprobieren konnte ich es noch nicht, aber bei den anderen Modellen stimmen die Datenblatt-Angaben zumindest bei vollem Akku, so dass ich da keinen Grund zum Zweifeln habe). Gerade wenn es um die Kombination aus schneller Fokusleistung und hoher Serienbildrate für den perfekten Moment geht, sind auch die Möglichkeiten zur Voraufnahme (Pre Shooting, ProCapture, wie auch immer der Hersteller das nennt) durchaus relevant, auch mit Blick auf den Zwischenspeicher. 40 Bilder pro Sekunde für etliche Sekunden fallen dann eher unter Nische.
Es wird auch sicher so sein, dass manch einer glaubt, sich mit neuester Technik von der Erfahrung und den Mühen des Lernens freikaufen zu können. Aber das kann auch kein Argument gegen die Technik sein, weil es dabei nur um den Menschen geht. Wer so denkt, ist mit besserer Technik durchaus besser bedient (weil sie manches vereinfacht), wer nicht so denkt kann trotzdem profitieren, denn bessere Technik und mehr Erfahrung lassen sich auch sehr gut kombinieren. Wobei "bessere" Technik hier halt auch immer im Kontext der Aufgabe gesehen werden muss, also durchaus auch subjektiv.
Wie bereits gesagt, ich persönlich würde erstmal schauen, was innerhalb meines Systems möglich ist. Die K-3 Mark III ist da der logische Schritt. Wenn dieser nicht reicht, oder es halt etwas anderes sein soll (nicht muss), dann wäre mein Rat, nicht einfach nur nach einer attraktiven Kamera zu schauen, sondern sich direkt auch die Möglichkeiten hinsichtlich der Objektive sowie sonstiges benötigtes Zubehör zu schauen. Bei den "drei großen" Canon, Nikon und Sony wird APS-C etwas stiefmütterlich behandelt, der Fokus liegt klar auf dem KB-Bereich. Trotzdem kann natürlich eine Kamera mit einem oder zwei Objektiven als Zweitsystem Sinn ergeben. Ist ein Komplettumstieg denkbar, würde ich auch darauf schauen, was über die Spezialisierung hinaus angeboten wird. Auch bei den anderen Herstellern, also Fuji, Olympus oder Panasonic, von denen sich zumindest die ersten beiden sehr stark oder voll auf die Sub-KB-Systeme konzentrieren.
Oder natürlich einfach aus dem Bauch heraus kaufen, geht auch, kostet im Zweifel halt mehr Geld und womöglich mehr Nerven.
