Hey Christiane,
ich denke, dass Hobbys bei Kindern gefördert werden sollten. Auch wenn der Vergleich ein wenig hinkt: bereits jüngere Kinder dürfen mit teureren Gegenständen spielen (z.B. Klavier).
Was mir ein wenig Sorgen machen würde, ist die Stabilität und das Gewicht der Kamera. Das sind ja ein paar Gramm, die da am Hals hängen. Und eine Sturz überleben die auch nicht jedes mal, so dass hier vielleicht beim ersten echten Crash mehr Angst als Freude aufkommt...
Die Frage, die sich mir stellt, ist: Wie wird das Werkzeug auf Ausflügen etc. transportiert?
Keinesfalls würde ich etwas schenken, was von vornherein schlechte Bilder liefert (also ne gebrauchte, günstige Kompakte, ohne Einstellmöglichkeiten etc.). Damit erzeugt man wohl eher Frust und dir Erfahrung für Kinder, dass diese nicht fotografieren können. Ein schlechtes Kompetenzerleben ist abträglich für die weitere Arbeit und damit auch für das Hobby. (Wie viele Menschen sagen heute, dass sie nicht singen oder malen können, nur weil das ein Lehrer in der Schule mal behauptete bzw festlegte? Das ärgert mich stets aufs Neue - und ich bin / war Kunsterzieher) .
Wie einige schon schrieben: Robust, klein (Kinderhände), mit verschiedenen Einstellfunktionen (Blende, Belichtungszeit etc.) zum Lernen der Basics etc. wären Merkmale, die ich in Betracht ziehen würde. Die neuen kompakten Pentaxcams scheinen da ganz gut zu sein. Die machen ja offenbar einiges mit und können auch mal ins Wasser mitgenommen werden (was nicht mal die Kamera der Eltern ja nicht mal darf). Ich kann aber nix zur Bildqualität und dem Bedienkonzept der Kameras sagen...
Und mein Kind dürfte auch mit meiner K5 spielen ;-) Meine Nichten (5 + 7) leihen/liehen sich regelmäßig meine Kam auf Familienfeiern aus. Ich zeigte den zwei Nasen immer mal eine Funktion und sie zogen los und machten Bilder. Wenn man Kinder bittet, damit sorgsam umzugehen, klappt das meiner Erfahrung auch ganz gut für eine bestimmte Zeit. Ich denke, irgendwann müssen sie ja den verantwortungsvollen Umgang lernen und warum das erst mit 10 beginnen soll, ist mir nicht klar. Beispiele von Eltern hier zeigen ja, dass auch jüngere Kids ihre Kameras wertschätzen.
Und jetzt hat meine große Nichte mit 10 die erste Canon DSLR selbst (!) gekauft vom ersparten Weihnachts- Oster- und Geburtstagsgeld und spart bereits auf das nächste Objektiv. Nun gehen wir hin und wieder auf Fotosafarie. Die Eltern sind ganz überrascht über die Bilder und noch mehr über die Begeisterung ihrer Großen. Alle anderen (aufgezwungenen) Hobbys, wie Flöte oder Tanzen lieferten keine Erfolge

. Die Kleinere hingegen fand Fotografieren irgendwann weniger reizvoll (und tanzt lieber :-))
Fazit (für mich)? Ich würde meinem Kind was vernünftiges, aber Kleines, Robustes mit Lernpotential kaufen. Ist immerhin seine/ihre "erste echte" Kamera! Und immer mal wieder mit der großen spielen lassen, wenn es interessiert. Auf keinen Fall irgendeine "Knipse".
Sorry für das lange Posting. Aber ich führte diese Diskussion bereits mit den Eltern meiner Nichte. Die waren der Meinung, dass ein Kind keine so teure Kamera braucht und wollten ihr die alte Gebrauchte von sich (irgendwas wirklich schlechtes mit 1,3 MP - wohl noch aus den 90ern :-)) schenken, da sie selbst kaum fotografieren. Mich ärgerte das schon, weil bei den aufgezwungenen Hobbys viel Geld versenkt wurde und keine Freude aufkam. Wie geschrieben: das Hobby betreibt sie nun seit einigen Jahren, baut es aus, wird besser, interessiert sich, geht in die Natur um zu fotografieren, in Kurse um es weiter zu lernen, macht Fotos auf Klassenfahrten und ist hier wohl schon die "Klassenfotografin" etc. Besser kann es nicht laufen, finde ich.
Beste Grüße
Larswars
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