Konzertfotografie

Hi,
in APS C kann ich dir leider keine konkreten Ratschläge bzgl. Objektiv geben. Das von Alois geschriebene Set klingt gaber gut (16-50 + 50-135+300). Ich fotografiere selten von direkt unterhalb der Bühne, die Bilder haben durch die schräg nach oben gehaltene Kamera (vor allem bei Weitwinkel) hässliche Verzerrungen, außerdem hast du oft direkt ins Objektiv strahlende Scheinwerfer, das mögen Zeitungen nicht. Entwerder ich gehe rechts oder links ganz außen auf die Bühne (dem Presseausweis sei dank geht das bei kleineren Events), da fotografiere ich mit dem 24-70mm oder ich gehe bewußt von der Bühne weg, suche mir einen erhöhten Platz (meist am Mischpult, das steht immer schön zentral) und fotografiere mit dem 70-200mm. Ein paar Fotos mache ich, bei denen das Publikum noch zu erahnen ist, Dann habe ich noch das 150-450mm (das wäre bei APS C wahrscheinlich das 300mm) mit dem fotografiere ich einzelne Künstler oder sogar Portrait. Kurze Belichtungszeit (mind. 1/200) ist bei bewegten Konzerten (z.B. Rock) pflicht und ein lichtstarkes Objektiv hilft (f2.8 oder besser). Bei ISO komme ich meist mit ISO 800 aus, wenn die Bühne gut ausgeleuchtet ist. Für Klassik ist die Pentax leider nichts, sie ist zu laut. Da nehme ich ne DSLM mit elektronischem Verschluss im Silent Modus.
LG
Norbert

Strahler und Nebel auf der Bühne, dann noch LED Licht in blau, magenta oder rot, eine echte Herausforderung. Ich bin in ähnlichen Lichtsituationen nicht auf Rockkonzerten sondern im Karneval in einem Zelt unterwegs, da ist die Bühnenbeleuchtung ähnlich. Habe ein paar mal mit den Veranstaltern und Beleuchtern diskutiert, damit die Lichteffekte ein wenig angepasst werden. Ist schon besser (für den Fotografen) geworden, bleibt aber eine Herausforderung.

Bei den Überlegungen zum Standort bin ich bei Norbert, da muss aber jeder eigene Erfahrungen machen und seinen Stil entwickeln. Bei Rock kann ich mir Fotos von schräg unten schon gut vorstellen, z.B. Gitarrist in action.

Zu den Linsen an APSC habe ich schon was gesagt. Ein wenig nach vorn mitdenken ist bei den SDM Objektiven (altes 16-50 DA* und aktuelles 50-135 DA*) schon erforderlich, sind im AF nicht die schnellsten. Die Geschwindigkeit eines PLM-AF wäre auch das einzige Argument, mich von meinem 50-135 DA* zu gegebener Zeit zu trennen, optisch ist das Teil top. Befürchte allerdings, dass ein Nachfolger zum 50-135 mit PLM in Grösse und Gewicht ähnlich zunehmen könnte wie das 16-50 PLM.

Ein spannender Job!

Genau das habe ich befürchtet, typische Konzertsituation: Wenig Licht, LED, fast schwarze Kulissen drum herum, dynamisches Motive.
Also mit mehr als 2.8 brauchst Du da gar nicht erst aufkreuzen, das wird nichts.
Auch ist RAW Pflicht, unter solchen Bedingungen kannst Du der Kamera nicht die Entscheidung über die Parameter überlassen. JPGs haben nicht die Bearbeitungsmöglichkeiten, die in solchen Situationen vonnöten sind. Die Kamera versucht, das Rauschen zu reduzieren, wie man an Deinen Bildern sehen kann. Die sehen aus wie glattgebügelt, kaum noch Details zu erkennen.
Daher meine Empfehlung:
– Dateiformat DNG einstellen
– Kameramodus TAV (Blende und Belichtungszeit fest einstellen, Kamera wählt die ISO, passend zur Umgebungshelligkeit, also Scheinwerfer aus oder an)
– ISO begrenzen auf 3200 (die Bilder werden dann meist zu dunkel, aber Du nutzt ja DNG und kannst anschließend am Rechner heller entwickeln, bei geringerem Sensorrauschen)
– Temperatur auf Künstliches Licht fest einstellen (Glühlampe), damit Du eine einheitliche Farbtemperatur erreichst. Diese kannst Du später bei allen Bildern noch einheitlich nachkorrigieren
– Belichtungszeit 160 oder 200. Bei längeren Zeiten verwischen die Bewegungen, bei kürzeren steigt das Rauschen.
– Blende so weit öffnen wie möglich.
– Serienbildfunktion nutzen (mittlere Geschwindigkeit). Dann einfach mutig draufhalten. Das erhöht die Chance, dass spektakuläre Situationen festgehalten werden. Wenn Du nur Einzelbilder knipst und auf tolle Situtationen wartest, um dann erst abzudrücken, ist die Situationen längst wieder vorbei, wenn die Kamera scharfgestellt und endlich ausgelöst hat.
– Beim Entwickeln der Bilder nach Bedarf behutsam entrauschen.

Viel Glück!

Hi,

für mich ohne wenn und aber an APSC das 50-135mm. Wenn man in der Nähe der Bühne steht, könnte es fast schon zu kurz sein. Dann noch was kürzeres wäre gut, allerdings ist dann Lichtstärke angesagt. Im Circus war die ISO zw. 3200 und 1600um die Bewegung noch einzufangen, aber manchmal schon fast zu hoch.

Diese Aufnahmen sind fast ausschließlich mit der K3 und dem DA 50-135 entstanden:
Mit der K1 war ich leider noch nicht auf einem Konzert.. (dann wäre das DFA 2.8/70-200mm meine Wahl)

Ich hatte allerdings nen Photopass (Erlaubnis zu Fotografieren) beim Konzert und im Weltweihnachtscircus saßen wir recht weit vorn:

sehen gut aus, Volker.

Bei den Konzertbildern wird die Problematik mit dem LED Licht, Scheinwerfern und Nebel deutlich. Ergibt immer eine tolle Stimmung, ist für uns fotografierende eine echte Herausforderung.

Auch die Zirkusbilder sind toll, Farbigkeit und Schärfe passen fast immer, das muss man bei der Bewegung erst einmal hinbekommen.

Das gute 50-135 gibt es momentan bei MBP für 374,00 €. Günstiger geht's nicht.

Gruß Peter

@Volker: Gute Fotos! Für eine Zeitung wären sie nichts, die wollen die gesamte Band und einen Eindruck von der Bühne. Anders Gesagt: Die wollen keine wirklich guten Fotos.
Das halbe Chello mit dem Mikrofonstativ ist genial und der Chellist als Umriss vor dem Drummer ebenfalls. Bei beiden Fotos hätte ich sofort gewusst, um welche Band es sich handelt, ohne dass da wirklich die Band zu sehen ist.
War das im Substage? Da hätten wir uns sehen können.

Hi Warrick

Warrick hat geschrieben:@Volker: Gute Fotos! Für eine Zeitung wären sie nichts, die wollen die gesamte Band und einen Eindruck von der Bühne. Anders Gesagt: Die wollen keine wirklich guten Fotos.

Ich war ja privat dort - aber die komplette Band habe ich in der Tat nicht...

Warrick hat geschrieben: Das halbe Chello mit dem Mikrofonstativ ist genial und der Chellist als Umriss vor dem Drummer ebenfalls. Bei beiden Fotos hätte ich sofort gewusst, um welche Band es sich handelt, ohne dass da wirklich die Band zu sehen ist.
War das im Substage? Da hätten wir uns sehen können.

Wenn Du mal in der Nähe bist, sag einfach Bescheid

Ja, das war damals im Substage und da es eine meiner Lieblingsbands ist, seit ich sie 2003 das erste Mal live gesehen habe, habe ich wg. einem Photo-Pass angefragt - die Erlaubnis kam dann drei Tage vorher . Da darf man nur die ersten drei Lieder fotografieren (kontrolliert hat das aber keiner) und ich hätte auch in den "Graben" vor der Bühne gehen können, aber ich kam gar nicht soweit.. dann wäre das 50-135 vielleicht zu lang gewesen.

Hi,

nochmal Beispiele (es gibt noch einige mehr!) die auch bei mir während des Apocalyptica Konzerts nicht so gelungen sind - meiner Meinung nach ist rote Bühnenbeleuchtung die schlimmste Variante.. aber da war alles vorhanden mal weißes Licht, grün,rot und blau.. oder Schatten von Zuschauern..


Datum: 2016-11-10
Uhrzeit: 23:01:37
Blende: F/2.8
Belichtungsdauer: 1/100s
Brennweite: 135mm
ISO: 6400, 6400
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3


Datum: 2016-11-10
Uhrzeit: 23:11:21
Blende: F/2.8
Belichtungsdauer: 1/200s
Brennweite: 135mm
ISO: 5000, 5000
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3


Datum: 2016-11-10
Uhrzeit: 23:03:05
Blende: F/2.8
Belichtungsdauer: 1/200s
Brennweite: 135mm
ISO: 2500, 2500
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3


Datum: 2016-11-10
Uhrzeit: 23:09:32
Blende: F/2.8
Belichtungsdauer: 1/200s
Brennweite: 75mm
ISO: 6400, 6400
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3

vordprefect hat geschrieben:Hi,

nochmal Beispiele (es gibt noch einige mehr!) die auch bei mir während des Apocalyptica Konzerts nicht so gelungen sind - meiner Meinung nach ist rote Bühnenbeleuchtung die schlimmste Variante.. -

Hi Volker!

Ich nehm das Bild mal auch als Beispiel.
Das Problem bei diesem Bild ist nicht nur das heftige "Rot", es ist zudem noch deutlich überbelichtet und auch etwas verwackelt.
Eine Reduzierung der Belichtung von nur -0,3LW reicht in einem solchen Fall nicht aus, ich gehe da locker auf -2,0LW, manchmal auch mehr. Dann wird die Belichtungszeit kürzer und nachträglich lässt sich die Farbsättigung reduzieren und meist gelingt dann auch eine s/w-Variante.